Eure schönste MZ Geschichte bitte...

Wir war der Urlaub bzw die Fahrt mit der MZ ?

Moderator: Moderatoren

Beitragvon Gespannfahrer » 26. Dezember 2006 18:43

Hallo,
hier kommt meine schönste MZ-Geschichte.
Im Winter 1995/96 restaurierte ich meine RT 125/2.
Dabei stolperte ich über eine Anzeige im Oldtimer-Markt "MZ-Treffen in Finnland".
Gelesen, geplant, vorbereitet und ab ging´s Anfang Juni 96.
Die Fahrt führte zuerst nach Sassnitz. Von dort mit der Fähre nach Trelleborg. Von da aus über Huskvarna nach Stockholm. Weiter mit der Fähre nach Turku. Von da aus noch ca. 400 km nach Norden, über Tampere nach Karstula bei Saarijärvi. Die Hinfahrt dauerte etwa eine Woche
Beim Start waren bei uns Temperaturen von rund 30 Grad und Sonnenschein pur. Das gute Wetter begleitete mich bis Finnland dort schlug das wetter um, Temperaturen um 10 Grad, Regen und Sturm.
Technisch lief bis auf eine verbrannte Lichtmaschine alles glatt. Leider hatte ich die aber nicht dabei. Aber Glück im Unglück, ich bin durch Zufall auf den zweitgrößten Gebrauchtteilehändler (Motorrad) in Schweden gestoßen. Dort fand ich eine Lima für eine DKW 125. Diese war baugleich mit meiner. Eingebaut und weiter gings bis sich der Kondensator verabschiedet hat. Das waren auf der Tour die beiden einzigen Pannen.
Eine lustige Begebenheit am Rande. Ich saß früh auf der Fähre nach Turku und frühstückte. Es war schon ziemlich voll da kam ein Mann an meinen Tisch und fragte " is the seat free?" und ich "yes,please seat down" er "Wehre do you come from" ich "from germany, near from leipzig" er "oh, i cam from lübeck" ich " na dann können wir ja auch in deutsch weiterreden". Man möge mir meine Rechtschreibfehler verzeihen. Ist schon komisch das man sich innerhalb weniger Tage so schnell in einer anderen Sprache zurechtfindet. Ob man´s glaubt oder nicht man träumt und denkt sogar in englisch (ging mir jedenfalls so).
Das Treffen selbst war ganz lustig ,die Teilnehmer selbst kamen aus Finnland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Leider habe ich fast keine Foto´s von dem Treffen da leider der Film nicht transportiert wurde. das kam davon das ich ja kein Bild verschenken wollte und die Klappe schloß als die ersten Löcher auf der Spule saßen, und dann ist alles wieder rausgesprungen.
Während des Treffens beruhigte sich das Wetter wieder, die Sonne kam raus und es wurde arschkalt mit Bodenfrost. Die Rückfahrt verlief fast auf der gleichen Route wie die Hinfahrt. Allerdings machte ich noch einen Abstecher zum Schloß Gripsholm und nach Örebro.
Von dort ging es dann weiter am Westufer des Vättern-See´s über Jönköping und Hässelholm nach Trelleborg. Ab Jönköping im Dauerregen bis nach Värnamo. Das einzige was dicht war waren meine Packtaschen, da kam das Wasser rein aber nicht wieder raus. In Värnamo erstmal in die Jugendherberge und aufgewärmt und getrocknet. Ab da begleitete mich unbeständiges kühles Wetter mit Regenschauern bis nach Hause. Auf der Überfahrt von Trelleborg nach Sassnitz herrschte schwere See (für mich als Binnenländer jedenfalls). Gut das ich meine Kleine gut vertäut hatte.
Als krönenden Abschluß fing ich mir auch noch eine schöne Unterkühlung ein die dafür sorgte das ich aller paar Minuten pinkeln musste.

Alles in allen eine sehr schöne Tour von der ich bestimmt noch meinen Enkeln erzählen werde.
Gruß Thomas

"Irgendwie steckt man immer bis zum Hals in der Scheiße, man darf halt nur den Kopf nicht hängen lassen!"

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Beitragvon Ex-User AirHead » 27. Dezember 2006 20:50

Jönköping <- Kann ich nur empfehlen. 8Sommerurlaube hab ich doch schon
verbracht. Und die haben wirklich das beste Softeis der Welt da!

