Motormontage ES 125?

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Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 11. September 2009 22:31

Hallo Leute, ich meine MZ-Freunde/-innen,
Nach knapp 2 Wochen Demontage und Reinigung mit immensem Putzlappen- und Stahlwolleverbrauch ist mein ES-Motor in den nächsten Tagen bereit zur Montage. Lager und Dichtungen habe ich neu besorgt. Nun habe ich folgendes Problem:
Mir stehen 3 Montage-Anleitungen zur Verfügung: die Reperaturanleitung vom Werk, "MZ-Motorräder" von Autor H. Neuber und D.Wildschrei's "MZ-Schrauberbuch".
Ich habe bisher einmal (ehr probeweise) einen TS-Motor montiert, allerdings ließ sich bei diesem das Getriebe nicht "freischlagen"(Montagefehler von mir / verzogenes Gehäuse???). Meine "Erfahrungen" mit MZ-Motoren sind also vorstellbar begrenzt, deshalb wollte ich fragen welche der Anleitungen die praktischste in Euren Augen ist bzw. ob Ihr mir eine andere empfehlen/evtl. sogar hier kurz schreiben würdet?
Ich will gerade bei der Montage des Motors keine Fehler machen, ich würde mir ewig Vorwürfe machen, wenn ich den schönen, alten Motor(Bj. 67 laut Typenschild an der linken Gehäusehälfte) durch unsachgemäße Arbeitsweise beschädigen würde.
Vielen Dank schonmal für Eure Mühen!
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Stephan » 12. September 2009 14:33

Bevor du einen Handgriff machst, ließ dir die Bücher durch. Idealerweise auch schon vor der Demontage, die ist nämlich darin auch beschrieben.

Sinnvoll sind für den polytechnisch geprägten und den technisch versierten Bürger sind das Reperaturhandbuch vom Werk und der Neuber-Müller.

Wildschreis Machwerk ist eine nette Ergänzung, allerdings mir als technisch versierten Bürger einfach viel zu trivaial geschrieben, völlig ungeordnet, aber eben jeden sein Geschmack.

Wenn du die Wahl hast, nimm die richtigen Bücher, leiß dir in beiden die Kapitel durch und mach dich dann an die Montage mit lit. Begleitung.

Googl mal nach MZ und Klüber, da war glaub eine Montage anleitung für den TS-Motor, ist das selbe in grün ;-).
Bitte schickt mir eure FIN, Motor-Nr. und Baujahr eurer ETZ 125/150 für die Analyse der Baureihe.
Die Daten werden vertraulich behandelt.


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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon ETZploited » 12. September 2009 16:34

Leider habe ich vom MM125/2 gar keine Ahnung.

Im Prinzip kann ich da also auch nichts anderes raten, als Stephan schon schrieb.
Wobei der Wildschrei so schlecht nicht ist, einige gute Kniffe sind durchaus drin.
Aber weder taugt er als Arbeitsbuch nebenher auf der Werkbank, noch ist es ein vernünftiges Nachschlagewerk.
Einige Aussagen oder Erklärungen darin sollte man lieber nicht ernst nehmen.

Auf lange Sicht wirst du am NM81 (also erste Auflage vom NM von 1981) Freude haben, die späteren behandeln die älteren Modelle nicht mehr.
Für die Montage deines Motors wirst du ihn nicht brauchen.

Wenn du das Rep.buch als PDF von miraculis hast, dort sind durchs Scannen Fehler reingekommen.

Auf Klübers Seite (www.mz.cx) ist allerdings ein EM250 beschrieben.
Gemeint war sicher der MM150/3 auf der Seite von mzmike, http://www.mzklassiker.de.vu/
Das Getriebe müßte gleich sein, allerdings sind die KuWe-Lager dort mischungsgeschmiert und die WDR sitzen außen (in Dichtkappen, die aufgeschraubt werden).
Außerdem gibt es Unterschiede am Primärtrieb.

Da an deinem Motor die KuWe-Lagerung getriebeölgeschmiert sind, mußt du m.E. jeweils erst Lager + WDR in den Gehäusehälften einsetzen. Das halte ich für die größte Schwierigkeit.
Fürs Aufheizen der Lagerinnenringe wirst du dir aus einer Schraube einen Heizdorn drehen lassen müssen denke ich, bei der Doppellagerung funktioniert das Aufheizen mit alten Lagerinnenringen nicht.

Geh überlegt und entspannt ran, und denk dran: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird, und Lehrgeld ist keine schlechte Investition :wink:
Und soschnell geht da auchnichts kaputt.

Was bei deinem TS-Motor hakt, weiß ich nicht. Ist es ein /2 oder /3?
Du kannst ihn ja einfach noch einmal zerlegen, und neu zusammenbauen, der Zustand der Baugruppen ist ja dabei egal und er muß ja nicht laufen können, es geht nur darum, Routine zu bekommen.

Wenn du dir unsicher bist, stelle Fragen am besten mit Foto.
Viele Grüße,
Arne


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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 12. September 2009 18:57

