von Ekki » 6. Oktober 2006 12:47
So mal sehen ob das klappt. Hier steht wie es richtig gemacht wird.
Einmotten -
aber richtig!
Wenn die Tage kürzer werden, ist für die meisten Mopedfahrer die ?Saison? zu Ende.
Nach der letzten Fahrt wird bestenfalls noch das Nummernschild zum Abmelden
abgeschraubt und dann wird der Bock bis zum Frühjahr vergessen. Die Saisonkennzeichen-
Mopeds werden schon einen Tag früher vergessen.
So, das war jetzt der Tritt ins Gewissen.
Es ist selbstverständlich grundfalsch, einen empfindlichen technischen Gegenstand
für vielleicht ein halbes Jahr oder länger irgendwo ?rumgammeln? zu lassen. Dafür
war er viel zu teuer.
Das Zauberwort heißt: Einmotten!
Aber wie macht man das ordentlich?
Die letzte Fahrt sollte zur Tankstelle
Eures Vertrauens führen [die
hat nämlich einen Dampfstrahler
und den brauchen wir jetzt für die
Grundreinigung]. Was bei der
Dampfstrahlreinigung zu beachten
ist, steht in meinem Tip: Motorradpflege,
aber richtig!!
Vergaser von Rückständen. Und das erste Anspringen im Frühjahr wird erleichtert.
Der volle Tank schützt die Innenflächen vor Korrosion. Sollte bekannt sein, daß das
Moped länger steht, nicht volltanken, sondern später entleeren und mit WD-40 ausschwenken.
Jetzt wird erst mal vollgetankt und
eine Dose Motul ?Fuel System
Clean? ins Benzin gegeben. Dieses
Additiv bindet das Wasser, das sich
schon vorher im Tank befand und
die Luftfeuchtigkeit, die sich über
den Winter Zugang durch die
Tankentlüftung verschafft. Des
weiteren reinigt es im Betrieb die
Zuerst sollte überlegt werden, ob nicht laut Wartungsplan eine Inspektion ansteht
oder etwas vorgezogen werden kann. Falls nicht, sollte zumindest ein Ölwechsel
vorgenommen werden, wenn das Öl älter als 1000 km ist. Das hat schon den Vorteil,
daß beim ersten Sonnenstrahl sofort gestartet werden kann und nicht 2 Wochen
Wartezeit in der völlig überlasteten Werkstatt die Regenwolken wiederkehren lassen.
Aus folgendem Grund muß vor dem Winter der Ölwechsel vorgenommen werden.
Der Kraftstoff ist schwefelhaltig. Die Verbrennungsrückstände, die unweigerlich ins
Öl gelangen, also auch. Schwefel ist stark korrosiv und greift alles an, was rosten
kann. Kolbenringe, Kurbelwellen, Rollenlager, Kupplungsstahlscheiben und so weiter.
Ventil-Trieb | Hansastr. 2 - 4 | 33818 Leopoldshöhe | Telefon: 0 52 02 - 99 44 89
Letzte Amtshandlung an der ?Tanke?: Reifenluftdruck um ca. 0,5 bar erhöhen.
Auf der Fahrt nach Haus bzw. zum Winterlager für´s Krad sollte ruhig richtig Gas
gegeben werden, damit die Restfeuchtigkeit vom Dampfstrahler verschwindet. Scheibein-
und insbesondere Trommelbremsen richtig heiß bremsen. Sonst gibt es Rost,
den keiner will. Bei den alten BMW´s rosten z. B. die Trockenkupplungen gern fest.
Darum auch die Kupplungen bei solchen Krädern ein bißchen schleifen lassen. Als
günstigen Nebeneffekt haben wir damit gleichzeitig auch den Auspuff ausgekocht
und das schwefelhaltige Kondenswasser ist hoffentlich völlig verdunstet. Das sorgt ja
bekanntlich für galoppierende Auspuffdurchrostung.
Zuhause angekommen, muß das Moped abkühlen, um mit dem Einmotten weitermachen
zu können. Wenn nicht schon in der Werkstatt gemacht, könnt jetzt z. B. der
Ölwechsel vorgenommen werden.
