Lothar sei Dank!

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Lothar sei Dank!

Beitragvon Ex-User MZ Freund » 19. April 2009 21:37

Der Plan sah heute mal vor Lothar besuchen zu fahren.
Anlass dafür war die 66er ES 150 vom Jan, die Batterien fraß, teils Zündaussetzer hatte und deren Batterie über Nacht immer zusammenbrach, so das nur Schiebstart Möglich war. Als Elektronikfachmann hat Lothar seine Hilfe angeboten, die wir dankend angenommen haben.
Also hab ich heute Morgen noch kleine Restarbeiten zum Lenkerwechsel (beim alten war die Mittelnabe gebrochen) meiner ES erledigt, und Jan seine ES schiebend gestartet um so samt Fotografin im Pack zu Lothar zu rollern.

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Der Patient: Jan´s ES beim letzen Rettungsversuch vor der Notschlachtung

Dort angekommen wartete Lothar auch schon und nach kurzem Fuhrpark bestaunen ging`s los und Lothar rückte dem Murphy Schritt für Schritt auf die Pelle… Die eingebaute Batterie war tot, und als Schuldigen an allem Übel machte Lothar den Regler aus.

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Lothar lässt seine heilenden Hände wirken

Mithilfe der Tabellen aus seiner Fehlersuchanleitung: http://pic.mz-forum.com/lothar/ELEKTRIK/Elektrik.htm
(Link aus schlechtem Gewissen ;-) )wurde festgestellt das wohl von den Werten her alles ok war, dennoch ging er nicht richtig… Testweise holte Lothar einen Eigenbauregler, ruckzuck war das Problem verschwunden, und er überlies Jan leihweise eine Funktionsfähige Batterie samt Ersatzregler… Siehe da, ES läuft, auf zur kleinen Ausfahrt!!! Jan mit der blauen 66er ES, Lothar mit der 72er Trophy und ich mit der schwarzen 68er.

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Bild
Eisenschweinparade für`s Fotoalbum, von rechts nach links: Lothars 63er ES 150, Lothars 65er ES 150, Lothars 72er Es 15o Trophy, Jan`s 66er ES 150, meine 68er ES 150


Kaum zu Lothars Ausfahrt raus halte ich kurz an - meine 68er ES geht aufeinmal aus. Hm, dachte ich, hast du wohl den Choke zu früh rausgenommen, hält sie noch kein Standgas…. Ankicken, 1mal, 2mal, 3mal, 4mal… komisch. Ein Blick auf die Kontrolleuchten: Nix Strömer…
Bisher zwar noch nie gehabt, dachte ich da hat`s wohl ne Sicherung rausvibriert, Deckel ab, und siehe da: Sicherung an ihrem Platz, aber Plussicherung durch… Lothar half mit einer Ersatzsicherung aus (nicht zum Letzten mal)… Ich wusste zwar nicht weshalb, aber irgendwann muss ja eine Sicherung auch mal ihr Leben lassen, also neue rein und weiter. In den bisherigen 1250km mit der Vape gabs ja keinerlei Probleme. Ca 150m weiter geht die ES beim ranrollen an eine Kreuzung aus, also um die Ecke gerollt. Der Fehler war fix gefunden, Gott sei Dank nur nach dem Sicherungswechsel vergessen den Benzinhahn zu öffnen. Hahn auf, gekickt, an ist sie, doch was sehe ich? Meine Abblendlichtkontrollleuchte (umfunktionierte Ladestromkontrollleuchte, welche bei Vape ja nicht mehr funktioniert) blinkt in einem Intervall wie in Blinkfrequenz. Die Hand vor dem Hauptscheinwerfer bestätigte dies… ratlose Gesichter (bei mir bei Elektronik ja ohnehin), selbst Lothar wusste damit Anfangs nichts anzufangen.
Nach dem abstellen der Zündung erwies sich diesmal die Massesicherung als defekt. Lothar half abermals aus. Das Fahrzeug startete, kein blinken… kurze Probefahrt, alles geht, Licht zugeschalten und umgedreht, kurz über Standgas wieder blinkendes Abblendlicht, nur in dieser Frequenz auch Zündungen möglich, totales Hoppelgefahre. Probeweise das blaue Kabel vom Zündschlossrelaise abgezogen um auch ohne Batteriestromkreis starten zu können, und kein Licht zugeschalten: alles normal. Lothar vermutet einen defekten Regler, und bietet an probeweise einen Fremdregler umzufunktionieren, um der Sacche auf die Spur zukommen.
Also ohne Batteriekreis und Licht 200m zurück zu Lothars Garage. Mittlerweile plagt mich der Verdacht Jan`s Regler Murphy ist nun in meinen Regler umgezogen. Jans blaue 66er schnurrt, meine spotzt vor sich hin… Beim Reglerstecker auseinanderdrücken bemerkten wir das ein Kabelschuh recht locker saßen.
Im Handumdrehen hatte Lothar den Fremdregler passend verkabelt, und wir starteten das Eisenschwein… Licht zugesschalten… alles tiptop, wie immer, keinerlei Probleme. Also schlussfolgerten wir: Vape Regler defekt.
Lothar schlug vor nun noch mal die Gegenprobe zu machen, wieder den alten anklemmen, um zu sehen ob die Symptome wieder auftreten.
Vorher noch den betreffenden Kabelschuh zu etwas strafferem Sitz verholfen, gestartet….. und… keinerlei Probleme…