Leider keine MzGeschichte, da ich selber noch keine gefahren bin :!: .
Es war Februar 2006. Spontan beschlossen ich und ein Freund nach Bremen
zur Classic Motoshow zu fahren.
Ich fuhr so gehen 5uhr Morgens ausm meinem Dörfchen 30km zu meinem Freund. Ich bemerkte früh, es war schweine Glatt, was aber nur der Anfang sein sollte.
Angekommen sage mein Freund mir, dass er mich gerade anrufen wollte ob wir die Tour nicht absagen wollen da es so glatt sei.
Schönwetterfahrer? Hallo?!?! Also los.
Er fuhr sein s50/Habicht/Enduro Kabelbinder Moped und ich meiner Kr51/2L Ratte.
Und wie immer war die erste Frage:
Wo gehts lang?
Keine Ahnung..... (So fingen immer aller unserer Touren der HSS Elite an)
Gelächter stellte sich ein und ich bekannte mich dann doch dazu im ERdkundeunterricht aufgepasst zuhaben. Also Richtung Norden!

Hannover - Bremen sollte so in 110km und ca. 3 Stunden bewälltigt sein.
Eigentlich bin ich kein Routenführer aber ich übernahm die Führung da ich doch ernstens der Meinung war das er mal wieder bei der Elektrik gepfuscht hatte und im Scheinwerfer eher ein Teelicht ihm den Weg weißt.
Unwissender weise flogen wir erstmal auf der B6, allerding merkten wir dann noch nach einigen Km das wir auf na Kraftfahrtstraße sind und bogen ab.

Mein Talent den falschen Weg zufinden wurde schnell offensichtlicht,
das Wetter glich dem Weltuntergang, Schnee, Hagel, Regen, Minus gerade. Aber nach 150km und 5Stunden fahrt hatten wir dann auch die Motorshow erreicht.

Die Show war echt Klasse und hätte ich Geld mitgenommen.... wer weiß was ich aller in der Gerage stehen haben würde. So wurde nur eine neue
Kerze gekauft, da die momentan Verbaute doch nicht sooo gut lief.
Man begrüßte Bekannte Simsonisten aus Hamburg und Bremen und sabberte auf die Ausgestellen Fahrzeuge.

Alles hat ein Ende, so fuhren Teelicht und ich los und suchten die nächste Tankstelle. (Meine Ratte hat echt viel geschluckt)
Auf Direktem Heimweg 2km hinter Bremen fanden wir eine. Ich Tankte und korregierte noch den Luftdruck. <- Fehler
Das Ventil meines hinteren Schlauches hatte sich gelöst. Reifen platt.
Es ließ sich kein Ventileindreher auftreiben, was die Stimmung drastisch sinken ließ. Aber ich wollte nach Hause auf 2Rädern fahren...
Der schon von mir Genervte Tankwart wurde um einen Nagel den er unter
dem Tresenfand erleichter.
In Verbindung mich einer Wasserpumpenzahne konnte ich alles wieder in eine dichte Position drehen.
On the road again....

Die Rückfahrt dauerte ebenfalls 5 Stunden und ging in die Nacht hinein.
5h weil ich mich und meine fähigkeiten doch recht niedrig einschätzte und Schneeketten auch nicht verfügbar waren.
Jeder blick in den halb vereisten, vibrierenden Rückspiegel folgte ein Schrockender Blick nach hinten wo Teelicht sei? Er war nicht abgeschmiert, nur sein alibi Tachobeleuchten oder was auch immer war einfach zu schwach.

Zuhause angekommen wurden die 3paar Socken ,3 Pullis, 2Hosen und die Lederjacke ausgezogen. 3Stunden später spührte ich dann auch meine Füße wieder.

War auf jeden Fall ne schöne Tour. Februar 2007 gehts wieder hin, wieder mit dem Mokick.
Ex-User AirHead

 

Beitragvon Gespannfahrer » 27. Dezember 2006 20:59

AirHead hat geschrieben:Jönköping
Und die haben wirklich das beste Softeis der Welt da!



