Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Rahmen, Räder, Dämpfung, Bremsen.

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Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Beitragvon Dumbo2025 » Gestern 15:57

Hallo, Ich habe eine MZ TS 250/0 Baujahr 1975. Diese wurde vom Vorbesitzer „restauriert“. Die Sitzbank passt nicht auf den Obergurt. Die hinteren Befestigungen für die Sitzbank sind zu weit hinten wodurch sich der Vorbesitzer Metallbrücken gebaut hat um die Sitzbank anzuschrauben. Kann mir eventuell jemand sagen, welche Rahmenausführung die MZ hat und welcher Sitz ohne die Brücken montierbar wäre? Ist dieser Rahmen eventuell für Einzelsitze konzipiert? Mir ist auch aufgefallen, dass bei anderen TS 250 Rahmen die hinteren Sitzbankhalter auf Höhe der Kotflügelhalter angebracht waren. Meine sind (siehe Bilder) ganz am Ende angeschweißt.

Lg Paul
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Re: Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Beitragvon rausgucker » Gestern 16:38

Du hast mit 100%er Sicherheit einen A-Rahmen bzw. Behördenrahmen. Die Aufnahme ist für die Einzelsitze. Ich hatte auch so eine TS250 A ... daher kenne ich ich die Problematik.

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Re: Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Beitragvon Dumbo2025 » Gestern 16:49

Alles klar, gibt es da noch andere Unterschiede am Rahmen? Müsste die Bezeichnung A dann nicht auch im DDR Brief stehen?

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Re: Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Beitragvon Rallye Olaf » Gestern 18:00

Hier mal meinen
20250803_144352.jpg

Is aber eine /1
Hinten schaut es bei dir so aus als ob da das letzte Stück ab geschnitten wäre
Da müsste man jetzt einen bildlichen Vergleich haben
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Re: Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Beitragvon vergasernadel » Gestern 18:21

Olaf, deiner ist zu lang. Viel zu lang. Den Obergurt meine ich.

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Re: Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Beitragvon Rallye Olaf » Gestern 19:36

Nee
Da war noch der abgeschnittene Gepäckträger dran :wink:
Jetzt ist es so
20251022_195029.jpg
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Re: Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Beitragvon rausgucker » Gestern 19:52

@ Dumbo
Andere Abweichungen vom Zivilrahmen gibt es bei der TS 250 A nicht. Es sind nur die insgesamt acht Befestigungspunkte für die NVA-Einzelsitze - die zivile Normalsitzbank hatte vier Befestigungspunkte.

Im KFZ-Brief muss die A-Version nicht unbedingt stehen. Wenn die Maschine noch zu DDR-Zeiten in private Hände gekommen ist, dann wurde die A-Kennzeichnung nicht im KfZ-Brief vermerkt. Es gab sogar die Auflage, die Maschine umzulackieren,man durfte nicht im NVA-Grün rumfahren.
Über den VEB Maschinenbauhandel wurden immer mal alte Regulierer-Motorräder der NVA (betraf auch GST oder Polizei) ausgemustert und recht günstig an Privatleute verkauft - wenn man Beziehungen hatte. Ich bin auf diese Weise auch an eine TS 250/1 A gekommen, kostete mich 260 Mark damals, Schrottpreis. Denn diese Maschinen waren total abgerockt, da musste man echt was machen, die waren nicht fahrtauglich und auch nicht zugelassen.
Zur Neuzulassung inklusive Abnahme beim VPKA (Volkspolizeikreisamt) gab es dann einen neuen KfZ-Brief und eben die Zulassung. und da war nichts von NVA usw. eingetragen. Ich habe das alles mal 1987 durchgezogen :)
Nur wer eine Armeemaschine nach der Wende von der VEBEG bekommen hat, der hatte Papiere, wo die NVA-Version vermerkt war. Man musste aber achtgeben, dass die A-Kennzeichnung im Brief bei diversen Umschreibungen / Verkäufen von den Zulassungsstellen nicht weggelassen wurde. Das passierte häufig. Ich habe auch eine ETZ 250 im Bestand, die war nachweislich eine A - in den Papieren war es aber nicht mehr aufgeführt.
Bei DIr dürfte die Maschine zu DDR-Zeiten "unters Volk" gekommen sein. Denn 1990 hatte die NVA keine TS250 A mehr. Die Regulierer sind da entweder TS250/1 A gefahren - oder halt die ETZ 250 A.
Deswegen steht in deinen Papieren nichts von der NVA-Herkunft deiner Maschine.

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Re: Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Beitragvon Dumbo2025 » Gestern 20:13

Vielen Dank für die ausführliche und aufschlussreiche Antwort. Jetzt erklärt sich mir auch, warum das Motorrad 1975 gebaut wurde aber im Breif steht, dass sie 1986 erstmalig zugelassen wurde. Dann hat sie nach der ggf. NVA Zeit eine neue Zulassung bekommen oder?

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Re: Rahmenobergurt MZ TS 250/0

Beitragvon rausgucker » Gestern 21:11

Genau so ist es. Bei der NVA bzw. der Behörde (VP etc.) wurde die Maschine nicht mit einer offiziellen Zulassung der normalen Zulassungsstellen versehen - sondern hatte eine militärische Zulassung bzw. Kennung - sah man ja am Nummernschild. Die NVA hatte bei all ihren Fahrzeugen DDR-weit immer die Buchstaben "VA" auf dem Nummernschild stehen, und dann eine Zahlenkombi. Nach Ausmusterung /Verschrottung tauchten die Maschinen erstmals im Bereich der normalen Zulassungszuständigkeit auf, bekamen das ganz normale KfZ-Kennzeichen des jeweiligen DDR-Zulassungsbezirkes - und damit erstmals eine zivile Zulassung mit entsprechendem Datum.
Solche Ausmusterungen / Verschrottungen gab es auch mit PKW, LKW usw. Da sind aber keine Privatpersonen zum Zuge gekommen, sondern ausschließlich VEB-Betriebe usw. So sind bspw. beim Forst immer wieder ausrangierte Trabi-Kübel der NVA oder Grenztruppen gelandet.

Es ist aber keineswegs schlecht oder gar ein qualitativer Makel, dass es eine frühere NVA-Maschine ist. Die Maschinen sind von den Privatleuten fast immer sehr umfassend und mit Hingabe vollkommen neu aufgebaut worden. Zu meiner Zeit (Mitte/Ende der 80er) sind im Freundeskreis auch ein paar ES 250/2 rumgefahren, die aus ausgemusterten NVA-Beständen kamen. Diese Maschinen sahen besser als neu aus. Wir haben da echt "Herzblut" reingelegt. Meine TS250/1 war nach sechs Monaten Neuaufbau auch eine echte Perle :)

Nachtrag. Um aber Deine Frage noch zu beantworten, welche Sitzbank da passen würde ohne die Anpassungsbrücken. Also plug & play keine. Am besten ist aber die Sitzbank der ETZ 150 bzw. 251 geeignet. Da stimmt zumindest die Länge nach hinten. Aber eine Anpassung musst du trotzdem auch da vornehmen. Die hinteren Stehbolzen der ETZ 150 Sitzbank sind ca. 2-3 cm zu weit innen, um direkt in die Laschen am Rahmen geschraubt zu werden. Das lässt sich mit zwei leicht Z-förmigen Blechstreifen lösen, die links und rechts nach innen weisend aufgeschraubt werden. Da passt dann die ETZ Sitzbank super rein. Ich habe das damals nämlich so gemacht ...

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