Zündung einstellen, zum x-ten Mal

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Zündung einstellen, zum x-ten Mal

Beitragvon Jonas » 5. November 2006 20:39

Guten Abend zusammen,

und weiter geht´s mit der Zündung an sich und als solcher... :(

der neue Pertinax-Unterbrecher ist montiert, zur Sicherheit hab ich der Emme auch noch einen neuen Kondansator spendiert. Läuft jetzt wesentlich ruhiger als vorher, irgendwie weicher und kultivierter (harrharr).

Trotzdem gibt es immer wieder harte Zündaussetzer, die den Motor stumpf killen.

Ich hab beim Zündungseinstellen bemerkt, dass das Ganze eher einer groben Festlegung des ZZP ähnelt (ich stelle mit einem recht wackeligen OT-Finder von Louis ein).

Sprich: man bemerkt beim Einstellen schon einen Unterschied zwischen voller Früh- und voller Spätzündung, aber wenn ich so um die Mitte herum einstelle, kann ich die Platte teils mehrere mm nach links/rechts verschieben, ohne dass sich groß was tut. Genaues einstellen des ZZP ist also irgendwie nicht möglich hab ich so das Gefühl.

Kann das sein, dass man nicht auf den mm genau einstellen kann bzw. teilweise nicht viel passiert, wenn man die Grundplatte verschiebt? Oder bin ich zu blöd zum Einstellen?

Außerdem verstellt sich der Kontaktabstand ständig. Gehören unter die Einstellschrauben an der Lima U-Scheiben bzw. Sprengringe?

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Beitragvon Steffen G » 5. November 2006 23:25

Hallo!

Wenn sich der Kontaktabstand ständig ändert, gehe ich mal davon aus, dass die Kurbelwellenlager Spiel haben. Prüfe das mal. (An der Lima wackeln)
Dann nützt die genaue Einstellerei nichts,
da kann man die ideale Zündeinstellung nur durch Fahrversuche ermitteln.
Also erstmal den Unterbrecherabstand finden, mit dem der Motor warm und kalt optimal anspringt,
und dann den Zündzeitpunkt finden, wo er ohne zu klingeln am besten läuft.
da kann man viel Zeit damit verbringen.

Wenn die Kurbelwelle Spiel hat, sollte man auch mal eine Motorüberholung in der nächsten Zeit einplanen.

Die beschriebenen harten Zündaussetzer erklärt das aber nicht,
da dürfte noch ein kleines elektrisches Problem bestehen.
Grüße, Steffen !

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Beitragvon Jonas » 6. November 2006 01:01

Die Kurbelwelle dürfte kein Spiel haben, da wackelt nichts. Werde sie aber morgen nochmal auf Spiel prüfen.

Außerdem kommen morgen mal Sprengringe unter die Schrauben.

Mich würde aber wirklich interessieren, ob bei euren MZ das ZZP-Einstellen auch so eine Grobschätzerei ist. Damit meine ich, dass ein Hin- und Herschieben der Grundplatte nur wenig am ZZP ändert und es den Zündfunken nicht sonderlich interessiert, ob ich die Platte nun nen halben cm mehr auf Vor- oder aber auf Spätzündung stelle.

Ist halt alles irgendwie wackelig beim Einstellen, schwer zu beschreiben... Da denk ich ich hab den ZZP genau auf Anschlag 2,75 OT eingestellt, dreh den Kolben nochmal zurück, dann wieder auf Anschlag, dann passt es auf einmal wieder nicht.

Wieder so ein diffuses Geschreibsel, aber ich weiß nicht wie ich´s besser beschreiben soll...

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Beitragvon Jonas » 6. November 2006 01:05

P.S. Ich bin auch grad im chat... :)

(Nein, das ist kein Hinweis auf "bitte kostenlose Beratung innerhalb von 15 Minuten :lol: )

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Beitragvon Ex User Hermann » 6. November 2006 01:07

Wir (die jahrelang an MZ schrauben) haben das schon verstanden und kennen das leidige Problem. ;-)

Meine persönliche Lösung war der Einbau einer kontaktlosen Zündung, die mittlerweile seit 20 Jahren problemlos ihren Dienst versieht.
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Beitragvon Jonas » 6. November 2006 01:08

Das wäre schon was. Wird nur langsam alles ziemlich teuer...