Kann ich nicht´s zu sagen. Aber das schwedische und finnische Bier ist besser als sein Ruf.
Gruß Thomas

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Beitragvon TS Jens » 9. Januar 2007 22:55

Hallo Leute

Hier ist meine Geschichte:
Es war einmal im sommer vor 2 Jahren.Am sonntag um 1600 besuchte mich total überraschend ein Arbeitskollege auf seinem Motorrad.Erstmal Kaffee getrunken und dann gedacht was nun ??Eine ausfahrt na klar !! Wohin ?? Zum Hohenwarte Stausee gesagt getan.Nach 2h sind wir auch angekommen und alles angeschaut.Und dann weiter gefahren einfach der Nase nach. Wir kammen dann in Gera raus. Wie kommen wir zurück nach hause ?? Keiner hatte eine Karte mit gehabt.Fahren wir erstmal nach Jena dann sehen wir weiter.Nach 5 km angehalten zum tanken, Kollege muste mir Geld leihen.Getankt und wollte wieder starten.Nichts tat sich und kein Werkzeug mit gehabt (zuvor Werkzeugklappe verloren) also Werkzeug in der Tanke geliehen und angefangen zu suchen und gefunden(Sicherung kaputt). Da kam zum Glück eine Pappe zur Tanke und hat mir eine neue Sicherung gegeben.Sie lief wieder also weiter.Nach Jena wollten wir. In Eisenberg kamen wir raus :motz: Umgedreht und diesmal den weg gefunden nach Jena. In Jena angekommen und die schnauze voll gehabt und auf die Autobahn gefahren um nach zu Hause zu kommen. :wall: Nach 2 km Gross stau wieder runtergefahren und nach rudollstadt gefahren. (weil wir den weg kannten) Und über Rudollstadt wieder nach gefahren. Um 2330 bin wieder zu hause angekommen.
Tagesleistung 330 km
Erfurt=Rudollstadt(Hohenwarte)=Gera=Eisenberg=Jena=Rudollstadt=Erfurt

Eins weiß ich in Zukunft: Karte mitnehen,Werkzeug mitnehmen,Geld mitnehen

Gruss TS Jens
P.S. War trotz allem eine schöne Fahrt gewesen !!

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TS 250/1 Baujahr 1981 (verkauft)
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Beitragvon eichy » 14. Januar 2007 10:41

Hast was vergessen: SICHERUNGEN!! Schöne Story!
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Beitragvon eichy » 14. Januar 2007 10:44

Aus meiner Pannenstatistik (Auszug aus www.eichy.de):

Sicherungsverlust (1): Sohnemann ist ganz stolz, das ihn der Papa bei seinen Freunden, wo er zu Besuch war, abholt. Sohn sitzt im Beiwagen, die Freunde stehen staunend drumherum, -und die Emme springt nicht an. Totaler Elektrikausfall. Viele lange Gesichter. Das längste Gesicht aber macht der Papa. Den dicksten Hals mein Sohn. Zu allem Überfluss ist die beste aller Sozias auch dabei. Fehlerursache, nach relativ kurzer Suche: Die rote Plussicherung, wird warm, sogar heiß, und das Plastik der Sicherung wird weich. Da sie eingeklemmt zwischen 2 Metallfahnen ihren Dienst verrichtet, wurde sie mit steigender Temperatur dabei kürzer. Bis kein Kontakt mehr da war. Die Sicherung war tatsächlich ca. ein cm geschrumpft. Kein Kontaktdruck mehr -fertig. Keine Ahnung, ob das noch "Erstausrüsterqualität" war, wahrscheinlich war das wohl die vielzitierte "DDR-Elaste".

Sicherungsverlust (2): So was >muss< ja noch mal passieren, dann wenn es tiefe Nacht ist, und Sohnemann nach Hause soll. Dann macht die Sache doppelt Spaß, weil man mit den Fingern so gut die beiden Metallfähnchen ertasten kann. ...geht ja kein Licht mehr... Die Sicherung hat sich irgendwo verabschiedet, ist einfach rausgefallen, und liegt locker im Sicherungsgehäuse.
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Beitragvon eichy » 14. Januar 2007 10:46

