
Ich hab seit ein paar Jahren eine komplett verrostete Hercules Liliput rumstehen. Eine Restaurierung lohnt nicht, zu viel fehlt oder ist kaputt. Deshalb dient sie als Wohnzimmerdeko:
Heute hat sich nun eine zweite Liliput (wobei das noch zu klären wäre) dazugesellt. Eine mit leichtem Wasserschaden. Die gute lag nämlich die letzten Jahrzehnte (wer weiß wie viele) in Ingolstadt in der Donau.

Einiges hat diese Kneippkur nicht überlebt, es fehlt z.B. der Auspuff, der Großteil des Vorderrades und große Teile der Schutzbleche. Dafür ließ sich erstaunlich viel Chrom entdecken und im Schutzblech ein Rest Gummi vom Hinterrad. Und die Glühbirne vom Scheinwerfer sieht sogar aus, als könnte sie noch funktionieren!
Bleibt die Frage, ob es wirklich eine Liliput ist, schließlich gab es von diesen 98ern haufenweise Modelle unterschiedlicher Hersteller, die sich sehr ähnlich waren. Das Typenschild am Schutzblech fehlt und das am Lenkkopf ist nicht zu entziffern. Viele Teile scheinen mit meiner identisch zu sein, nur die Gabel besteht im Gegensatz zu der oben gezeigten nicht aus Rohren sondern aus Pressblech. Auf den meisten Prospekten, die ich im Internet finden konnte, ist die Hercules-Gabel aus Rohren, auf manchen aber auch relativ dick. Wer weiß, vielleicht ist es eine, vielleicht aber auch eine Wanderer, Miele, NSU, Adler, DKW oder so.
Faszinierend finde ich, dass sich im Laufe der Zeit sehr viele Steine unlösbar mit dem Metall verbunden haben. Ich dachte erst, das seien Muscheln, sind es aber nicht.
Sie wird einen trockenen und warmen Platz in meiner zukünftigen Werkstatt bekommen.

Zur Konservierung und aus optischen Gründen würde ich sie gerne großzügig mit Öl einsprühen/einpinseln. Sinnvoll oder nicht?