von Thor555 » 24. August 2008 23:06
ok, hier also mein MZ fahrer werdegang
ich bin von kindesbeinen an aktives mitglied unseres örtlichen motorsport und oldtimer clubs und träumte schon immer von den BJ 50-60 modellen von nsu oder bmw mit torpedo oder uralbeiwagen.
allerdings lagen diese modelle immer weit außerhalb meiner finanziellen möglichkeiten, weshalb ich mich lange einfach nur mit dem fahren eines 400ccm suzuki alltagsmoped zufrieden gab.
nachdem ich mir dann einen hund zugelegt hatte kam irgendwann die idee auf, für mein motorrad einen beiwagen zu bauen, um hin und wieder auch mal meinen hund mit auf eine spazierfahrt nehmen zu können.
als auf zu unseren vereinsältesten und vollcrossgespannlegenden, um sich ratschläge und anregungen über den bau eines beiwagenrahmens der an den vorhandenen schraubbar gekoppelt werden sollte.
nach dem ratschlag, das das eigentlich keine große sache wäre, werkzeug, maschinen und ausreichend Fachwissen sei vorhanden, der tüv solche einzelabnahmen aber gerne sehr teuer gestalltet, mich lieber nach einem Mz gespann umschauen sollte, da diese für relativ günstiges geld zu bekommen sind und für mein vorhaben bzw nutzung auch völlig ausreichend sei, machte ich mich also daran mal bei ebay nach sowas ausschau zu halten.
und siehe da, nur ein paar tage später entdecke ich mein schätzchen.
damals war es allerdings blau und nur in verhältnismässig gutem zustand, da sie der vorbesitzer als arbeitstier zum holzholen im wald benutzte.
doch, da ich schon viel erfahrung mit zweitaktmotoren und dem restauriern von vespa rollern habe, war das genau die herausforderung die ich suchte. und da mir das beiwagenboot sofort ins auge stach, war klar, das gibt mein baby. also mal geschaut, wieviel für ein gespann im schnitt so bezahlt wird und mir ein preis überlegt der für mich noch im bereich des machbaren ist und das beste gehofft.
dann endlich war es soweit, die auktion fand ihr ende und das maximalgebot lag noch immer bei nur um die 400 euro. als in letzter sekunde mein gebot von 800 euro eingegeben und den zuschlag bei 520 euro bekommen......bingo.
dann die abholung, der verkäufer wollte mir das moped garnicht überlassen, da ihm einer aus dem nachbarort ein tag zuvor angeboten hatte das gespann für 500 euro mitzunehmen und ob ich denn wüsste, was ich da gesteigert habe, da er die emme nur guten gewissens in schrauberhände abgeben könne und er nicht möchte, dass ich ihm vielleicht eine schlechte bewertung gebe, da das moped auf den bildern doch sehr viel besser aussah, als es letztendlich wirklich dastand.
aber nix da, war mir schon klar und war ja auch gewollt, dass da noch etwas arbeit auf mich zukommt, also gekauft wie gesehen, handschlag, geld übergeben und das rostbraungoldstück eingeladen.
nachdem ich sie dann vorerst mal halbwegs hergerichtet und fahrbereit gemacht hatte, um damit auf das classikertreffen meines clubs zu fahren, traf ich dort einige, ich nenne sie gerne "orginalteilefanatiker", die mich nur mit abneigung begegnetten, da sie nicht verstanden, wie man sich so an einem beiwagenboot vergehen könne, da die schnautze ja nicht mehr original sei und überhaupt garnicht zur mz passen würde.
auch die tatsache, dass ich damit nichts zu tuen hatte und mir eigentlich von einem umbau nichts bekannt ist, änderte an ihrem verhalten nichts, also scheiß drauf, ist ja nicht so, als ob ich keine freunde hätte und weiter meiner wege.
erst ein paar stunden später hielt mich dann ein älterer MZ fahrer an und fragte mich, wie ich denn an diese rarität gekommen wäre. ohne zu wissen, was ich denn da nun eigentlich habe, erzählte ich ihm die ganze geschichte und er klärte mich dann über den ursprung meines bootes auf. er meinte, dass das boot das ich verbaut habe so nur kurze zeit von stoje für MZ produziert wurde bevor stoje ende der 60er auch mit in die VEB eingegliedert wurde und ab da dann die eckige bootsform auf den markt kam.
ob diese angaben so jetzt wirklich 100%ig stimmen kann ich natürlich nicht sagen, aber trotzdem bzw nichtsdestotrotz werde ich mein schätzchen zwar nicht komplett original, aber immer fahrbereit und und in gutem zustand halten und ehren, da ich sie mittlerweile nicht nur kennen sondern auch lieben gelernt habe und über einen verkauf mindestens die nächsten 30 jahre nicht nachdenken werde.
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Thor555 am 28. August 2008 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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