Genau, das Aufheizen/Einsetzen der Lager könnte mir schwer fallen, v.A. die Kurbelwelle bei richtiger Temperatur in die Lagerinnenringe zu setzen. Der Primärtrieb hat ne Einfachkette, das Kurbelwellenritzel ist das alte mit den zwei Bohrungen für den Abzieher(hatte Glück, so konnte ich den Abzieher binnen 5 Minuten selber basteln). Das Getriebe unterscheidet sich (wahrscheinlich???) ja maximal in den Abmessungen...
Ich meine, ich habe den Motor ja auch komlett ohne größere Schäden auseinander bekommen, die Teile sind noch in der "Reinigung".
Beim TS-Motor weiß ich leider nicht, ob er /2 oder /3 ist. Vielleicht hab ich auch bloß ne Distanzscheibe oder so vergessen, den werde ich mir mal irgendwann danach vornehmen.
Die Anleitung im Internet finde ich sehr schön beschrieben und dokumentiert, aber die Sache mit den Kurbelwellenlagern in der Kühltruhe wird wohl beim ES-Motor nicht gehen :cry: ...
Aber vielen Dank für solche Links, durch das viele Lesen in den Anleitungen erwische ich mich immer öfter dabei, wie ich den Motor "gedanklich montiere" :) .
Wieder sone nervigen Fragen: Was nehmt ihr als "Schlagdorne"(oder ehr "Vorsichtig-Reindrück-Dorne") für die Lager?
Ne Bolzenschraube mit Gewinde bloß im unteren Bereich des "Schaftes" könnte doch auch als "Heizpilsz" gehen, oder?
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon ETZploited » 12. September 2009 19:56

Wenn du mir ein schönes Schnittbild oder eine Explosionszeichnung findest, mache ich dir mal Vorschläge, wie ich zum Einsetzen der Kurbelwelle vorgehen würde.
Ich kenne nur die vom MM/3, und das nützt ja nun nichts.


Flacheisenreiter hat geschrieben:Beim TS-Motor weiß ich leider nicht, ob er /2 oder /3 ist.

Wo saßen denn die WDR vom Kurbeltrieb?

Aber vielen Dank für solche Links, durch das viele Lesen in den Anleitungen erwische ich mich immer öfter dabei, wie ich den Motor "gedanklich montiere" :) .

Das machst du genau richtig so.
Je plastischer du alles im Kopf hast, desto leichter wird es später.

Wieder sone nervigen Fragen: Was nehmt ihr als "Schlagdorne"(oder ehr "Vorsichtig-Reindrück-Dorne") für die Lager?
Ne Bolzenschraube mit Gewinde bloß im unteren Bereich des "Schaftes" könnte doch auch als "Heizpilsz" gehen, oder?

Mit der Innenring-Heiz-und-KuWe-Kühl-Methode brauchst du eigentlich nicht groß Schlagdorne.
Stimmt das Temperaturgefälle, gibt es auch keine Probleme.
Im Zweifelsfall kann man Hammer und einem kleinen Dorn durch sanftes Pickern rundum entweder auf Lagerinnen- oder Außenring (je nach anwendungsfall) das Lager nachsetzen.
Von ein paar maßvollen Titschern mit dem Gummihammer ist auch noch keine Welle kaputt gegangen.


Zu den Heizdornen:
Am /2 KuWe-Durchmesser 17mm, Lager 6303, Durchmesser vom passenden Heizdorn 16.7mm lt. Liste der Spezialwerkzeuge.
Eine M16 (SW24) ist zu klein, eine M18 (SW27) ist zu groß - M17 ist kein Regelgewinde, wirst du nicht finden, also abdrehen.
Wobei mir im Augenblick unklar ist, wie das innere Lager überhaupt geheizt werden soll, wenn der Heizdorn nicht einmal anliegt.

Hierzu müßte sich mal ein 150er-Fahrer äußern, der die primärtriebsseitigen Lager erst ins Gehäuse montiert und dann die KuWe eingesetzt hat.
Viele Grüße,
Arne


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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 12. September 2009 22:17

Die WDR sind bei meinem TS-Motor außen, also zur LiMa und zum Getriebe.
Wenn du mir ein schönes Schnittbild oder eine Explosionszeichnung findest, mache ich dir mal Vorschläge, wie ich zum Einsetzen der Kurbelwelle vorgehen würde.

Hab nix gefunden, dafür was gemalt(hoffe, man erkennt alles):
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon ETZploited » 12. September 2009 23:59

Flacheisenreiter hat geschrieben:Die WDR sind bei meinem TS-Motor außen, also zur LiMa und zum Getriebe.

Ok, dann ist es wohl ein MM/3.
- Lassen wir den hier erst einmal außen vor. Ich würde dir vorschlagen, dafür einen Extra Thread aufzumachen, wenn du Fragen dazu hast.

Hab nix gefunden, dafür was gemalt(hoffe, man erkennt alles)

Das tut man soweit! :)
Der Sicherungsring ist vermutlich ein Seegerring?
Die Distanzscheibe ein Ring in Größe der Lageraußenringe?

- Ich bin beeindruckt, man merkt, du bist voll und ganz bei der Sache (vermutet hatte ich das schon).
Ich werde versuchen, dich so gut wie möglich zu unterstützen.

Ich würde jetzt erst mal selbst ein wenig Literatur wälzen, mein Wildschrei ist mir aber gerade nicht zur Hand.
Habe also bitte ein wenig Geduld bis zur nächsten konstruktiven Antwort von mir.
Vielleicht trudeln bis dahin ja auch anderweitig sachdienliche Hinweise ein.
Viele Grüße,
Arne


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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 13. September 2009 12:47

ETZploited hat geschrieben:Ok, dann ist es wohl ein MM/3.
- Lassen wir den hier erst einmal außen vor. Ich würde dir vorschlagen, dafür einen Extra Thread aufzumachen, wenn du Fragen dazu hast.
Der Sicherungsring ist vermutlich ein Seegerring?
Die Distanzscheibe ein Ring in Größe der Lageraußenringe?


:zustimm: :zustimm:

Der Einbau der KW ist ja in den Anleitungen zum ES-Motor recht identisch dargestellt.
Aber ziemlich knapp...
Im Wildschrei ist der Getriebeeinbau recht umständlich beschrieben(er verweist sogar darauf, bei leichten Verständnisproblemen lieber seine Fotos als Anleitung zu nehmen :roll: ...)
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon DlD » 13. September 2009 13:25

Sorry wenn das jetzt etwas ketzerisch klingt, aber in der Reparaturanleitung steht eigentlich alles drinne. Leg die einfach daneben und addiere das darin enthaltene Wissen - gegensätzliche Meinungen sind dabei nicht zu erwarten.

