Spitzenlose Schleiferei gesucht

Rahmen, Räder, Dämpfung, Bremsen.

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Spitzenlose Schleiferei gesucht

Beitragvon lothar » 29. Februar 2008 13:35

Mittlerweile habe ich mal meine 1963er ES150 wieder vorgekramt, um ein Stück weiter zu kommen. Aktuelles Thema: Schwingenlagerung.

Ein Satz nagelneuer Ölbolzen liegt bereit. Der Verschleißzustand der Büchsen ist gering, jedoch die Bolzenaufnahmen im Rahmen und in
der Vordergabel bringen etwa 0,2...0,3mm Spiel. Das würde die Fahreigenschaften extrem verschlechtern, da ich im gereiften Alter nicht
mehr davon ausgehe, dass die M8-Klemmschrauben alles richten. Ganz im Gegenteil, bei den frühen Modellen gibt es in der Vordergabel
der ES150 nur eine mittige Klemmschraube und bei der Hinterschwinge auch nur eine, die seitlich sitzt.

Da die Büchsen selbst bei gutem Zureden nicht kleiner werden, blieb nur der Weg, die Bolzen dicker zu machen. Und soweit bin ich
jetzt, eine galvanisch aufgebrachte Hartchromschicht hat den Durchmesser von ursprünglich 18,0 auf 18,4mm und mehr gebracht.

10-bolzn.jpg


Die ansich glatte Schicht weist einige Pickel auf und am Gewindeansatz ist das Chrom wulstartig aufgewachsen. Schleifen auf das
beabsichtigte Maß von 18,3mm ist unumgänglich. Und das hatte ich mir einfacher vorgestellt. Da der hohle Bolzen schlecht mit
Zentrierbohrungen verunstaltet werden kann, bleibt nur der Weg, für jedes Ende eine Hutmutter zu drehen, in die die Zentrierung
eingebracht werden kann. Der Kostenvoranschlag belief etwa in Höhe der Anschaffungskosten einer mäßigen ES150-Restaurationsbasis. :shock:

Dann fiel das Zauberwort: Spitzenloses Schleifen. Doch bislang war hier in der Nähe keine Schleiferei auszumachen, die das kann
und dann auch noch für eine Bolzenlänge von 240mm über alles.

FRAGE: Kennt einer der aktuell eintausendneunhundertundachtundsiebzig Foristi eine Firma, die die 240mm langen Schwingenbolzen
von 18,4+ auf 18,3 nach der Methode "spitzenlos" glatt schleifen kann?


Gruß
Lothar :cry:
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Beitragvon Sv-enB » 29. Februar 2008 14:03

http://www.helmond-precisie.nl/dui/alg.html
Ich mußte erst mal suchen, was das überhaupt ist.
Gruß Sven

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Beitragvon stegro » 29. Februar 2008 15:10

Ich kenn drei hier in der Nähe die das machen, allerdings wohne ich in FFM, vielleicht ein bisschen weit weg für dich, oder?
Gruß Stefan

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Re: Spitzenlose Schleiferei gesucht

Beitragvon Ex-User sirguzzi » 29. Februar 2008 15:22

lothar hat geschrieben:Da der hohle Bolzen schlecht mit
Zentrierbohrungen verunstaltet werden kann, bleibt nur der Weg, für jedes Ende eine Hutmutter zu drehen, in die die Zentrierung
eingebracht werden kann.

Lothar, bei der Schleiferei kann ich dir nicht weiterhelfen, aber sehr wahrscheinlich bei den Hutmuttern.Welches Gewinde ist denn da drauf?
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Beitragvon Ex-User krippekratz » 29. Februar 2008 15:31

Welches Gewinde ist denn da drauf?


des dürfte m18x1,5 sein
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Beitragvon lothar » 29. Februar 2008 15:41

stegro hat geschrieben:Ich kenn drei hier in der Nähe die das machen, allerdings wohne ich in FFM, vielleicht ein bisschen weit weg für dich, oder?

Ich denke, dass das Porto verkraftbar wäre. Interessieren würde mich allerdings, ob die es tatsächlich machen (häufig ist die Länge auf wenige cm begrenzt)
und wie der fianzielle Aufwand ist. Zu den Kosten habe ich nämlich bislang absolut keine Vorstellung, am Ende ist das vielleicht genauso teuer wie mit Spitzen.

Danke erst mal an alle für die Tipps bis hierher, hoffe, es kommen noch mehr interessante...

Gruß
Lothar

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Beitragvon EikeKaefer » 29. Februar 2008 16:19

Ich frag mal nen Kumpel von mir, der hat ne Schleiferei.
Wird aber frühestens am Montag was.

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Beitragvon motorang » 1. März 2008 06:35

Hallo Lothar,

die Buchsen sind nicht tauschbar?

Wenn bei denen das Maß nicht mehr stimmt, werden sie wohl kaum rund verschlissen sein!!

Also entweder die kann man tauschen (dann hätt ich das gemacht, gegen buntmetallige die auch eine Fettschmierung vertragen), oder nicht - dann solltest Du Dir die Lagerbohrung nochmal gaaaanz genau anschauen und mit einem Messdorn prüfen. Gegebenenfalls zentrisch aufreiben ...

