Bing 53 an ETZ150

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Bing 53 an ETZ150

Beitragvon lothar » 21. August 2006 09:51

Habe mir - wie an anderer Stelle schon erwähnt - den Bing 53 für die ETZ150 beim Emmenrausch06 gekauft und sofort eingebaut. Eigentlich bestand absolut keine Notwendigkeit den hervorragend funktionierenden BVF 24N2-2 in den Ruhestand zu versetzen, aber die Neugier, was denn nun am Bing so dran sei, trieb mich zu dem 35 EUR teuren Experiment.
Der 24N2-2 hat 57.000km ohne Reparatur treu seinen Dienst getan. Am Gasschieber sieht man ihm sein Alter schon etwas an...

Beim Einbau des Bing ist der Choke-Bowdenzugmantel um etwa 15mm zu kürzen, sonst passte alles wunderbar. Eine präzise Einstellvorschrift habe ich nirgends gefunden, deshalb der Nase nach: Nadel in die mittlere der drei vorhandenen Kerben und Leerlaufeinstellung nach altem Brauch:

for i=1 to 3
. Leerlaufluftschraube auf höchste Drehzahl
. mit Schieberanschlag Drehzahl runterholen
next i
end

Hier die Ergebnisse des ungerechten Vergleichs 57.000km-BVF gegen 0km-Bing:

Erste Probefahrt brachte 0 (in Worten NULL) Vorteilserlebnisse. Ich hab mich förmlich in scheinbare Änderungen hineinsensibilisiert.

Die Leistungslöcher in niedrigen Drehzahlbereichen haben sich kein bisschen gefüllt.

Drehzahl-Abtouren empfand ich sogar beim Bing etwas zäher.

Viertakten bei geringem Zug oder Austrudeln genauso wie beim BVF.

Schieberuckeln von der Charakteristik her etwas anders: Beim BVF unregelmäßiges Ruckeln, beim Bing eher leerlaufkonformes gleichmäßiges ding-ding-ding

Standgas war beim BVF schon exzellent und einfach nicht mehr zu überbieten.

Zum Verbrauch gibt es verständlicherweise noch keine Aussage, da ich Buch führe, wäre nach einem Jahr eine ziemlich gesicherte Aussage im Vergleich zum BVF möglich.

Fazit bis jetzt:

Es bringt offensichtlich keine Vorteile, den funktionierenden 24N2-2 durch einen Bing 53 zu ersetzen. Auch bei evt. Korrektur der Schiebernadel und des Leerlaufsystems würde ich jetzt keine Wunder mehr erwarten. Wer Probleme mit der kleinen ETZ hat, wird sie wahrscheinlich an anderer Stelle als dem guten 24N2-2 suchen müssen...

Gruß
Lothar

PS: Hinweise zur genauen Leerlauf-Einstellprozedur habe ich nirgends finden können. Wer da einen Tipp hat oder eigene erfahrungen, bitte um Kommentar.
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Re: Bing 53 an ETZ150

Beitragvon Ex User Hermann » 21. August 2006 16:45

lothar hat geschrieben:PS: Hinweise zur genauen Leerlauf-Einstellprozedur habe ich nirgends finden können. Wer da einen Tipp hat oder eigene erfahrungen, bitte um Kommentar.

Du hast das genau richtig gemacht, nur die LLS sollte man zum Schluß noch etwas (1/4 - 1/2 Umdrehung) wieder hineindrehen, das bringt bessere Übergänge/Ansprechverhalten. Wunder sollte man allerdings nicht erwarten. :wink:
Ex User Hermann

 

Beitragvon Ex User Martin » 21. August 2006 17:45

Es bringt offensichtlich keine Vorteile, den funktionierenden 24N2-2 durch einen Bing 53 zu ersetzen.
Nö wieso auch??ausser der BVF ist total ausgenudelt und kein Ersatz zu beschaffen wie bei mir.
Mein Motor lief mit dem neuen Bing spürbar besser-logisch.

Und da ich bei Ostmopped bestellt hatte gabs eine ausführliche Anleitung dazu.
Ex User Martin

 

Beitragvon lothar » 22. August 2006 07:04

DAAANKEEEE!!! für die Bestätigung der Prozedur bzw. die Tipps.

