Hai Gerdius,
Danke!
Und hier gehts auch schon weiter:
Die ETZ-Klemmfaust saß fünf Zentimeter zu hoch.
Anschluss mitte oben v.JPG
Beim Schwanenhals dasselbe.
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Trotzdem wurde erstmal angebaut - so konnte man es wenigstens mal sehen und auch drin und drauf sitzen!
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Die Fotos mit dem glücklichen Grinsen im Beiwagen und auf der Maschine spare ich aus.
Besorgt werden musste außer dem Schwanenhals (Forum) und der Klemmfaust (Ebay, Tipp übers Forum) noch die Spindel an der Klemmfaust, wobei, wie es jetzt aussieht, auch die kurze von der ETZ gereicht hätte. Und natürlich die Dämpfergummis für den Stabilisator. Alle anderen Dämpfergummis müssen demnächst leider auch gewechselt werden, da wird dann auch noch an Boot und Rahmen lackiert. Zunächst ging es ums Fertigwerden. Hier die Klemmfaust, sie stammt zwar von der TS, passt aber auch:
Anschluss mitte oben .JPG
Den Schwanenhals wollte ich erst kürzen, aber dann bekam ich doch noch einen originalen:
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Ist nicht viel zu erkennen natürlich. Man sieht aber, dass es nicht der von der ETZ ist, da wäre unten das Rohr zugeschweißt.
Mit den endlich passenden Teilen ging der Anschluss reibungslos. Bei der Probefahrt wollten Sohn und Neffe natürlich mit. Allerdings mussten sie warten, bis Spur und Sturz eingestellt waren. Es flatterte nämlich im Lenker und fuhr sich auch sonst schwierig, aber - es war einfach toll! Beiwagenfahren...
In fieberhafter Eile wurden die Einstellungen vorgenommen:
- Ebene Fläche finden.
Maschine muss 0,5° bis knapp 1° nach links kippen. In der Betriebsanleitung für den Seitenwagen (bei Miraculis:
http://www.infomate.de/miraculis/aw/mz/ ... /swb0.html) sind 5 - 10mm angegeben, die am Vorderrad zu messen sind.
Aber erst muss geprüft werden, ob der Beiwagen parallel zum Erdboden steht. Falls die Nase hoch steht oder runterhängt, Kugelschelle am Rahmenrohr lockern und verschieben, bis sie gut steht. Man kann natürlich auch in bisschen die Nase heben, habe ich öfter gesehen. Viele bauen extra deswegen den kurzen Schwanenhals der ES an die TS oder gar an die ETZ, damit der Beiwagen dynamisch gen Himmel startet. Vielleicht sind die deshalb so rar.
Jetzt kann eine Grobeinstellung der Vorspur vorgenommen werden:
- Spurlatte (ich habe gerade Schalbretter genommen. Dran lang peilen, das zeigt, ob sie gerade sind oder nicht) an Vorder- und Hinterrad anlegen, dabei den Reifendickeunterschied ausgleichen. Die ES hat vorne einen 3,25er, hinten einen 3,5er Reifen, ein Viertelzoll Unterschied, das sind immerhin 6,4 mm.
- Zweite Spurlatte ans Seitenwagenrad anlegen. Mit dem Zollstock kann man jetzt ganz gut die Differenz in der Spur hinter dem Hinterrad sowie vor dem Vorderrad messen. Laut der Betriebsanleitung soll vorn 20 -35mm weniger Spur sein:
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Alle drei Kugelmäuler leicht lockern. Die Kreuzschelle am Schwanenhals lockern und den Schwanenhals auf dem Rahmen nach rechts oder links verschieben, bis die Vorspur in etwa stimmt. Das Maß gilt aber erst, welches nach dem Festziehen gemessen wird.
- Jetzt wird der Sturz eingestellt: Am Vorderrad ein Lot seitlich am Reifen fällen oder eine Wasserwaage senkrecht anlegen (geht schwierig wegen der Achse, man muss ein bisschen schätzen können). Oben soll das Vorderrad 5-10 überstehen.
Kugelmäuler leicht lockern, das mittlere obere ganz öffnen und die Maschine wegkippen. Jetzt die Klemmfaust (Kontermutter locker) heraus- oder hereindrehen. Anklemmen, messen. Wenns stimmt. Probefahrt machen. Die Vorspur kann sich auch verändert haben. Man muss das Ganze mehrmals machen.
Letztendlich entscheidet nicht das Maß, sondern die Probefahrt. Die Maschine soll geradeaus laufen und bei längeren Fahrten nicht zu sehr am Lenker ziehen.
Das kann man aber später noch feinjustieren.
Probefahrt mit Kindern. Kinder mögen Beiwagenfahren.
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Die Familie stand drum herum und fotografierte ...
