Die Dyna ist meiner Meinung nach zu schwer für den unveränderten Beiwagen. Klar gibt es in USA auch Leute, die eine 6-Zylinder Goldwing an sowas hängen, aber das ist nicht das, was man hier machen möchte.
Ich habe einen von mir umgebauten Velorex Beiwagenrahmen im Keller stehen (gehört einem Kunden, der sich seit ca 10 Jahren ncht meldet). Der ist nach vorn um ca 300mm verlängert und verstärkt, hat eine Aufnahme für eine Scheibenbremse.
Der Wagen war an einer BMW R850C Montauk montiert (ähnlich schwer wie die Dyna). Als Boot war ein Bobby drauf. Bei Bedarf kann ich das Ding fotografieren und dazu sagen, warum ich was gemacht habe. Es ist schon machbar mit so einem Beiwagen. Man muß halt ziemlich eingreifen.
Die Dyna braucht auch einen stabilen Hilfsrahmen und am besten eine Nachlaufverkürzung an der Gabel. (entweder eine einstellbare Zellner-Gabelbrücke, falls man sowas noch findet, oder eine andere Lösung für den langen Nachlauf. (Vorderradschwinge oder eine feste Gabelbrück für verkürzten Nachlauf eines anderen Herstellers). Ansonsten werden die Lenkkräfte im Gespannbetrieb sehr hoch sein. Ein guter Gespannbauer wird das alles wissen.
(Wobei ich ja kein Gespannbauer bin, ich repariere und verbessere Gespanne und habe so ca 25 Stück gebaut)
Ein paar persönliche Meinungen von mir (Ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit)
> Eine Dyna ist ein gutes Zugfahrzeug fürs Gespann. (solange sie kein ABS hat). Es gibt aber Motorräder, die einfacher umzubauen sind
> Die Gußräder bzw Aluräder wirst Du wahrschenlich nicht zugelassen kriegen (kommt auf das Bundesland an. In Sachsen, Thüringen und Bayern geht das manchmal noch)
Drahtspeichenräder mit Stahl-Felgenringen sind zulässig.
> Am Beiwagen würde ich auf jeden Fall eine Scheibenbremse einbauen, die entweder mit der vorderen oder hinteren Bremse fest gekoppelt ist. An meinem Gespann hab ich beides (also zwei Sättel am Beiwagen). Einer tut es aber auch.
An allen Cruisern ist die hintere Bremse die Hauptbremse, da würd ich mit der Beiwagenbremse dran gehen.
Manche Hersteller (zB V-Triebwerk) bauen an ihre Beiwägen einen eigenen Hauptbremszylinder, der über Schlepphebel vom Fußbremshebel bedient wird. Das ist leicht einstellbar und funktioniert auch sehr gut.
> Der Nachlauf sollte am Gespann zwischen 1/3 und 1/2 des Nachlaufes am Motorrad sein. So ungefähr zwischen ca 30 und 60mm Nachlauf ist es einfach aber gutmütig fahrbar.
Ein leichtes Gespann ist auch mit Telegabel recht gut und einfach fahrbar. Wenn aber das Motorrad alleine schon 360 kg wiegt und auf Geradeauslauf konstruiert ist, braucht man richtige Arme, um das im Gespannbetrieb um die Ecken zu
bewegen.
> Es werden hinten stärkere Federbeine gebraucht, um das höhere Gewicht zu tragen. Vorne bei Telegabel-Verwendung härtere Gabelfedern. Ein guter Anbieter für preiswerte Gespannfederbeine ist HU (HCS-Federbeine)
Das wird kein billiges Unterfangen. Wenn man Motorrad und Beiwagen schon besitzt, entstehen 40 bis 50 Stunden Arbeit und Materialkosten von 2500 bis 3500 Euro im besten Fall. Nach oben komplett ohne Grenze.
Dabei gehe ich davon aus, daß der Beiwagennicht "irgendwie daneben stehen" soll, sondern daß ein sicheres und gut fahrbares Gespann gewünscht ist.
ein Hamsterrad sieht nur von innen wie eine Leiter aus...