Das einzig wirklich knifflige ist das 2. Lager auf der Abtriebsseite, weil du hier den KW-Stumpf möglichst kalt und das Gehäuse richtig heiß haben musst. Beim Lager ist innen aufheizen und außen möglichst kühl angesagt.
Die beiden anderen Lager werden einfach von innen ins Gehäuse eingesetzt und dann die Wellendichtringe drauf.
Danach einfach alles wieder heiß machen und die KW rein.

Wenn ich mich richtig erinnere ist die Reihenfolge:

- linkes Gehäuse mit Lagern bestücken -> danach Wellendichtring - > KW ins linke Gehäuse
- Gehäuse drehen und das äußere Lager links einsetzen
- Gehäuse wieder drehen und Getriebe montieren - Einstellung der Schaltklaue solltest du sehr sorgfältig vornehmen, dann hast du später beim Fahren auch freude am Schalten

- rechtes Gehäuse mit Lagern bestücken -> Wellendichtring einsetzen

- Gehäusehälften vorsichtig zusammensetzen und peinlich genau die Vorgaben zur Reihenfolge der Schrauben beachten
- Getriebe freischlagen - Falls das nich geht muss alles wieder auf und Ursachenforschung ist angesagt

Was ich jetzt gerade nicht mehr aus dem Kopf weiß ist wann und wie die KW ausdistanziert wird, aber das dürfte in den Büchern stehen.

@ Arne: Ich find es zwar super, dass du anbietest dich einzulesen und dann Tipps zu geben, aber irgendwie finde ich das ganz schön umständlich, wenn du wie du sagtest selbst noch keine richtige Ahnung und nichtmal einen Motor zum probieren hast. Das Einlesen hat Flacheisenreiter ja selbst schon getan und wenns um spezielle Erfahrungen dabei geht sollte man halt son Teil schon mal selbst in der Hand gehabt haben, denk ich.
Gruß Sebastian

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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon ertz » 13. September 2009 14:07

Hallo,
ich finde s einfach Spitze wie Du (Flacheisenreiter ) an die Sache hier rangehst, da zieh ich meinen Hut !!! :!:
:respekt:Es gibt nicht viele junge leute heutzutage die sowas SO angehen würden! :respekt:

Ich an Deiner Stelle würde vielleicht doch erst nochmal den alten "Versuchsmotor" rauskramen.
:wall:Wie Du selbst schon sagteset würde es Dich ewig Ärgern den "guten" Motor zu Schrotten.:steinigung:

Du kannst einfach mit 17 Jahren noch nicht die Erfahrung und das Gefühl haben wie die Kurbelwelle angefädelt wird und mit wie starken Schlägen mann klopfen kann ohne was zu beschädigen. :wink:
Das ist jetz auf keinen Fall böse Gemeint von mir !!!!!!
Ich würde 1Tag vorher einfach nochmal den "Versuchsmotor" zerlegen und wieder zusammenbauen um zu üben und das Gefühl zu bekommen !
(Pfeiff auf den verlorenen Tag aber Du kannst nur dazulernen, wen wirklich ein Versuchsobjekt da wäre!)

Sollte natürlich ein erfahrener Foristi in Deiner Nähe wohnen wäre es das Allerbeste er würde Dir über die Schulter schauen bei der Montage und könnte so im Notfall Tips geben und notfalls evtl. mit eingreifen.:patpat:

Ich wünsche Dir viel Spass dabe und viel Glück.

Bis später
ertz.
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siehe: viewtopic.php?f=4&t=30624&p=1158985&hilit=kickstarterwelle+ertz#p1128457

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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Lorchen » 13. September 2009 14:20

Flacheisenreiter hat geschrieben:Die WDR sind bei meinem TS-Motor außen, also zur LiMa und zum Getriebe.


Flacheisenreiter hat geschrieben:Hab nix gefunden, dafür was gemalt(hoffe, man erkennt alles):

Deine erste Aussage und Dein Bild widersprechen sich. Auf dem Bild ist der /2-Kurbeltrieb mit innenliegenden Dichtringen gezeigt.
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon ETZploited » 13. September 2009 16:42

Der Versuchsmotor ist ein MM/3, der aufzubauende Motor ist ein MM/2.

Der letzte Diplomand hat geschrieben:Sorry wenn das jetzt etwas ketzerisch klingt, aber in der Reparaturanleitung steht eigentlich alles drinne. Leg die einfach daneben und addiere das darin enthaltene Wissen - gegensätzliche Meinungen sind dabei nicht zu erwarten.

@ Arne: Ich find es zwar super, dass du anbietest dich einzulesen und dann Tipps zu geben, aber irgendwie finde ich das ganz schön umständlich, wenn du wie du sagtest selbst noch keine richtige Ahnung und nichtmal einen Motor zum probieren hast. Das Einlesen hat Flacheisenreiter ja selbst schon getan und wenns um spezielle Erfahrungen dabei geht sollte man halt son Teil schon mal selbst in der Hand gehabt haben, denk ich.


Für die Motoren mit mischungsgeschmiertem Kurbeltrieb kann ich aus eigener Erfahrung feststellen, daß die dort empfohlene Vorgehensweise suboptimal ist. Und ich bin schließlich nicht der einzige, der hier anders vorgeht.
Gerade im Hinblick darauf, daß man i.a. die vorgesehenen Spezialwerkzeuge nicht besitzt (ein Stichwort: Kurbelwelle einziehen), kann man sich durchaus Gedanken machen, ob sich kein günstigeres, alternatives Vorgehen anbietet.
Das muß für den MM/2 nicht zwingend gelten, aber warum nicht einfach mal sachlich erörtern?