Der Bing bleibt jetzt drin, schließlich wird die ETZ auch irgendwann mal Oldtimer und braucht ihren originalen Vergaser wieder.... :wink:

Gruß
Lothar

@Martin Könntest du mir bitte die Anleitung scannen?
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Beitragvon Ex User Martin » 22. August 2006 14:07

Jo kein Problem
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Beitragvon lothar » 22. August 2006 14:09

Martin hat geschrieben:Jo kein Problem
So, please...imehl siehe Elbe-Anmeldeliste.
Danke, Lothar
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Beitragvon Ex User Martin » 22. August 2006 14:19

Ich kann nicht nach Elbe kommen krieg keinen Frei zur der Zeit :?
Ex User Martin

 

Beitragvon lothar » 22. August 2006 14:29

Martin hat geschrieben:Ich kann nicht nach Elbe kommen krieg keinen Frei zur der Zeit :?
Hm, ich meinte, du könntest mir den Scan als Email-Bild-Anhang schicken...?Lothar
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Beitragvon Ex User Martin » 22. August 2006 14:31

:lol: Mir an den Kopfklatsch!imehl-Email ich hab eben echt gerätselt was du meinst... :roll:
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Beitragvon ETZChris » 22. August 2006 14:37

und dabei ist doch erst dienstag...frohes schaffen noch...
Gruß
Christian

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Beitragvon lothar » 24. November 2006 10:13

Ergänzung zur Bing-53-Erprobung

Die Hauptdüse des Bing hat normales M6 Schraubengewinde, insofern ist es naheliegend, für Testzwecke preiswerte
Eigenbaudüsen herzustellen. Eine M6-Zylinderkopf-Messingschraube wird auf eine Über-alles-Gesamtlänge
von 9mm gekürzt. Anschließend ein axiales Loch mit 1mm Durchmesser gebohrt. Mit einem 3mm-Bohrer
wird von der Gewindeseite soweit eingesenkt, dass die 1mm--Bohrung auf einer Länge von etwa 3mm
im inneren "Fleisch" erhalten bleibt. Mit Düsenreibahle und -lehre wird die Düse nun auf das gewünschte Maß aufgerieben.

Von links nach rechts: Original-105er-Bing-Düse - unbearbeitete M6-Schraube - zwei Rohlinge fertig zum Aufreiben.
JET.JPG



Die Hauptdüsengröße habe ich im Fahrverhalten ermittelt. Bei zu großen Durchmessern (115) ist die Vollgasannahme
zäh und beim leichten Gaszurücknehmen, gibt es einen unerwarteten Beschleunigungsschub.
Ich interpretiere das Verhalten so, dass beim Wiedereintauchen der Teillastnadel ein korrektes
Gemischverhältnis gebildet, bei voll aufgerissenen Gasschieber jedoch das Gemischverhältnis im wesentlichen
nur noch durch den Hauptdüsendurchlass bestimmt wird. Meines Erachtens ist die Hauptdüse richtig bemessen,
wenn die Düse soweit verkleinert wird, dass dieser Nachschubeffekt gerade verschwindet.
Bei all den Tests behält man natürlich das Kerzenbild im Auge. Beim eingebauten Bing 53 erwies
sich (zusammen mit dem K&N-Nassluftfilter) eine Düse von nicht größer als 110 als optimal.

Die ETZ brauchte ursprünglich mal 4,3l, allein ein neuer, freier Auspuff senkte das Jahresmittel auf 4,0...4,1 l ab.
Für etwa 3000km im zweiten Halbjahr 2006 sank der Verbrauch nach Einbau Bing53 + K&N-Filter auf 3,8 l ab.

Der Bing scheint bei niedrigen Drehzahlen wesentlich magerer zu laufen als der alte BVF24N1-2.
Das merkt man jetzt in der kühleren Jahreszeit besonders, der Choke wird bei +5°C auf 500 bis 1000m benötigt.

Ergänzend zu den ersten Eindrücken im Beitrag ganz oben erscheint das Laufverhalten bei Drehzahlen
bis maximal 4000 und geringer Last jetzt mit Bing gleichmäßiger als mit BVF, mit dem die ETZ in dieser
Situation schon eher zum unruhigen "Viertakten" neigte.

Als das sind Einzelerfahrungen, die nicht unbedingt Anspruch auf Verallgemeinerung besitzen.

Gruß
Lothar
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