So, dann mal ein kurzer Reisebericht.
Um 8:30 bin ich los, erst mal bis Bietigheim und dann auf B27, B37, B45 und B460 in den Odenwald. War kälter als gedacht, ich hätte mir doch mehr als nur ein T-Shirt unter die Motorradkluft ziehen sollen. Zwischen Kirchheim und Lauffen kam dann zögerlich die Sonne raus, aber wird den Tag über doch ein seltener Gast bleiben.
In Schlierbach dann erst mal in den Parc Fermé für die Motorräder, und taxieren was da sonst noch alles da ist. Ein paar DKWs, Zündapps, BMWs und sonstiges war es schon. Aber dann auf der Ori haben nur sieben (!) mitgemacht. Schade eigentlich, war nämlich eine feine Sache. Aber die meisten wollten wohl nur Benzin quatschen, zwischen den ca. 50 - 60 vierrädtigen Oldies rumschleichen und Bier, Schnitzel und Pommes reinziehen.
Die Ori war dann eine schöne Doppel-Acht durch den Odenwald, bis rüber nach Seeheim-Jugenheim und wieder zurück. Gesamtstrecke 60km, und sehr viel sehr schöne Nebensträßchen. Zwar noch relativ viel frequentiert mit Wanderern, Radfahrern, Motorrädern und ein paar Autos, aber noch im erträglichen Rahmen. Man mußte sich anhand einer Karte 1:50000 seinen Weg suchen, unterwegs waren mehrere Durchfahrtkontrollen versteckt. Anfangs wußte ich nicht nach was genau ich schauen muß, und war deswegen mehr auf die Straße als auf die Landschaft fixiert.
Zurück in Schlierbach galt es noch eine Sonderprüfung abzulegen: Mit dem Motorrad möglichst exakt 1m vorfahren. Ich bin auf 98cm gekommen, und diese fehlenden zwei cm haben mir dann den Sieg gekostet - das Guzzigespann hat die 100cm exakt getroffen. Der Fahrer kannte das Spielchen aber auch schon, wußte auch den genauen Abrollumfang seines Vorderrads und hat einfach die Ventilposition beobachtet.
Von den sieben Teilnehmern haben aber nur vier die richtige Route und alle Kontrollen gefunden

. Die beiden Vespafahrer und ein BMW-Fahrer sind ziemlich orientierungs- und ergebnislos durch die Gegend gefahren, und sind mit >1h Verspätung mit nur der ersten Durchfahrtskontrolle im Bordbuch zurückgekommen. Und die alte Zündapp mußte ein paar km vor dem Ziel aufgegeben werden, der Motor hat gestreikt. Das Glück für den Zündapp-Piloten war, daß das Guzzigespann hinter ihm kam und ihn dann mitgenommen hat.
Inzwischen sind in Schlierbach noch weitere Motorradfahrer angekommen, sogar ein sauberes TS-Gespann und eine weitere Guzzi V7. Der Guzzisti wär gerne mitgefahren, hat aber etwas zu spät davon erfahren und kam just in dem Moment an, als wir eben raus auf die Strecke waren.
Die "Siegerehrung" war etwas merkwürdig. Weil der BMW-Fahrer schon vorher die Segel gestrichen und heimgefahren war, gab es nur sechs Teilnehmer in der Wertung. Passend aufgeteilt in die beiden Fahrzeugklassen, und für jede Klasse gab es drei Pokale. Hat also jeder einen abbekommen. So mit keiner ernsthaften Konkurrenz ist so eine Ori nicht so lustig, ich hoffe nächstes Jahr gibt es mehr Beteiligung.
Nach der Siegerehrung gings dann wieder über die Bundesstraßen zurück. Dabei hab ich wieder die Erfahrung gemacht, daß Bundesstraßen zwar angenehmer sind, als Autobahn zu schrubben, aber trotzdem keine schöne Tour abgeben. Nächstes mal werd ich wohl Kleinkleckerstraßen nahe der Ideallinie fahren.
Und ja, fürs nächste mal hoffe ich doch, zahlreiche Foriker motivieren zu können. Dann wird das 20. IMS Schlierbachtal 2011 eben kurzerhand per Partisanentätigkeit zum MZ-Forumstreffen umgewandelt

und alle Pokale durch MZ-Fahrer abgeräumt
Dann noch die Bilderstrecke:
Hinfahrt, zwischen den Weinbergen bei Kirchheim, mit Blick auf das AKW Neckarwestheim bzw. in die andere Richtung, mit weniger strahlender Aussicht



Parc Fermé in Schlierbach. Von diesen Möpps ist außer meinem keins die Ori mitgefahren.



Die Zündapp, ältestes Motorrad auf der Ori. Leider nicht ins Ziel geschafft, trotzdem 1. Platz gemacht.

Gespann-Abteilung. Die BMW fuhr nicht mit, aber die weiße Guzzi. Die hat dann Bergefahrzeug für den Zündapp-Piloten gespielt, und neben dem 1. Platz in der Bis-1990-Klasse auch den Gesamtsieg eingefahren. Das war auch gut so, denn das gab zwei Pokale und der Gesamtsieg bringt einen großen Wanderpokal ein. Wär der nicht die 2cm besser gewesen, hätte ich den riesen Blumenkübel mitnehmen müssen...

Da mußte ich an Achim denken

Solche Durchfahrtskontrollen galt es zu finden und in der richtigen Reihenfolge ins Bordbuch einzutragen:

Auch etwas ostdeutsche Fahrzeugpräsenz bei der Teilnehmerfahrzeuge-Ausstellung:


Hier noch die nachgekommene Guzzi und das TS-Gespann. Die TS hatte eine interessante Feststellbremse.




Auf der Heimfahrt noch kurz Fotostopp bei Bad Wimpfen