Mir ist klar, daß ich hier etwas im Trüben fische, und ich bin beileibe kein Freund davon, sich in Dinge einzumischen, von denen man überhaupt keine Ahnung hat :wink:
Andererseits kann sich kein Hilfesuchender darauf verlassen, daß sein Gesuch auch von jenen mit entsprechender Erfahrung gelesen wird, und diese dann auch noch Lust auf eine sorgfältige Antwort haben :wink:
Ich hab mir einfach mal erlaubt, nicht erst ein paar Tage zu warten, ob sich nicht jemand "Besseres" des Themas annimmt :wink:
Also bitte nicht böse mit mir sein :P

Der letzte Diplomand hat geschrieben:Das einzig wirklich knifflige ist das 2. Lager auf der Abtriebsseite, weil du hier den KW-Stumpf möglichst kalt und das Gehäuse richtig heiß haben musst. Beim Lager ist innen aufheizen und außen möglichst kühl angesagt.
Die beiden anderen Lager werden einfach von innen ins Gehäuse eingesetzt und dann die Wellendichtringe drauf.

Das liest sich jetzt so, daß das äußere der beiden primärtriebsseitigen Lager erst eingesetzt wird, wenn die Kurbelwelle schon eingesetzt ist. Ich sehe hier auch keine andere Möglichkeit, weil sonst eins der beiden Lager beim Wenden des Gehäuses immer wieder verrutschen kann oder gar rausfällt.

Die größte Schwierigkeit ist die, daß die Lager vom Kurbeltrieb richtig sitzen - darum ist es nicht verkehrt, die KuWe in den Tiefkühlschrank zu stecken, und nicht nur die Lagerinnenringe aufzuheizen (was ohne Heizdorne auch nicht so einfach geht.)




Ich stelle hier einfach mal einen Vorschlag zur Diskussion in den Raum.


  • Kurbelwelle und Lager vom Kurbeltrieb in den Tiefkühler.
  • Die rechte Gehäusehälfte wird mit Lagern und dem KuWe-WDR komplettiert und beiseite gelegt.
    Zum entsprechenden Zeitpunkt, rechtzeitig vorm Aufsetzen, werden mit Heizringen die Lagerinnenringe aufgeheizt. Ob die Buchse für die Vorgelegewelle (ist doch eine Buchse, oder?) auch geheizt werden muß, weiß ich nicht, aber da muß man ggf. das Procedere variieren.
  • Die linke Gehäusehälfte mit Lagern komplettieren, aber beim Kurbeltrieb Lager und WDR noch nicht einbauen, sondern nur den Seegerring einsetzen.
  • Getriebe einsetzen.

    Nun muß es zügig gehen.
  • Kurbellagersitz im linken Gehäuse auf 120-150°C bringen. KuWe und -lager bereitlegen.
    Distanzring einsetzen, inneres Lager einsetzen, Heizring auf inneres Lager.
  • Wenn die Wälzkörper blockieren (mit einem kleinen Schraubenzieher anstupsen. Wenn's hakelt, ist es soweit), WDR einsetzen, KuWe einsetzen.
  • Der Lagerinnenring des noch verbliebenen einzusetzenden, äußeren KuWe-Lagers wird aufgeheizt.
    Vorbereite rechte Gehäusehälfte aufsetzen. Wir erinnern uns: Dort sind die Lagersitze aufgeheizt.
    Verschrauben (provisorisch reicht erst mal, denke ich).
  • KuWe-Lager einsetzen, mit passendem Rohrstück (Lagerinnenring!) und Gummihammer nachsetzen.

Nehmen wir an, es funktioniert so, welche Vorteile bietet es?
Die rechte Gehäusehälfte läßt sich leicht aufsetzen, weil die KuWe kalt ist.
Wenn die rechte Gehäusehälfte vor der Montage des primärtriebsseitigen, äußeren Lagers montiert ist, kann beim Aufheizen das Lagersitzes die KuWe keinen Abgang machen - sie könnte sonst ja auch samt Lager wieder wegrutschen.
Das Temperaturgefälle zu einem möglichst einfachen Einsetzen des äußeren Lagers ist gewährleistet.

Was ich jetzt gerade nicht mehr aus dem Kopf weiß ist wann und wie die KW ausdistanziert wird...

Wird die KuWe ausdistanziert, oder der Primärtrieb (Fluchtung)?
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon bavaria blue » 13. September 2009 17:56

Hallo Zusammen,

muss mich hier auch mal melden. Habe dieses Jahr auch einen ES 125 Motor zusammengebaut. Da mir das mit dem Innenring anwärmen nicht so gelungen ist habe ich nach Alternativen gesucht und gefunden. Ich habe links komplett alle 2 Lager montiert, bevor ich die KW da reingesteckt habe. Einfach ein Blech mit Loch vor das montierte Lager geschraubt. :D Siehe Foto Fällt dann nicht mehr raus wenn das Gehäuse im Ofen liegt und die KW im Eisfach.

Das Prinzip hat sich bereits bei 2 Motoren bewährt. Auch auf der Rechten Seite hat das so ganz gut funktioniert.

Wichtig vielleicht noch die Schaltarretierwelle oder wie das Ding auch immer heißt muss nicht unbedingt demontiert werden und wenn doch den Abstand vorher messen. War bei 3 Motoren 51,3 mm. Alle 3 schalten nach erneuter Montage sehr normal und sauber.

Viel Spass Gruß Blue :D
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 13. September 2009 18:02

Vielen Dank für die Anleitung!
Den größten Vorteil sehe ich bei dieser Methode, dass nicht beide äußeren Lager (Getriebe- + LiMa-Seite) erst zum Schluss eingebaut werden müssen, nur noch das LiMa-seitige Lager. Dieses Prozedere macht mir noch die größten Sorgen (heißes Gehäuse, kalte KW, heißer Innenring, kalter Außenring) und die Beschaffung des Heizpilzes.