Mit gutem Kettenspray, beispielsweise ?Chain Lube
Plus?, die Kette einsprühen oder vorher Grundreinigen
[siehe ?Motorradpflege - aber richtig?].
Um die Brennräume und die Kolbenringe vor Korrosion
zu schützen [s. o.], werden die Zündkerzen
herausgedreht und in jeden Brennraum ein paar
Spritzer frisches Motoröl gegeben. Um das Öl zu
verteilen, wird der Anlasser kurz gedrückt. Nicht
vergessen: Die Zündkerzen vor dem ?Törnen? in
die Kerzenstecker stecken, sonst kann das Zündmodul
Schaden nehmen.
Jetzt wird die Batterie ausgebaut und sauber abge-
Kapazität. Das für Bleibatterien tödliche Tiefenentladen wird so ebenfalls verhindert.
Nächster Schritt: Vergaserschwimmerkammern entleeren. Dazu wird eine geeignete
Schale oder Wanne unter die Ablaßschläuche gestellt und die Ablaßschrauben der
Reihe nach geöffnet, um die Schwimmerkammern zu entleeren. Manche Vergaser
verfügen über keine Ablaßschläuche, so daß eine flache Schale direkt unter die Vergaser
gehalten werden muß. Bei älteren und ungepflegten Maschinen sitzen die Ablaßschrauben
sehr fest. Lassen sie sich nicht mehr lösen, sollten sie ausgebohrt und
durch neue ersetzt werden. Ist die Schwimmerkammer restlos geleert, wird die Ablaßschraube
ganz herausgedreht, das Gewinde der Schraube mit Kupferpaste eingestrichen
und mit WD-40 mit der Sprühverlängerung die Schwimmerkammer durch die
Gewindebohrung von innen ausgesprüht. Danach die Ablaßschrauben wieder einsetwischt
- vor allem der Decken zwischen
den Polen und den Einfüllstopfen. Daß
in dem Zusammehang gleich destilliertes
Wasser nachgefüllt wird, ist Ehrensache.
Um an der Batterie länger Freude
zu haben und damit das Moped
sofort wieder anspringt, wird sie über
den Winter an ein intelligentes Ladegerät
angeschlossen. Das lädt und entlädt
die Batterie in regelmäßigen Intervallen
und erhält somit die optimale
zen und vorsichtig anziehen. Das WD-40 löst Benzinadditivrückstände
im Vergaserraum und hat so monatelang Zeit zu
wirken.
Kurioserweise bringen sie zwar noch einen Funken, der aber bei der Verdichtung buchstäblich
ausgeblasen wird.
Keine Angst; der Kraftstoff aus dem vollen Tank verdunstet nicht so schnell, weil die
Verdunstungsoberfläche viel kleiner ist im Verhältnis zum Volumen.
Das Technische hätten wir - jetzt kommt die Kosmetik.
Wer Spaß daran hat, kann sein Moped jetzt polieren. Lack, Aluminium und Chrom.
Wie das geht, wissen Sie gewiß.
Nach dem Dampfstrahlen ist das Moped natürlich völlig
schutzlos gegen Feuchtigkeit aus der Luft. Also wird es mit
Radglanz eingeölt, mit WD-40 die elektrischen Bauteile und
Steckverbindungen eingesprüht und mit Cartech Sprühfett
sämtliche beweglichen Bauteile eingefettet. Genaueres zum
Einölen steht auch in ?Motorradpflege - aber richtig?.
Um den Auspuff trotz Heißfahrens vor innerer Korrosion zu
schützen, sprühen wir ordentlich WD-40 in die Endtöpfe. Das
qualmt zwar mächtig beim ersten Start, ist aber billiger als
ein neuer Endtopf.
Als letzter Schritt kommt das Moped in sein Winterlager.