2. Teil, (aus www.eichy.de )nicht unbedingt witziger, aber "lehrreich" (für mich):
Zündspulenkurzschluss: Rätselhafte Zündprobleme, bis zum Motorstillstand. Jedes Mal konnte ich die Emme wieder starten, nur beim losfahren fingen die Probleme wieder an. Genauer sobald ich wieder draufsaß. Ich (kick-)starte immer neben der Emme stehend. Ein Privileg des Gespannfahrens. Ich dachte schon, das Ding verschaukelt mich: Motor läuft, draufsetzen, -aus. Runter, noch mal an, draufsetzen, - aus. Das muß man erlebt haben. Lange Fehlersuche, dann sah ich das Kabel, unter der Sitzbank, welches von selbiger auf die Zündspule gedrückt wurde. Ich gebe zu, nicht der leichteste zu sein. Das die Sitzbank unter dem Gewicht von ca. 115kg. (ohne ihr Eigengewicht gerechnet ;-) Probleme bekommt, das war an der Blechschale, also dem Grundkörper zu sehen. Es bog sich etwas durch. Das Kabel (für Insider: Kabel Nummer 15, das grüne) bekam einen Masseschluss. Warum konnte das kein Bremslichtkabel oder so was ähnliches sein?

Harleyfreund: Rätselhafte Zündprobleme, verursacht durch: siehe oben. Es ist Sommer, min. 30 Grad im Schatten, ich stehe in Offenbach im Stop-and-Go, Richtung Kaiserleikreisel. Ein sicherer Leerlauf ist nur noch bei ca. 3000-400U/Min drin. Ansonsten immer wieder Fehlzündungen und kurzzeitige Aussetzer. Mein Leerlaufgang geht nicht mehr rein, die Kupplung trennt mittlerweile nicht mehr. Ich dachte, die trennt bei zunehmender Erwärmung immer besser. Dann, am Kaiserlei, auf der Einfädelungsspur aufwärts zur A661: Motor aus. Ende. Springt nicht mehr an, Kupplungszug hat fast 1 cm Spiel, und ich stehe absolut ungünstig im Feierabendverkehr auf einer Autobahn ohne Standstreifen, bergauf. Reaktion bei mir: Beginnende Entnervung. Reaktion bei den Dosenfahrern: Hupen statt helfen. Nix neues für mich: Dosenfahren macht ja bekannterweise doof. Endlich habe ich mein Emmengespann die Brücke hochgeschoben, dort wo der Standstreifen anfängt, stehe ich, und ziehe erst mal die viel zu warme Jacke aus und atme durch. Zu allem Überfluss kommt ein Harleyfahrer, so ein richtiger "Fat Boy" mit Kutte, Tattos, Rauschebart und spricht mich an: "Hey, Junge haste Probleme?" Ich: "Nee, nur die Elektrik ist fertig, die Zündung oder sowas a. A., Kupplung ist verraucht, aber ich hab e bissi Werkzeuch bei". "Gut" meint er, "ich komm nachher noch mal vorbei."
Ich weiß nicht, ob er das tatsächlich tat, jedoch nach Abkühlung der Emme und des Fahrers sprang die Emme an und auch die Kupplung konnte nachgestellt werden. Nein, ich werde mir so schnell keine Harley kaufen, auch wenn ich über Kutten etc. mittlerweile postiv denke. Bin ja mal so ein Ding gefahren. Der Funke sprang nicht über.

Kängurusprit: Selbe Strecke, A661 Richtung Heimat. Vollgas, über 130Km/h (21er Ritzel, Rückenwind, Heihmweh und ausnahmsweise Solo :-). Zur Abwechslung mal Spritprobleme. Wird besser, wenn ich den Choke ziehe. Keine Ahnung was los war, jedenfalls bin ich mit Choke heim, da ich ja weiß, dass Spritmangel gerade bei langer Vollgasfahrt ggf. den Motor kosten kann. Zuhause die Diagnose: Der Spritfilter, so ein nachrüst- Papierfilterteil war Schuld. Lass es weg sagte mir einer. Stimmt. In dem Ding sammelt sich eine Riesen Luftblase und vorbei ist's mit geregelter Spritzufuhr. Die Emme hat ja einen Spritfilter serienmäßig im "Wassersack". Die Dinger funktionieren nur bei Benzinpumpen, sind also was für Dosen.