@bavaria blue: Interessante Methode!
Der Motor ist wirklich KOMPLETT demontiert, ich muss dann eben genauestens die Abstände der Getrieberäder messen...
Brauch noch ne Fühlerlehre...

Trotzdem folgende Idee mit Schraube: (heisse Schraube überträgt über Kopf (und U-Scheibe in der Skizze, eigentlich unnötig) die Wärme, nur z.T. über die äußeren Seiten, Schraube liegt dabei mit Kopf auf laufender Heizplatte)
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Lorchen » 13. September 2009 18:03

Man kann die Kurbelwelle problemlos links einsetzen, wenn beide linken KW-Lager eingebaut sind. Die Lagerinnenringe müssen nur eben richtig angeheizt sein. Die Gehäusehälfte auf die linke Seite legen und die KW reinfallen lassen. Sie muß (und wird) hart und hörbar anschlagen, dann ist es geschafft. Wenn das Pleuel sich wegdreht und die KW beim Reinfallen gestoppt wird, ist der Versuch freilich vergebend.

ETZploited hat geschrieben:Wird die KuWe ausdistanziert, oder der Primärtrieb (Fluchtung)?

Die Kurbelwelle kommt bis zum Anschlag in die linken Lager. Rechts unter der Dichtkappe des äußeren Dichtringes wird eine Luft von 0,3mm mit Distanzscheiben eingestellt.

Der Primärtrieb wird mit Distanzscheiben unter der Kupplung gefluchtet.
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 13. September 2009 18:34

Lorchen hat geschrieben:Die Kurbelwelle kommt bis zum Anschlag in die linken Lager. Rechts unter der Dichtkappe des äußeren Dichtringes wird eine Luft von 0,3mm mit Distanzscheiben eingestellt.

Der Primärtrieb wird mit Distanzscheiben unter der Kupplung gefluchtet.


Wie misst man das Spiel aus? Kommt man mit der Fühlerlehre in den Zwischenraum Lager - Kappe?
Habe darüber noch nichts in den Anleitungen gefunden...
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Christof » 13. September 2009 18:40

Bei der kleinen Typenreihe ist ein Axialspiel an Kurbelwelle und Schaftrad von 0.2 - 0.3mm Pflicht. Die Anleitung und die Bilder stammen von der TS 250/0. Es ist aber überall gleich. Und so wirds gemacht:


Lager bis zum Anschlag eintreiben bei warmen Gehäuse und warmen Lagerinnenring.

Bild

Zwischen dem Lageraußenring und der Dichtkappe (1) muß ein Axialspiel von 0,2 ... 0,3 mm vorhanden sein. Dieses Spiel kann durch Beilegen von Distanzscheiben (2) erreicht werden. Die notwendige Scheibendicke ist zu errechnen aus dem Maß zwischen Lageraußenring und Dichtfläche (A), dem Maß (B) der Dichtkappe und der Dicke einer neuen Papierdichtung (gewöhnlich 0,5 mm - besser ist aber messen).

Bild

Bild 62. Messen des Abstandes "A"

Die Abstände messen wir, wie im Bild 61 gezeigt wird, mit einem Meßschieber in mm.

Es gilt:
s = (B + D) - (A + 0,2 ... 0,3)
Kurbelwellen-Dichtkappe

s Dicke der Distanzscheibe
A Abstand Lageraußenring — Dichtfläche Motorengehäuse
B Abstand Dichtfläche der Kappe — Anlagefläche Distanzscheibe
D Dichtungsdicke
0,2...0,3 notwendiges Axialspiel in mm (Kurbelwelle)


Nachdem die richtigen Distanzscheiben beigelegt wurden, können beide Dichtkappen über Kreuz verschraubt werden.
Grüße

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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 13. September 2009 18:46

Danke an Christof!!!
Endlich hab ich die Sache mal kapiert, noch nirgendwo solche Anleitung gefunden! :biggthumpup:
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon ETZploited » 13. September 2009 22:33

Lorchen hat geschrieben:Man kann die Kurbelwelle problemlos links einsetzen, wenn beide linken KW-Lager eingebaut sind. Die Lagerinnenringe müssen nur eben richtig angeheizt sein. Die Gehäusehälfte auf die linke Seite legen und die KW reinfallen lassen. Sie muß (und wird) hart und hörbar anschlagen, dann ist es geschafft. Wenn das Pleuel sich wegdreht und die KW beim Reinfallen gestoppt wird, ist der Versuch freilich vergebend.

ETZploited hat geschrieben:Wird die KuWe ausdistanziert, oder der Primärtrieb (Fluchtung)?

Die Kurbelwelle kommt bis zum Anschlag in die linken Lager. Rechts unter der Dichtkappe des äußeren Dichtringes wird eine Luft von 0,3mm mit Distanzscheiben eingestellt.

Der Primärtrieb wird mit Distanzscheiben unter der Kupplung gefluchtet.


Hab's nun geschnackelt, an die LiMa-seitige Dichtkappe hatte ich gar nicht gedacht :oops:

Aber hilf mir mal bitte auf die Sprünge Lorchen, das Nennmaß des Innendurchmessers der Lager kenne ich zwar nicht, aber es müßte doch deutlich über dem Durchmesser des Heizdorns (eben die 16,7mm lt. technischer Zeichnung) liegen - wie bekomme ich damit gleichzeitig zwei Lager aufgeheizt?
(Sorry für die penetrante Fragerei, ich möchte es verstehen können :nixweiss: )

@bavaria blue - interessante Idee :gut:

Das gleichzeitige Einsetzen der beiden primärtriebsseitigen KuWe-Lager ist vielleicht gar nicht so kritisch, wie ich dachte - wenn die linke Gehäusehälfte dabei senkrecht steht, können sie nicht rausfallen... :idee:

Flacheisenreiter hat geschrieben:Brauch noch ne Fühlerlehre...