Die eigentlich angedachte Ausfahrt haben ist dann erstmal ins Wasser gefallen, vorsichtig erstmal ohne Licht (ab da traten ja die Probleme auf) nach Hause fahren war angesagt. Lothar begleitete uns noch ein Stück. Das letzte Stück hab ich probeweise das Licht zugeschaltet, alles normal.

Zuhause angekommen haben wir nochmal fix die Steckverbindungen kontrolliert und nachgequetscht. Vorsichtige Probefahrt, keine Probleme. Also hab ich mit Jan noch einmal eine kleine Probefahrt nahe der Heimat gewagt, aber alles klappt wie immer.

Bild
Jan`s und mein Eisenschwein bei der Probefahrt


FAZIT: Jan`s ES läuft wie ein Uhrwerk, Lothar ist leihweise eine Batterie, einen Regler und einige Sicherungen ärmer, ich kurzzeitig verunsichert meiner Elektrik gegenüber, fasse aber langsam wieder Vertrauen.
Wer also mal dieses Fehlerbild hat, es war das blaue Kabel welches aus dem Zündschlosskabelbaum oben rechts in den Stecker zum Regler gesteckt wird.
Danke an Lothar für seine umfangreiche Hilfe, Batterie, Regler und Ersatzsicherungen erhälst du schnellstmöglich wieder. Schade das die Ausfahrt nun ausfiel, aber das holen wir nach.
Ex-User MZ Freund

 

Re: Lothar sei Dank!

Beitragvon Zweitaktfreund » 20. April 2009 17:29

Jawohl so wars, erst lachte Thomas mich aus, und später ich ihn :biggrin: .
Danke nochmal Lothar!
Und Thomas, ich wollte meine noch nie Notschlachten!!!


Der Patient: Jan´s ES beim letzen Rettungsversuch vor der Notschlachtung



War schon schön gestern :lol: ...

Mfg Jan

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Re: Lothar sei Dank!

Beitragvon lothar » 21. April 2009 09:07

Von oben sah die Anhäufung der kleinen Eisenschweinchen auch nicht schlecht aus:

Bild

Wenn es auch zu einer entspannten Ausfahrt bei Kaiserwetter nicht mehr kam, so sind wir doch um einige
Erkenntnisse reicher:

1. Die Existenz eines weiteren mechanischen 6-V-Reglers wurde aufgedeckt, der einen
Spannungs-Spulen-Widerstand von etwa 20 Ohm (im Gegensatz zu den älteren Modellen: 10 Ohm) hat.
Somit ist es nun (ziemlich) sicher, dass 20 Ohm-Varianten in den 80ern gebaut und eingesetzt wurden.
Fazit: Die Erkenntnis ist wichtig für die Prüfung der Reglerwiderstände entspr. des Kapitels in der MZ-Elektrik.