Gryße!
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Beitragvon lothar » 1. März 2008 10:11

motorang hat geschrieben:... Gegebenenfalls zentrisch aufreiben ...

So ist es gedacht, die Buchsen sind im Rahmen ein- und auf den Schwingen aufgeschweißt, kann man also nicht wechseln.

Ich denke übrigens, dass dieses Anliegen breiteres Interessen finden könnte. Die Ölbolzen-Benutzer wissen oder sollten wissen,
dass neue Ölbolzen kaum noch zu bekommen sind, in der Bucht werden mitunter schon dafür astronomische Preise gefordert.

Insofern wäre eine konkurrenzfähige Technologie für die Aufarbeitung sicher nicht schlecht. Momentan liegt der Preis fürs Aufchromen bei mir bei 14 brutto pro Bolzen.

Wenn man unter 30 für alles käme, wäre das schon ein Gewinn, meine ich. Man muss bedenken, dass selbst der Erwerb von neuen Bolzen
nicht das Verschleiß-Problem löst. Rahmen und Schwingenbüchsen sind dann meist nur noch mit einem Übermaßbolzen zu gebrauchen.

Gruß
Lothar

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Beitragvon motorang » 1. März 2008 18:08

Aha,
ich war da noch nicht dran; aufbohren und eine dünnwandige Rotgussbuchse oder dergleichen einsetzen funktioniert nicht?

Gryße!
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Beitragvon Gunter » 1. März 2008 20:13

Hallo Lothar,
den Bolzen neu drehen ? oder ist der aus gehärteten Material?

Gruß Gunter

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Beitragvon Ramazzotti » 4. März 2008 18:23

Hab mal mit einem bei uns aus dem Werkzeugbau gesprochen er sagte das es bestimmt möglich wäre einen herzustellen .Wir haben auch eine gute Härterrei unter unseren Kunden.
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Beitragvon stegro » 4. März 2008 18:36

Das ist alles möglich. Es ist nur eine Frage des Preises.
Ich habe Lothar bereits geantwortet, dass die Schleiferei bei uns 60-70€ Stundenlohn hat. Damit kostet das Nachschleifen eines Bolzen(s) ca. 40€ zzgl. Mwst. Darin ist auch das Einrichten der Maschine und das Vermessen enthalten, was den größten Posten ausmacht.
Das sieht bei aus dem Vollen drehen nicht anders aus, hier kommt aber noch das Material hinzu. Da wirst du auch so bei 80-90€ liegen, wenn es reicht.
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Beitragvon Ramazzotti » 4. März 2008 19:02

ich hab mir für meine DRZ auch schon einiges gebastelt bei uns im Werkzeugbau wenn es die Zeit erlaubte ,es wäre ja "nach Feierabend"gewesen, und auch nur ein Vorschlag zur Lösung. :oops:
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Beitragvon lothar » 5. März 2008 09:54

Gunter hat geschrieben:..den Bolzen neu drehen ?

Die Bolzen haben eine Wandstärke von etwa 3mm, anders ausgedrückt ist da innen ein 12mm-Loch. Am Ende aber ein M6-Gewinde.
Irgendwie sind die Dinger also nach dem Bohren wieder einseitig zugemacht worden.
Wenn man das ignoriert, sinkt der Ölvorrat im Innern von 26cm3 auf reichlich 4cm3 bei einem 5-mm-Loch.

Gruß
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Beitragvon Sv-enB » 5. März 2008 10:32

Du schraubst doch eh den Schmiernippel zur Ölung raus. Dann könnte man auch hohlbohren und mit einer Schraubkappe verschließen. Notfalls wird der Bolzen dafür einen Zentimeter länger an einer Seite genmacht. Dann passt das doch wieder.
Gruß Sven

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Beitragvon stegro » 5. März 2008 11:43

Ramazzotti hat geschrieben:ich hab mir für meine DRZ auch schon einiges gebastelt bei uns im Werkzeugbau wenn es die Zeit erlaubte ,es wäre ja "nach Feierabend"gewesen, und auch nur ein Vorschlag zur Lösung. :oops:


War ja auch keine Kritik :wink:
Wollte halt nur sagen, dass Einzelkteile bvzw. Kleinserien immer etwas teuer sein werden.
Der Lohn für´s Drehen entfällt zwar beim selbermachen, nichtsdestotrotz kommt noch das Material und das Härten hinzu.
Gruß Stefan

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Beitragvon lothar » 5. März 2008 12:23

Sv-enB hat geschrieben:Du schraubst doch eh den Schmiernippel zur Ölung raus. Dann könnte man auch hohlbohren und mit einer Schraubkappe verschließen. Notfalls wird der Bolzen dafür einen Zentimeter länger an einer Seite genmacht. Dann passt das doch wieder.
:shock: Das soll ´ne originalgetreue Restauration werden... :oops:

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Beitragvon Sv-enB » 5. März 2008 12:40

Dann nimm es als Provisorium :-D
Gruß Sven

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