Trotzdem folgende Idee mit Schraube: (heisse Schraube überträgt über Kopf (und U-Scheibe in der Skizze, eigentlich unnötig) die Wärme, nur z.T. über die äußeren Seiten, Schraube liegt dabei mit Kopf auf laufender Heizplatte)


Ein Digitalmeßschieber mit Tiefenmesser für 9.99 Euro reicht für diese Zwecke, siehe auch Bildchen von Christof.
Eine Fühlerlehre ist trotzdem nicht verkehrt.

Also, deine Heizschraube ist gar keine so schlechte Idee.
M.E. liegt es vor allem an der Leistung der Heizplatte, ob das so funktioniert.
Ich denke, der Lagerinnenring möchte relativ zügig aufgeheizt werden, nicht das noch der Käfig ausglüht bzw. schmilzt.
Teste es an Schrotteilen (insbesondere altes Lager)- Versuch macht klug... :wink:
Viele Grüße,
Arne


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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 13. September 2009 22:53

ETZploited hat geschrieben:
Ein Digitalmeßschieber mit Tiefenmesser für 9.99 Euro reicht für diese Zwecke, siehe auch Bildchen von Christof.
Eine Fühlerlehre ist trotzdem nicht verkehrt.

Also, deine Heizschraube ist gar keine so schlechte Idee.
M.E. liegt es vor allem an der Leistung der Heizplatte, ob das so funktioniert.
Ich denke, der Lagerinnenring möchte relativ zügig aufgeheizt werden, nicht das noch der Käfig ausglüht bzw. schmilzt.
Teste es an Schrotteilen (insbesondere altes Lager)- Versuch macht klug... :wink:

Ich dachte, wegen dem 0,2mm-Abstand(laut Werksanleitung) zwischen Schaftrad und 3.-Gangrad die Fühlerlehre, sollte das etwa mit dem Messschieber gehen?
Meine Heizplatte schafft mit Ach und Krach vielleicht mal Wasser für ne Tasse Kaffee zu kochen, ich glaubs beinahe(... :?: ) nicht, das die irgendwas zum schmelzen, geschweige denn glühen bringt :roll: (habe aber in ehr unbewusster Vorahnung nur Lager mit Metallkäfig besorgt...)
Testen will ich das gleich morgen in meinen Freistunden, habe noch haufenweise alte Lager(wieso kann ich bloß nix wegschmeissen? :( ? :? )
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon ETZploited » 13. September 2009 23:22

Flacheisenreiter hat geschrieben:Ich dachte, wegen dem 0,2mm-Abstand(laut Werksanleitung) zwischen Schaftrad und 3.-Gangrad die Fühlerlehre, sollte das etwa mit dem Messschieber gehen?
...
Meine Heizplatte schafft mit Ach und Krach vielleicht mal Wasser für ne Tasse Kaffee zu kochen, ich glaubs beinahe(... :?: ) nicht, das die irgendwas zum schmelzen, geschweige denn glühen bringt :roll: (habe aber in ehr unbewusster Vorahnung nur Lager mit Metallkäfig besorgt...)


Z.B. die Ausdistanzierung für die Luft zu den Dichtkappen klappt mit dem Meßschieber besser - beides zu haben, ist am Besten...

Mit der Gefahr des Ausglühens (bzw. Anlassen, wenn's bewußt gemacht wird) ist es so eine Sache, da spielen Temperatur und Heizdauer gemeinsam eine Rolle.
Es bedeutet nicht unbedint, daß etwas zum Glühen gebracht wird, sondern daß die Materialstruktur beeinflußt wird.
Die Maschbauer unter uns können es dir bestimmt vernünftig erklären.
Kurz gesagt, größere Hitze auf den Lagerinnenring schneller zu übertragen ist m.E. besser.
Eine zu schwache Heizplatte ist nicht der Bringer.
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Lorchen » 14. September 2009 07:05

ETZploited hat geschrieben:[Aber hilf mir mal bitte auf die Sprünge Lorchen, das Nennmaß des Innendurchmessers der Lager kenne ich zwar nicht, aber es müßte doch deutlich über dem Durchmesser des Heizdorns (eben die 16,7mm lt. technischer Zeichnung) liegen - wie bekomme ich damit gleichzeitig zwei Lager aufgeheizt?

Der Heizdorn geht nahezu spielfrei in den Lagerinnenring rein. Er muß dann nur so lang sein, daß er durch beide Lager reicht.
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon ETZploited » 14. September 2009 15:14

Ok, danke dir - dann kann man es sich mit dem Heizdorn wirklich wesentlich komfortabler machen.

Also linke Gehäusehälfte Komplettieren, beim Kurbeltrieb erst das innere Lager einsetzen, WDR (dann rutscht das KuWe-Lager beim Wenden auch nicht raus), Wenden, äußeres Lager einsetzen, nach Abkühlen der Hälfte Innenringe mit Heizdorn von außen aufheizen, KuWe rein, dann Getriebe usw.
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Christof » 15. September 2009 10:08

So ähnlich mache ichs auch.