2. Ist der mechan. Regler elektrisch (Widerstandsmessungen) OK, muss er nicht unbedingt in der
Bordelektrik funktionieren. Sind die Kern- und Kontaktabstände stark dejustiert, kann es zu andauernden
"Relais-Klappern" kommen, was man nur bemerkt, wenn der Alu-Deckel abgenommen ist.
Fazit: Ohne (mechanische) Grundjustage bekommt man den nicht mehr hin.

3. Obwohl ich selbst keine Vape-LiMa im Einsatz habe, ist der Slogan "Einbauen und vergessen" m.E. wohl doch
sehr optimistisch formuliert. Der Anschluss des Reglerbausteins ist bei MZ Freunds Version über einen
mehrpoligen Steckverbinder geführt, der die üblichen 6,3mm Flechsteckelemente enthält, deren Kontaktkräfte
mehr vom Zufall bestimmt sind.
MZ-B beschreibt auf seiner Homepage, dass es bei Betrieb ohne Batterie zu Fehlfunktionen der Spannungs-
regelung (ohne Glättungskondensator) kommen kann. Im untersuchten Fall, war offensichtlich der Kontakt
zum Akku schlecht und es kam zu diesen periodischen Schwankungen der Bordspannung im 1s-Rhythmus.
Beim Abfall der Bordspannung gegen Null unterbricht natürlich auch das Zündrelais und der Motor bockt
im gleichen Takt.
Fazit: Wer an dieser Stelle schon mal Probleme hatte, sollte über einen Austausch des Steckverbinders
gegen eine zuverlässige Kfz-Variante nachdenken.

4. Das massenhafte Auftreten von kleinen ESsen macht gehörigen Eindruck, es scheint mit der Fahrzeuganzahl in Potenz zu wachsen.
So beobachtet am "Unkerdorfer Hof", wo sich eine Feiergesellschaft gerade nach dem Kaffeetrinken die
Beine im Freien vertrat. Bei der ersten ES auf den Gesichtern: "War das nicht eine...?", bei der zweiten "Ja genau, eine ES",
bei der dritten "So eine habe ich auch mal gehabt...!"+ glückliches Grinsen im Gesicht...


Gruß
Lothar
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Re: Lothar sei Dank!

Beitragvon Nils » 21. April 2009 09:31

Ich schließe mich hier einfach mal dem Dank an Lothar an: Bei meiner TS, die ich gerade aufbaue, war nach dem Einziehen des neuen Kabelbaums der Wurm drin - sprang zwar an, aber die Ladekontrolle ging kaum aus, wenn ich bei eingeschaltetem Licht auf die Bremse trat, spuckte sie... Der mechanische Regler wurde als Übeltäter ausgemacht (bis zum Zerlegen vor einem Jahr ging der noch) und gegen einen von MZ-B getauscht. Mit dem geht alles prima.

Fazit: wenn der Wurm drin ist - Lothars anleitung ausdrucken, Polytest ( :wink: ) schnappen und messen!

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Grüße - Nils
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Re: Lothar sei Dank!

Beitragvon flotter 3er » 21. April 2009 10:05

sag mal Lothar - deine Latztank ES vorn - was ist das für ein Farbton? Original?
Gruß Frank


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Danke an alle die nichts zum Thema zu sagen hatten und trotzdem nichts dazu geschrieben haben....
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Re: Lothar sei Dank!

Beitragvon lothar » 21. April 2009 10:44

flotter 3er hat geschrieben:sag mal Lothar - deine Latztank ES vorn - was ist das für ein Farbton? Original?
Nein, keinesfalls original. Da hat mal einer mit Laubenpiepergrün drübergemalt.
Ich meine auch, dass die Form nicht ganz hinhaut, zum Steuerkopf zu läuft der Latz im Original schlanker aus.

Gruß
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