Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

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Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon lothar » 15. Juni 2011 11:14

Ausgangssituation:
ES150, Krümmer war zu wechseln, bei der Gelegenheit Zylinder gezogen und gleich mal nach der Ursache des
deutlichen tack-tack-tack geforscht: Bronzepleuelbüchse ausgeschlagen, Kolben ließ sich heftig verkippen,
KW allem Anschein nach noch i.O.

Maßnahme:
Neue Buchse und neuen Kolbenbolzen einsetzen

Zu tun:
Die eingepresste Buchse (Spezialwerkzeug ist vorhanden) aufreiben, damit der Bolzen - nach gängiger Lehrmeinung -
ohne Gewalt hineinflutscht

Frage an die Motoren-Erfahrenen:
WIE reibt IHR die Büchse auf? Ich hab das früher auch schon mal gemacht,
kriege aber jetzt ein schlechtes Gewissen, wenn ich ohne Führung mit der Reibahle durch die Büchse gehe.
Sollt man sich das was bauen, damit der Bolzen exakt rechtwinklig zur Pleuelstange bleibt - oder macht ihr das
Freihand, mit "Augen zu - und durch"?

Gruß
Lothar
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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon kutt » 15. Juni 2011 11:32

am besten gehts das, wenn der Motor draußen ist. Ansonsten Pleuel arretieren und Kurbelgehäuse sichern. So das man in ruhe mit 2 Händen die Reibahle führen kann.

Wichtiger als das gescheite Aufreiben ist aber meiner Meinung nach das Prüfen, ob der Bolzen dann Parallel zum Zylinderflansch läuft

Ich suche schon seit Ewigkeiten einen 15 und einen 17 mm Prüfdorn... irgendwie ist sowas nicht besorgbar
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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Klaus P. » 15. Juni 2011 11:57

Zum Aufreiben eine HANDREIBAHLE benutzen. Die hat einen längeren Anschnitt.
Die geriebene Bohrung müßte mit einem Grenzlehrdorn überprüft werden.
Auf Passgenauigkeit.
Einen Bolzen zum Prüfen der Parallelität kann in einem Betrieb der Werkzeuge oder Vorrichtungen herstellt
angefertigt werden.
Evtl. ist auch kaltgezogener Rundstahl der entspr. Durchmesser ausreichend.
Durchmesser 15 ist doch die Steckachse. mit einer neuen mal probieren.

Aber das sind ja wohl schon bekannte Vorschläge.

Gruß Klaus
Zuletzt geändert von Klaus P. am 15. Juni 2011 14:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Jockel HB » 15. Juni 2011 12:07

Das die Reibahle am Anfang nur sehr kippelig zu führen ist muß Dir nicht unbedingt Sorgen machen, das ist auf Grund ihrer konischen Form normal.

Wenn die Ahle dann etwas in der Buchse verschwindet (ihren vollen Durchmesser erreicht hat) führt Die sich dann selber, vorausgesetzt man läßt die Ahle schön laufen und wühlt Die nicht mit Gewalt in die Buchse. (mit beiden Händen gleichmäßig und gefühlvoll am Windeisen drehen)

Wenn Du trotzdem Bedenken hast, kannst Du auch eine Ständerbohrmaschine benutzen. (bei kleiner Drehzahl)
Dabei muß die Buchse dann aber exakt ausgerichtet sein, denn einmal falsch eingespannt geht die Reibahle dann Ihren Weg, auch den Falschen.


Gruß, Jockel

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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon hiha » 16. Juni 2011 08:10

kutt hat geschrieben:Ich suche schon seit Ewigkeiten einen 15 und einen 17 mm Prüfdorn... irgendwie ist sowas nicht besorgbar


15mm ist kein Problem, da gibs relativ billig oberflächengehärtete und geschliffene Linearführungswellen beim Kugellagerhändler. Bei 17mm weiß ich allerdings auch grad nix. Evtl eine dünnwandige Buchse drehen, ø15 Ø17?

Gruß
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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon kutt » 16. Juni 2011 08:12

ja wo bekommt man denn sowas?
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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon hiha » 16. Juni 2011 08:45

Beim Kugellagerhändler Deines Vertrauens. Ich kauf, weils bei uns in der Nähe ist, bei http://www.ltm.de
Die 1m-Stange Ø14, die ich zur Herstellung von Kipphebelachsen gebraucht hab, hat vor ein paar Jahren so um die 25.- gekostet.

Gruß
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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Paule56 » 16. Juni 2011 09:29

kutt hat geschrieben:Ich suche schon seit Ewigkeiten einen 15 und einen 17 mm Prüfdorn... irgendwie ist sowas nicht besorgbar


Für die Paar mal, wo Du die brauchst reicht auch stino Stahl oder auch Messing.
Die Frage, welche ich mir dazu stelle, wären die Pass- bzw. Abmaße.
Sind die Kobo tatsächlich alle im Nullmaß?
Sollte die gute Seite dann +0,03 betragen?
Abgesetzt auf +0,05 als "noch brauchbar" und die schlechte auf +0,08?