1. Sprengring in linke Gehäusehälfte für KW-Lager einsetzen.
2. kaltes Lager 6303 von innen in heißes linke Gehäusehälfte schlagen
3. linken inneren Dichtring von innen montieren
4. Innenring vom eingesetztem Lager aufheizen Kurbelwelle durch das eine Lager rutschen lassen
5. Getriebe komplettieren
6. inneren Dichtring in rechte Gehäusehälfte von innen montieren.
7. rechte Gehäusehälfte aufheizen, aufsetzen und verschrauben.
8. während des Verschraubens: mittes Heizdorn Innenring von 6303 aufheizen
9. Rechtes Lager 6303 einschlagen
10. kompletten Motor nochmal auf Heizplatte + 3. KW-Lager mit Heizdorn im Innenring erhitzen
11. Lager 6303 für Links aussen einschlagen
12. warmen Motor freischlagen (Spiel Schaftrad/Kupplungswelle)
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Lorchen » 15. September 2009 11:22

Das ist schon eine ganz schöne Schlägerei an dem Motor. :lach:
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Christof » 15. September 2009 11:26

Da haste recht! Er wird wahrlich verprügelt! :mrgreen:
Grüße

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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon ETZploited » 15. September 2009 12:59

Ja, Schmackes gehört dazu :)
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Andreas91 » 19. September 2009 10:24

hi leute....
also ich habe eine ES 150 und will meine Simmerringe auswechseln und habe dazu die KW auch rausgenommen weil in der linken Gehäusehälfte ja auch noch ein Ring hinter der KW sitzt.
Aber ich habe die ganzen Kugellager noch dringelassen, da diese noch voll in Ordnung sind.
(Die KW ist ohne größere Probleme rausgekommen,also saß nicht sehr fest drin, ist das normal :?: )

Leider bin ich jetzt bei eurem Gespräch nicht so richtig durchgestiegen und habe auch noch keine Erfahrung mit MZ-Motoren.
Also muss ich da jetzt auch i-was aufwärmen und abkühlen um den Motor wieder zusammenzubauen oder kann ich das alles "ohne Probleme" zusammensetzen?
Muss ich beim Getriebeeinbau auch etwas beachten, z.B. einen bestimmten Gang einlegen oder so was?

Danke schon mal im Voraus
Gruß Andreas91

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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 20. September 2009 15:27

Hallo Andreas91,
Meine KW saß bombenfest in den Lagern, da hat nur ein Alukotz (bloß die Wellenenden nicht beschädigen...) und ein 1Kg-Hammer gerade so geholfen. Konntest Du die Welle mit Hand rausziehen oder musstes Du mit Gummihammer etc. klopfen?
Bei eine Welle, die in den Innenringen der Lager durchrutscht, verschleißt der KW-Lagersitz. Dann geht die Welle auch so leicht raus. Ich glaube, Fachbetriebe können durch Funkenerosion reparieren( hab nicht wirklich nen Plan, wie die das machen, evtl. kleine geschmolzene Metallpartikel "aufschwießen", damit der Sitz verbreitert wird :nixweiss: )
Oder Austauschwelle nehmen...
Zum Getriebe kann ich nix sagen außer den Beiträgen im Fred und der Reperaturanleitung zu folgen (nächste Woche wird mein Motor montiert, dann kann ich ja mal n kleinen Bericht etc. schreiben), die Einstellung mit den zwei Maßen(16,1mm und 0,2mm) ist wichtig (siehe Reparaturanleitung).
Wenn mit der KW doch alles hinhaut, wahrscheinlich bloß die Lagerinnenringe anheizen, Dichtringe rein und kalte KW hinterher.
Aber sicher können Dir (wie auch mir) die Leute hier im Forum bessere Ratschläge geben, mal abwarten...
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon DlD » 20. September 2009 17:57

@ Andreas:
Zum Zusammenbauen wirst du auf jeden Fall mit Wärmedifferenzen arbeiten müssen. Sollte das nicht nötig sein, stimmt was nicht. Entweder KW-Sitz oder eben Lager in deinem Fall.

Und für eine Aussage, ob deine KW-Lager-Passung 'normal' war, müsstest du schon mal kurz beschreiben wie du demontiert hast. Hast du was aufgeheizt z.B.? Bist du mit einem passenden Abzieher rangegangen oder nur schnell die KW 'per Hand' rausgezogen?

Dass die Lager beide im Gehäuse stecken bleiben kann schon mal vorkommen.

Ob du deine Lager drin lassen solltest kann ebenfalls von der Demontage abhängen. Hast du z.B. stärker mit dem Hammer gearbeitet können die schon mal nen Schaden abbekommen.
Eine andere entscheidende Frage ist - Wie lange sind die Lager schon drin?
Es gibt zwar kein definiertes Verfallsdatum für die Lager, aber wenn die z.B. schon 40000km auf dem Buckel haben ist das Risiko recht hoch, dass du deinen Motor in Kürze wieder auf machen darfst um Lager zu wechseln. Auf und Zu machen geht halt nicht ganz ohne Spuren und leichte Veränderungen im Gesamtsystem ab.

Solange die Lager nicht augenscheinlich defekt sind, ist es aber deine Entscheidung ob du das Risiko eingehen willst.
Ich tausche die Lager eigentlich immer, wenn ich das Gehäuse trenne. Hauptgrund dafür ist bei mir aber dass mein Vater die recht günstig bekommt. Im Laden kostet ein Lager ca. 17,-€.
Gruß Sebastian

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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Christof » 20. September 2009 19:06

Flacheisenreiter hat geschrieben:Ich glaube, Fachbetriebe können durch Funkenerosion reparieren( hab nicht wirklich nen Plan, wie die das machen, evtl. kleine geschmolzene Metallpartikel "aufschwießen", damit der Sitz verbreitert wird :nixweiss: )


Ich kenn es nur das die Wellenstümpfe nach Maß mit Chrom aufgalvanisiert werden.
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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Andreas91 » 20. September 2009 19:58

hi....
also die kw wurde schon mal gewechselt 1983...so stehts jedenfalls drauf
aber ich hab mir von meinem vater sagen lassen das die lager noch original sind
aslo bei der demontage der kw hab ich einfach nur diesen kleinen stift aus der kerbe von der linken seite der kw rausgemacht und dann musste ich nur kurz mit nem gummihammer leicht draufschlagen und schon is die kw rausgekommen...
also bei der demontage hab ich auch nix erwärmt oder so....