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Beitragvon Ex User Hermann » 6. November 2006 01:10

Langfristig denken. 20 Jahre und 250DM Kaufpreis = 12,50DM pro Jahr
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Beitragvon Jonas » 6. November 2006 01:14

Ich denke ja langfristig. Deswegen halt ich ja die Kohle zusammen für ne Indian Big Chief aus den 40ern.

Wenn ich so weiterspare wie bisher krieg ich die 20.000 dafür in ca. 30 Jahren zusammengekratzt... :P

Hast ja recht, aber es läppert sich halt alles. Hier ein Fuffi, da ein Zwanni usw. usw.

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Beitragvon Ex User Hermann » 6. November 2006 01:17

Naja, von MZ-B nur die Zündung liegt glaube ich unter 100 Euro. Komplette 12V Lima ohne Verschleiß und mit "Schmackes" allerdings knappe 200 Euro. Solche Sachen baut man aber auch nur EINMAL ein und dann ist Ruhe normalerweise.
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Beitragvon alexander » 6. November 2006 01:29

Als ich vor dem Kauf einer Zuendeinheit (ETZ 250) stand, riet der freundliche MZ-B Herr (Uher) mir dazu, wenn sie noch in Ordnung waere, es bei der LiMa zu belassen (weil dauerlasthaltbarer) und nur die Zuendeinheit zu erstehen. (EUR 89??)
Was ich dann auch tat und seit 30TSD kein Problem hatte.
Habe 2x den Zuendzeitpunkt nachsehen lassen, weil ich dem Braten nicht traute, aber alles war Bestens.
(Bis auf die doofen Blicke ob meines Ansinnens)
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Beitragvon Ex User Hermann » 6. November 2006 01:54

alexander hat geschrieben:Als ich vor dem Kauf einer Zuendeinheit (ETZ 250) stand, riet der freundliche MZ-B Herr (Uher) mir dazu, wenn sie noch in Ordnung waere, es bei der LiMa zu belassen (weil dauerlasthaltbarer) und nur die Zuendeinheit zu erstehen.

Gilt für ETZ, aber was ist, wenns die Graphitringe zerbröselt? >> Reparatur.

Und wozu braucht man 210W?

Jonas hat jedoch TS 6V, da würd ich sowieso komplett tauschen.
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Beitragvon alexander » 6. November 2006 02:18

Hermann hat geschrieben:Gilt für ETZ, aber was ist, wenns die Graphitringe zerbröselt? >> Reparatur.
..

du meinst, ich sollte auf Nr. sicher gehen und mir andere Ringe beschaffen?
By the way, was waren das fuer welchene?
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Beitragvon Ex User Hermann » 6. November 2006 02:42

alexander hat geschrieben:By the way, was waren das fuer welchene?

VALEO, guckst Du hier (etwas scrollen): Klick mich
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Beitragvon alexander » 6. November 2006 03:03

UUHH liest sich das kompiziert fuer nen Grobmotoriker. Drehbank und so. Agrr.
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Beitragvon Ex User Hermann » 6. November 2006 03:08

Ach Schnickschnack! :lach:
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Beitragvon mareafahrer » 6. November 2006 09:59

Also meine TS fährt schon ewig mit Unterbrecherzündung - und ich kann nicht klagen. Klar, alle 2000km muss man die Zündeinstellung kontrollieren und ggf. korrigieren. Aber dies rechtfertigt in meinen Augen nicht den hohen Preis für einen Umbau. Für einen Fahrer mit mehreren tausend km im Jahr sieht die Sache schon anders aus.

@Jonas

Eigentlich darf nicht nach jeder Umdrehung ein anderer ZZP da sein. Da ist was faul.

Wackle mal kräftig am Unterbrechernocken. Hat der Spiel (schon ab 1mm) ist entweder das KW-Lager hin oder der Unterbrechernocken ist nicht richtig fest.

Die Schrauben der Verstellplatte haben keinen Sprengring sondern nur eine U-Scheibe. Denke daran, alles ist Alu! Nach Fest kommt Ab.