Ölstand Gabelrohr: Der Neuber-Müller, die gelbe Bibel des MZ-fahrers. Auch ich habe gleich zu Anfang mir das Buch schenken lassen. Nur nutzt das nix, wenn es zu Hause unterm Kopfkissen liegt, anstatt es in der Garage beim schrauben zur Hand zu haben. Gabelölwechsel stand an. Wieviel Öl reinkommt hatte ich vergessen, nur "es war was mit 340 ". Also 340ccm Gabelöl; oder waren es 340mm Ölstand? Nee nee, wird schon stimmen....
-Es waren 340mm Ölstand, gemessen von unten, und die fälschlicherweise eingefüllten 340ccm (normal 230ccm) sind viel zu viel. Die Gabel war bretthart, (ich dachte mir nix dabei, ich war ja Anfänger) und beim ersten Schlagloch machte mein linker Gabelsimmerring ?plopp?. Mein frisches Gabelöl spritzte ?fahrtwindunterstützt- auf die Hose.

Mag keine Linkskurven: Stell Dir vor, die Emme läuft im Leerlauf. Du schlägst den Lenker nach links ein, und die Emme läuft langsamer bis Sie fast aus ist. Kann ja nur was mit der Zündung sein. Dachte ich, nachdem ich vor Jahren mal ein vom Lenkanschlag gequetschtes Kabel am Lenkrohr einer Vespa repariert hatte. Alles was an Kabeln da vorne in der Gegend ist, wurde nachgeguckt. Denkste. Alles fest, nix gequetscht. Tatsächliche Fehlerursache: Ein etwas zu kurzer Chokezug, bedingt durch meinen NVA-Lenker, der ein paar cm. breiter und höher ist. Beim Linkseinschlagen wurde also gleichzeitig der Choke aktiviert. Unter dem Tank den Zug etwas modifiziert verlegt, so konnte ich ein paar entscheidende cm. gewinnen.
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Und hier die angedrohte Geschichte!

Beitragvon Ex-User J.F.S. » 1. Februar 2007 19:39

Wie kann man nur Motorrad fahren ...?

... das frage ich mich noch heute. Hatten meine lieben Eltern und Anverwandten sich doch wirklich nicht der Beihilfe schuldig gemacht. Zuerst sah es ja auch so aus, als würde ich ein völlig normales Kind. Mein erstes Wort, so überliefert es die Familiensage, war ? Auto! Diesen Verrat kann ich mir bis heute nicht verzeihen. Bei einer Äußerung wie etwa ,räng, täng, täng? hätte man wenigstens auf einen späteren Sachsenharley-Fahrer schließen können. Aber nein, ich sagte ? Auto! Zu meiner Entschuldigung möchte ich vorbringen, dass damals Ende der fünfziger Jahre das Motorrad absolut tot war! Und die buckligen Verwandten fuhren ohnehin mittlerweile alle mit dem Auto. Es kursierte nur die wilde Geschichte vom Sturz eines Onkels mit einer 175er Ardie. Böse Folge war der Trümmerbruch einer Haxe ? der gute Onkel war nämlich in Halbschuhen gefahren. Oder die vielbelachte Anekdote über seinen Bruder, welcher der komplizierten Bremstechnik unkundig, seine Spritztour mit einer DKW kurzerhand in einem Misthaufen beendete. Die ganze Umgebung, in der ich aufwuchs ? nein, mit Motorrädern hatte man nichts am Hut. Ich weiß noch, dass ich als kleiner Bengel vor den Dingern regelrecht Angst hatte, vermutlich weil einige recht laut waren und all diese letzten Mohikaner ? zumindest in meiner Erinnerung ? samt und sonders schwarz lackiert waren, in dieser Trauerfarbe, die ich heute noch nicht recht mag. Wohl deshalb erinnere ich mich an eine Ausnahme. Es war 1964 in meinen ersten Schultagen. Da hielt in Hildesheim an der Waldquelle ein Motorradfahrer. Seine Maschine war blau lackiert und hatte Weißwandreifen, die man sonst nur an Autos sah. Da ich nun genauer hinschaute, fiel mir noch der große Abstand zwischen Vorderrad und Schutzblech, eine Sitzbank statt der damals üblichen Einzelsättel und das insgesamt ziemlich kantige Äußere auf. Komisch, dass ich solch einen Kram behalten habe. Es könnte sich im Nachhinein betrachtet um eine der ersten Hondas, eine CB 72 gehandelt haben.