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Re: Motor(de)montage ES/TS 125/150

Beitragvon Flacheisenreiter » 28. Oktober 2009 08:48

Hallo Leute,
hier mal der ältere/neue Stand von meinem Motor: Am Block wurden einige ausgerissene Gewindegänge festgestellt, weiterhin beschädigte Bohrungen für die Gehäuseschrauben. Erst nach der Reinigung wurden die "Defekte" nach und nach bemerkt (war echt motivierend, jeden Tag einen Grund mehr zu finden, das Gehäuse in die Tonne zu kloppen :roll: ). Als dann jedoch die tiefgekühlte KW in mehreren Versuchen beim besten Willen nicht in die heißen Lagerinnenringe wollte, habe ich das Zeug erstmal beiseite gelegt. So lange haben wir uns hier Gedanken gemacht, dann hat nix so funktioniert, wie es sollte bzw. theoretisch auch könnte :evil: :( ...

Der Motor liegt verpackt inner Pappkiste, er wird verkauft, weil andere Leute sicher mehr mit KW, Zylinder-Kolbengarnitur usw. anfangen können...

Nun wurde der andere Motor(MM150/3) wieder geöffnet, allerdings ist bei ihm der Lagersitz der limaseitigen KW-Lagers schon relativ mitgenommen(sitz noch fest drin, Gehäusehälften ließen sich aber nach Erwärmung fast zu leicht trennen), das untere Pleuellager hat auch schon fühlbares Höhenspiel.

Nun ist die Frage, wie sollte ich die KW aus dem getriebeseitigen Lagersitz rausholen :?:
Klar, man könnte das Gehäuse wieder heißmachen, dann dürften aber die Lager auf der Welle beiben, und ein Trennmesser zur Demontage habe ich nicht(nichtmal der MZ-Händler hat sowas, meinte er...). Für Investitionen sind einfach zuviele Sachen am Motor schon in zweifehaftem Zustand, ich will einerseits die Motorüberholung üben, andererseits alle Teile "retten", die zu retten sind.
Mit jeglicher Art von Hammern will ich die KW nicht malträtieren, seit mir erklärt wurde, was dabei passieren kann :wink: .
Was würdet Ihr da für ne Methode am Ehesten empfehlen?
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Re: Motor(de)montage ES/TS 125/150

Beitragvon ETZploited » 28. Oktober 2009 17:22

Flacheisenreiter hat geschrieben:...hier mal der ältere/neue Stand von meinem Motor...

Kommt Zeit, kommt Rat, leg ihn erst mal beiseite und nimm dich des MM/3 an - sehe ich auch so.

...allerdings ist bei ihm der Lagersitz der limaseitigen KW-Lagers schon relativ mitgenommen(sitz noch fest drin, Gehäusehälften ließen sich aber nach Erwärmung fast zu leicht trennen)

Fahr mal den Lagersitz in Querrichtung mit dem Fingernagel ab, dramatisch wird es, wenn Aufwerfungen fühlbar sind. Schau dir den Außenring des Lagers an, ob dort Spuren auffindbar sind, daß sich das Lager gedreht hat.
Das Weitere findet sich dann.

Klar, man könnte das Gehäuse wieder heißmachen, dann dürften aber die Lager auf der Welle beiben, und ein Trennmesser zur Demontage habe ich nicht(nichtmal der MZ-Händler hat sowas, meinte er...).

Warum hat er kein Trennmesser - weil er die Lager ohne lange Diskussion einfach runterhebelt - wetten?

Ein Foristi hier hatte einen ganz feinen Trick - danke nochmal dafür - wie man sich mit einfachen Mitteln behelfen kann. Schlitz die Lageraußenringe großzügig an zwei gegenüberliegenden Seiten mit einem Winkelschleifer ein.
Nun kannst du zwei extra große Reifenmontierhebel zum Abhebeln einsetzen.
Machst du erst beim äußeren Lager, dann beim Inneren.
Als Widerlager jeweils passende Holzklötzchen auf die Kurbelwange - du wirst schon wissen, was ich meine.

Natürlich besteht dabei (zumindest theoretisch) die Gefahr, den Hubzapfen zu verziehen - doch das ist egal, du brauchst ja eh einen neuen Pleuelsatz.
Ansonsten lagerst du die KuWe entweder so, daß die LiMaseitige Wange frei hängt, oder aber du unterfütterst den Zwischenraum der Wangen mit Holzkeilen.
Sicher wirst du schon wissen, was ich meine, und da auch eine passende Idee parat haben.

Zur Unterstützung des Ganzen kannst du auch wieder Heizringe benutzen.
Viele Grüße,
Arne


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Re: Motormontage ES 125?

Beitragvon Flacheisenreiter » 28. Oktober 2009 18:25

Danke für die Antwort, ETZploited !
Das mit den Montierhebeln hatte ich mir nie so überlegt, weil ich, wie Du schon sagtest, die Methode vom Händler vor Augen hatte - allerdings hat er das nicht mehr oder weniger schonend mit Hebeln gemacht, sondern nen Meißel dazwischen gehämmert :roll: ...
Ich glaube auch, dass die KW richtig arretiert mit entsprechenden Unterlagen nicht so derben Verzug erleiden würde.
Werde ich so versuchen :ja: !
Die Lagersitze hatte ich schonmal so abgefahren, Dellen und Verfärbungen sind da, scheinbar aber ehr von einer vorangegangenen unsauberen Montage. Mal schauen, der Motor soll zukünftig wie gesagt als "Übung" gemacht werden.
Viele Grüße!
Tobi
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