Fragen über Fragen :wink:
Gruß
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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Mz rt 125 2 » 23. Januar 2014 20:51

Hallo

Ich habe auch so ein kleines Problem gehappt nachdem die neu Buchse drinne war ging der Kolbenbozen sau schwer rein!
Da habe ich mir eine Bohrmaschine Genommen und ein 8er Bohrer (ich habe auch ein 15er Pleuel) darum habe ich NEVR DULL das ist so eine fertige Polierwatte
Gewickelt und die Buchse sozusagen auspolier, ging sehr gut und sehr schnell! :biggrin: :biggrin:
Musst aber aufpassen das ging wirklich sehr schnell!
Mit eine Reibahle bist du schnell mal Übermaß! :nixweiss:
Ich glaube sogar das der Kolbenbolzen im Pleuel ein ganz klein wenig kebeln muss, aber wirklich nur ein klein wenig wegen den Ölfilm und der Ausdehnung des Kolbenbolzens?
Das kannst du testen indem du den Kolbenbolzen reinsteckst und mit zwei Fingern hin und her wackelst!

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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Mainzer » 23. Januar 2014 21:05

Mz rt 125 2 hat geschrieben:Hallo

Ich habe auch so ein kleines Problem gehappt nachdem die neu Buchse drinne war ging der Kolbenbozen sau schwer rein!
Da habe ich mir eine Bohrmaschine Genommen und ein 8er Bohrer (ich habe auch ein 15er Pleuel) darum habe ich NEVR DULL das ist so eine fertige Polierwatte
Gewickelt und die Buchse sozusagen auspolier, ging sehr gut und sehr schnell! :biggrin: :biggrin:
Musst aber aufpassen das ging wirklich sehr schnell!
Mit eine Reibahle bist du schnell mal Übermaß! :nixweiss:

http://www.youtube.com/watch?v=jhtngW_iejU

:versteck:
Grüße aus Schwabsburg, Nils
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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Mz rt 125 2 » 23. Januar 2014 21:08

Ja da her habe ich es auch Geht Supper! :ja:

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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon zxmadx » 23. Januar 2014 21:22

Am besten macht man sowas mit einer einstellbaren Reibahle, diese hat mittig vom Schneidschaft den größten Durchmesser, so kippelt da überhaupt nix und genau einstellen lässt sich das ganze auch...

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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Mz rt 125 2 » 23. Januar 2014 21:31

Mir wurde von einer Motorrad -Werkstatt gesagt er muss leicht kippeln!

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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon UlliD » 23. Januar 2014 21:51

Mz rt 125 2 hat geschrieben:Mir wurde von einer Motorrad -Werkstatt gesagt er muss leicht kippeln!


Schön und gut, aber wie definiert man " leicht kippeln" :?: :roll:
Grüße aus Forst von Ulli und Doris
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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Nordlicht » 23. Januar 2014 22:02

Wenns kippelt ist es unrund....nicht gleichmäßig....der Kolbenbolzen muß leicht saugend durch sein Eigengewicht durchrutschen
Gruß Uwe.
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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Klaus P. » 23. Januar 2014 22:31

Erste Frage sollte sein, wie ist der Durchmesser des Bolzens ?
Zweite, wie soll des Einbauspiel sein ?
Dritte, nach dem Werkzeug.
Vierte, kann ich mir einen Bolzen (einschl. Kolben) nach meinem zur Verfügung stehendem Werkzeug beschaffen.

Handreibahlen haben mehr Schneiden als verstellbare, also ist damit eine bessere Oberfläche zu erreichen.

Gruß Klaus

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Re: Bronzebuchse im Pleuel anpassen - wie macht IHR das?

Beitragvon Mz rt 125 2 » 24. Januar 2014 07:43

Also Leichtes Kippeln:
Wenn der Kolbenbolzen drinnen steckt im Pleuel und du ihn mit zwei Fingern nach oben unten rechts und links egal wie drückst aber nur einseitig sieht man wie sich ein minimaler spalt öffnet und schließt, wie man ihn grade drückt, anders ist es wenn du ihn beiderseits anfasst und ihn gleichmäßig nach oben und unten drückst da ist nichts!
Wo die Messing Buchse noch nicht im Pleuel war und ich den Kolbenbolzen durchgesteckt habe, war diese Öffnung von spalt auch!
Teste dies doch mal!
Und was denkt ihr wie schön die Oberfläche der Buchse dann Geglänzt hat keine Schmirgel spuren und schön Klatt!

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