Dank des früheren 2Takt-Bestandes mit vier und zwei Rädern habe ich eine gute alte DDR-Messuhr. Die wird in die Kerzenöffnung geschraubt und zeigt auf's 10tel genau an. Man kann sich da aber auch aus einer ausgebohrten alten Zündkerze etwas selber bauen.

Als Kontrolllampe habe ich eine 12V21W-Birne. Auf Grund der hohen el. Leistung geht die wirklich nur bei "richtigem" Kontakt an. Sie wird zwischen Stromschiene Kondensator/Unterbrecher und Masse geschaltet.

Mit diesen Geräten ist der ZZP immer gleich. Und man stellte fest, dass jede kleine Verschiebung der Grundplatte eine Änderung des ZZP mit sich bringt.

Ciao

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Beitragvon Jonas » 6. November 2006 22:55

So, ich habe nochmal nach der KW/dem Nocken geschaut: alles fest, da wackelt nichts!

Außerdem habe ich U-Scheiben unter die entsprechenden Schrauben gelegt; durch die vergrößerte Druckfläche verstellt sich da während der Fahrt hoffentlich nichts mehr.

Ne neue Kerze gab´s zur Feier des Tages auch noch, die alte war schon wieder x-mal versoffen, wollte da einfach sichergehen dass sie keine Macke abbekommen hat.

Zündung einstellen ist immer noch ne ziemliche Schätzerei. So ´ne Meßuhr wär bestimmt was feines... :) Kommt auf meine Wunschliste...

Die Probefahrt heute Abend verlief gut, keine Zündaussetzer, hoffentlich bleibt das auch mal so!

Danke für eure Tipps und bis dann,

Jonas

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Beitragvon mareafahrer » 7. November 2006 09:10

Bei miraculis gibts Anleitungen zum Bau eines OT-Finders und einer Gradscheibe. Mit geringem Materialaufwand und ein wenig handwerklichem Geschick (aber das haben wir Emmenschrauber ja alle) sollte Zündungeinstellen bald kein Graus mehr sein.

Ciao

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Beitragvon Jonas » 7. November 2006 11:38

EIGENTLICH ist die Zündungseinstellung ja etwas, was man als halbwegs geschickter Frickler hinkriegen sollte.

Heute fuhr sie auch problemlos, der Motor läuft mit dem neuen Kondensator+Unterbrecher+Zündkerze wirklich sehr schön rund, auch wenn er noch nicht betriebswarm ist. Gefällt mir. :)

Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Zündkerzen empfindlich reagieren, wenn sie ein paar mal zu viel Sprit abbekommen haben. Ich hatte ja vor zwei Wochen schonmal eine neue NGK eingeschraubt, die aber seitdem mehrmals ordentlich schlucken durfte; wenn ich die jetzt montiere gibt´s Aussetzer. Mit der flammneuen Kerze ist bislang alles ok.

Ein MZ-Fahrer hier aus der Gegend meinte mal, dass NGK Kerzen, wenn der Motor einige Male ordentlich abgesoffen ist, nicht mehr zu gebrauchen sind.

Wieder so eine Aussage, wo man nicht weiß, ob sie in den Bereich "urbane Legende" fällt....

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Beitragvon mareafahrer » 7. November 2006 12:20

Jonas hat geschrieben:Wieder so eine Aussage, wo man nicht weiß, ob sie in den Bereich "urbane Legende" fällt....


Das ist genau so ein Glaubenskrieg wie Kette fetten. Geh mal bei uns im Osten in einen Zweiradladen und verlange etwas anderes als ne Isolator. Da wirst du auf der Stelle gesteinigt, wie dir so eine nichtzuübertreffende Frechheit einfällt, die gute alte Emme mit nem Teil des Klassenfeindes auszurüsten.

Ich hab's gerade so überlebt. Seit dem läuft meine TS prima mit einer NGK :lol:

Die Unterbrecherzündung bleibt aber wegen der Abnutzung und Verstellung immer ein Bastelobjekt. Deshalb sollte wenigstens ordentliches Einstellwerkzeug ran.

Ciao

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