Dazu kann man einen geeigneten Holzklotz unter den Motor stellen. Nicht unter Krümmer
oder Verkleidungsteile. Dann lieber das Rad auf dem Boden stehen lassen. Für
Maschinen ohne Hauptständer gibt es direkt passende oder Universal-Superbike-
Ständer, um zumindest das Hinterrad zu entlasten.
Jetzt muß nur noch eine Staub- und / oder Feuchtigkeitsabdeckung drübergezogen
werden. Abhängig von der Beschaffenheit der Lagerstätte ist die Materialwahl der Abdeckhaube.
Stichwort Standplatten. Wohl dem, dessen Motorrad einen
Hauptständer besitzt. Dieser wird auf jeden Fall benutzt, um
zumindest einen Reifen zu entlasten. Wenn möglich, sollte
der andere Reifen, meist der vordere, auch frei hängen.
Die Vergaserentleerung sollte wirklich vorgenommen werden,
auch wenn es umständlich ist. Der Grund ist folgender:
Kraftstoff besteht zu einem hohen Anteil aus nicht flüchtigen
Additiven zur Schmierung, Klopffestigkeit, Zündhemmung etc.
Der eigentliche Brennstoff ist flüchtig, sprich, er verdunstet.
Nach Wochen bleiben nur noch die Additivrückstände übrig,
die dann den Vergaser von innen verkleben. Auch wenn zum
ersten Starten über den Benzinhahn frischer Kraftstoff zugeführt
wird, setzen die Altadditive die Zündwilligkeit so weit
herab, daß nur die Zündkerzen ?versaufen?, der Motor aber
nicht ?ums Verrecken? starten will. Unangenehmer Nebeneffekt:
Sind NGK-Kerzen einmal richtig versoffen, sind sie
kaputt - das gilt auch für neue Kerzen [innerer Kurzschluß].
Im Idealfall steht das Motorrad trocken
[Wohnung, geheizte Halle, trockene Garage].
Da verwendet man die Baumwoll-
Abdeckhaube, die vor Staub und neugierigen
Fingern schützt. Steht die Maschine
in einer Standardgarage mit viel
Luftfeuchtigkeit oder im schlimmsten
Fall draußen an der Straße, empfiehlt
sich die Abdeckhaube Supercover, oder
noch besser: Thermocover. Diese ist
nämlich atmungsaktiv.
den ersten Sonnenstrahlen sofort wieder abgenommen werden. Für eine Überwinterung
sind sie daher gänzlich ungeeignet.
Und das Ganze noch mal in Stichworten zum Abhaken:
Inspektion
Volltanken mit Additiv
Luftdruck um 0,5 bar erhöhen
Dampfstrahler-Grundreinigung
Heißfahren
Ölwechsel [wenn keine Inspektion fällig]
Kette einsprühen
Batterie ausbauen und ans Ladegerät
Öl in die Brennräume
Vergaser entleeren
Polieren
WD-40 in den Auspufftopf
Einölen
Aufbocken, Räder entlasten
Schutzhaube aufziehen
Wem das alles zu umständlich ist, der kann sein geliebtes Krad auch bei uns zur Überwinterung
einstellen. Hier werden mit fürsorglichen Händen die hier beschriebenen
Arbeiten gewissenhaft, liebevoll und professionell durchgeführt.
Auf gar keinen Fall sollten die silberschimmernden
Standardfolien, die oft
zu Billigpreisen angeboten werden, verwendet
werden. Darunter bildet sich
immer Kondenswasser und das Motorrad
befindet sich ständig in einer maritimen
Atmosphäre. Gerade, wenn die Sonne
scheint und ein nicht bedecktes Motorrad
zumindest abtrocknen kann, erfreut sich
unser bedauernswerter Freund unter der
Silberhaube an 100% Luftfeuchtigkeit.
Diese Silberfolien sind ausschließlich
sinnvoll für eine Nacht, um den Tau oder
Platzregen abzuweisen. Und sollten bei
Ekki
OT-Partisanenmilkman
Fuhrpark: ETZ 300 mit VoPo-Verkleidung
Kanuni Gespann mit Velorex
CX 500
XJ 550
KLE 500
XT 500
Moto Guzzi V7 III