Da ich dieses Jahr erst 26 werde und bereits seit meinem 13. Lebensjahr mit Begeisterung die Zweiradtechnik aus der ehemaligen DDR nutze, muss ich jetzt hier mal einen Hilferuf starten, da ich scheinbar momentan an meine Grenzen komme, zumindest was die Erfahrung angeht.
Ich fahre schon seit knapp 10 Jahren u.a. eine ETZ 250e Ez 1989. Hab die Maschine damals mit knapp 8000 km erworben, allerdings wurde bei 6000 km die komplette Laufgarnitur, also Zylinder Kolben etc. gewechselt. Warum so etwas bei einer Laufleistung von 6000 km geschehen musste kann ich nicht sagen. Die Maschine lief bis jetzt ohne jegliche Probleme, außer evtl. Vergaser reinigen Kerze wechseln und solcher Kleinigkeiten. Vorab sei noch erwähnt, dass ich jetzt bei einer Laufleistung von knapp 18000 km bin. Man sieht also, ich fahre im Jahr höchstens 1000 km.
Nun zum Problem:
Vor ca. zwei Monaten bemerkte ich beim Beschleunigen im oberen Drehzahlbereich einen kurzzeitigen Leistungsverlust. Fühlte sich an, als ob einfach für nen Bruchteil einer Sekunde kein Vortrieb mehr anliegt. Das Problem trat anfangs sehr sporadisch auf, störte auch nicht weiter, zumal ich mit der original verbauten elektronischen Zündanlage sowieso stets einen sehr ruhig und gleichmäßig laufenden Motor hatte.
In den letzten Tagen bzw. Wochen (wie gesagt fahre leider nicht viel, da ich nur am Wochenenden zu Hasue bin und die MZ auch dann nur bei schönem Wetter bewegt wird) zeichnete sich jedoch ein Häufung des Problems ab.
Momentan sieht es so aus, dass der Motor im kalten Zustand weiterhin super läuft, wunderbar hoch dreht und über das gesamte Drhezlaspektrum leichtgängig zu händeln ist.
Ist die Maschine allerdings einmal warm gefahren, und damit mein ich wirklich 7-10 Kilometer, kommt der Motor bei Vollgas nur noch mit Ruckeln vorwärts, allerdings weiterhin nur ab ca. 3000 rpm und auch nur unter Last, d.h im Leerlauf funktioniert alles super.
Dreh ich den Gasgriff zurück und fahre gemäßigt weiter, gibt es keinerlei Probleme, auch Standgas funktioniert tadellos. Dreh ich wieder voll auf, ruckelt die Maschine wieder, so dass kaum eine Beschleunigung möglich ist!
Ich weiß, dass sich das Problem nach ner Standardlösung z.B. Vergaser anhört, ist es aber leider nicht. Wie gesagt, im kalten Zustand gibt es keinerlei Probleme, schon das ist eigenartig.
Bisher erledigt habe ich folgendes:
- Vergaser komplett gereinigt, Bedüsung kontrolliert
- Tank gereinigt, Benzinhan gereinigt, Durchfluss kontrolliert
- beim besagten Problem tritt beim Beschleunigen auch ein Rasseln auf, daher Zylinder
demontiert, Kolbenringe überprüft (Laufgarmnitur sieht super aus, gleichmäßige Verrußung, gleichmäßiger Schliff im Zylinder, Nadellager sowohl im Kolben als auch unten weisen kein Spiel auf)
- Zündkerzen mehrfach gewechselt
- Kerzenstecker inkl. Zündkabel inkl. Zündspule komplett getauscht
Als nächstes möchte ich dieses Wochenende den gesamten Vergaser tauschen, obwohl ich diesen als Fehlerquelle eigentlich ausschließen kann. Dadurch, dass ich noch eine ETZ 251 habe, lassen sich hier nahezu beliebig Teile tauschen um den Fehler einzugrenzen.
Eien Idee eines Bekannten war es, dass einer der beiden Simmeringe auf der Kurbelwelle undicht wäre und somit Falschluft gezogen wird. Diese Phänomen ist uns bekannt. Wir haben schon bei zwei S 51 die Simmeringe gewechselt, da diese nach langjährigen Stehen undicht bzw. porös waren. Allerdings steht die MZ nicht länger als im Winter. Ist es da nicht relativ unwahrscheinlich, dass die Simmeringe plötzlich durchlässig werden? Vor allem bei solch geringer Laufleistung?
Desweiteren sind Zündspule und Kerze sowei Stecker definitiv in Ordnung. Kann auf der Elektronikstrecke danach noch etwas solche Probleme verurusachen? Ich mein, es ist ne Elektronkizündung, und selbst wenn es ne Unterbecherzündung wär, sie läuft ja bis sie richtig heiß ist tadellos!
Sie springt übrigens auch wenn sie heiß ist einwandfrei an, und wie gesagt im Leerlauf kann ich sie auch super hochdrehen, das Problem tritt halt nur unter Last auf, also wenn ich drauf sitze.
Ich werde das Geschehen hier in regelmäßigen Abständen weiter protokollieren, hoffe allerdings, dass mir vielleicht schon jemand weiterhelfen kann, vor allem was die elektronische Seite angeht, da ich hier als Maschinenbaustudent leider nicht so bewandert bin

Hoffe somit auf zahlreiche Hilfe und bedanke mich dafür bei allen im Voraus.
Mfg Christoph