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So sah das also aus. Und es fuhr:
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Als nächstes kamen dann solche Dinge wie Elektroanschluss: Die Blinkerhalterung fürs Ochsenauge fehlte, ließ sich auch nicht auftreiben. Ochsenauge muss schon sein, also habe ich schnell eine Halterung geschweißt und auch dem Kotflügel gleich eine (Spraydosen-) Lackierung gegeben.
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Wie man sieht, gibt es inzwischen eine Staubplane, leider noch keinen Sitz. Kommt aber mit dem nächsten Geld, wie auch neue Reifen (die hier sind Vorwendemodelle, "aber noch gut Profil drauf!"), LEDs, die Positionsleuchten, Bremslichter stromsparender und vor allem die Blinker auch heller machen sollen.
Noch was zu den Bremsen. Sie ließen sich leicht reparieren, auch wenn der wie zu erwarten festgegangene Radbremser sich zunächst nicht lösen ließ. Ohne Druckluft und Gewaltanwendung geht es, wenn man ihn mit WD40 füllt und über Nacht aufrecht im Schraubstock oder so stehen lässt. Aber nur, wenn vorher mit einem Madenzieher die Topfmanschette gelöchert wurde! Sonst dichtet die nämlich das Kriechöl gegen den Kolben, wo es hin soll...
Da die Bremsen der ES aus heutiger Sicht grad so ausreichend sind, finde ich - als täglich im Berliner Stadtverkehr unterwegs Seiender - die Beiwagenbremse eine extrem wichtige Ergänzung. Ich erinnere mich aus meiner früheren Fahrpraxis auch an Notbremsungen auf Landstraßen wegen z.B. einem älterem Herrn im PKW, der aus einem Feldweg kommend mal eben rechts abbiegt und dabei das überholende Motorrad übersieht. Diese Bremsung wäre ohne SW-Bremse nichts geworden, gar nix. Ältere oder jüngere Herren gibts nun mal, sogar Damen, da lass ich die Bremse lieber nicht weg. Hydraulische Bremsen funktionieren wirklich gut, wenn man sie ab und an unterm Staubschutzbalg fettet und diesen auswechselt, falls er Risse kriegt. Eine Seilzugbremse, die im Winter einfrieren und dann gleich noch die Hinterradbremse mit lahmlegen kann, ist gut für Sommerfahrer. Ich fahr immer.
Probleme, die bis jetzt auftraten, waren:
1. Lichtmaschine liefert keine Spannung -> Kohle klemmte. Neue rein, sowie neue Feder ins Halterplättchen (hatte ich beides noch von vor 20 Jahren).
2. 6V-HS1-Lampen gekauft.
Vorteil: Das Licht wurde nicht weniger (Original 40/45 W Bilux, leuchtet ganz gut, wenn keine andere Lichtquelle da ist, oder gar entgegenkommt), aber die Lampe verbraucht nur 35 W, eine Entlastung für die Lichtmaschine, die nicht fürs Dauerfahrlicht eingerichtet ist.
Nachteil: Nicht die unten abgebildeten von Awina (polnische Firma) kaufen!!! Die Dinger sind nach 200 km kaputt, rabenschwarz von innen. Schrott. Demnächst probiere ich HS1 von Narva, soll dasselbe leisten und auch noch gut halten... . Merkt Euch Awina, um niemals eine Lampe von denen zu kaufen. Dieselbe Erfahrung hat auch jemand anders gemacht:
http://www.simantik.de/mz-scheinwerfer- ... gfahrlicht. Leider war beim Bestellen der Lampe nicht ersichtlich, welcher Hersteller das ist.
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3. Der Motor lief ewig zu fett. Schwarze Kerze, schwarze Schraube am Zigarrenauspuff, träges Gas, 10 Liter. Dauert sehr lange, eine solche Suche und es gibt viel zu erzählen: Ein neuer Düsensatz brachte vorläufig Abhilfe. Die LL-Düse war sichtbarlich zu groß trotz eingeprägter korrekter Zahl. Die Nadel K3 war zwar original, aber ausgeschlagen. Jetzt verbraucht sie 9 Liter, das scheint mir ein bisschen viel. Weiß jemand noch was?
4. Einen Sitzbankbezug gibt es schon, da der alte aufgeplatzt ist. Leider muss auch der Schaumstoffkern erneuert werden, er krümelt unaufhörlich. Das Werkzeugfach ist schon halb voll davon...
Das wars schon, ist ja ganz schön kurz geworden. Daher noch drei Bilder, dann ist der Beitrag voll:
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Vor Maisfeld...
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... und in Berlin!
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So, jetzt mach ich Schluss, ist ja eh keiner außer mir mehr da.
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ES 250/2 Gespann Bj. 68