Ein Jahr später zogen wir in ein kleines Dorf. Fast alle fuhren Auto, nur der Lehrer der Dorfzwergschule - sechs Jahrgänge in einem Klassenraum - bewegte noch einen roten Heinkel-Roller. Es war ein A 103, wie ich heute weiß. Der Lehrer hatte die Angewohnheit, den Roller auf einer oben geschlossenen Holzpalette zu reinigen. Die Putzwolle stopfte er anschließend unter diese Plattform. Eine findige Igelfamilie nahm dies zum Anlass, sich darin häuslich zum Winterschlaf einzurichten. Naturkundeunterricht ganz praktisch: Den staunenden Mitschülern wurde leise und vorsichtig die schlafende Igelfamilie präsentiert, während ich eher Augen für diesen großen Motorroller hatte. Mir gefiel dieses Ding mit seinem schnittigen Äußeren und dem schönen Klang. Der Lehrer hingegen, der schmunzelnd mein Interesse bemerkte, bedauerte, sich noch kein Auto leisten zu können. Wenig später hatte er seinen Käfer ? nee, mit Rollern oder Motorrädern war wirklich kein Staat zu machen.

Etwa im zarten Alter von acht Jahren fuhr ich nicht Fahrrad, nein, ich raste damit. Irgendwie habe ich damals etwas vorweggenommen und damit hoffentlich abgearbeitet. In unserem Dorf gab es eine lange abschüssige Straße, auf der ich mit einem wahren Affenzahn hinunterfegte ? Rausch der Geschwindigkeit! Sogar meine Schaukurve hatte ich im unteren Teil. Dort stand häufig eine Oma, die schimpfte, was das Zeug hielt. Außerdem drohte sie meist mit dem Krückstock, wenn ich vorbeiflitzte.
?Ach Alte, du kriegst mich ja doch nicht!? Wenn die Oma nicht da war, fand ich es nur halb so toll. Eines unschönen Hochsommertages hatte exakt in dieser Kurve so ein Witzbold sein Auto in meine Ideallinie gestellt. Bei der missglückten Vollbremsung drehte ich den Satz meines bisherigen Lebens. Vorbei an der Blechkutsche ? aha VW 1600, verdammte Sch...karre ? schlidderte ich noch ein ganzes Stück auf dem Rücken über den Asphalt. Die Reste den Turnhemdes waren nicht mal mehr als Putzlappen zu gebrauchen, die Sporthose sah kaum besser aus. Zuhause unterzog mich mein alter Herr der unvermeidlichen Jodbehandlung ? die fand mit einem Handtuch zwischen den Zähnen statt - und suchte mittels einer Pinzette kleine Steinchen aus den Wunden. Da jedoch der häusliche Vorrat an Verbandszeug nicht reichte, wurde ich anschließend zum nahegelegenen Dorfladen in Marsch gesetzt.
?Vier Packungen Heftpflaster und Mullbinden bitte!?
?Wollt ihr `n Lazarett aufmachen?? kam die erstaunte Frage.
Ich drehte mich nur wortlos um.
?Junge ...!? sagte die Krämersfrau noch, dann verschlug es ihr die Sprache. Auf meinem Rücken war praktisch keine Stelle mehr heil!

Damals lief das so, keiner fand etwas dabei und es hat sich auch nichts entzündet. Heute würden besorgte Eltern vermutlich den Notarzt alarmieren. Aber wenn ich heute an heißen Sommertagen solche halbnackten Spinner auf ihren Motorrädern sehe, dann schüttelt es mich immer.

Nun folgt ein Riesensprung ins Jahr 1973. Ich bekam mein erstes Mofa, eine Vespa Ciao. Das Ding lief mit einem sehr schönen ruhigen Klang, zumindest für einen Zweitakter und war konstruktiv total verbaut. Die Zündkontakte ließen sich nur nach Ausbau des Motors auswechseln und in der Zeit für den Hinterradausbau konnte ich später bei einer Boxer-BMW locker das Getriebe herausnehmen.

Eine BMW war es auch, die bei mir den Motorradtick auslöste. Von der Schule aus besuchten wir das Kernkraftwerk Würgassen. An die Besichtigung kann ich mich kaum noch erinnern. Aber vor dem Gebäude stand eine wunderschöne BMW R 90 S in daytona-orange mit roten Doppelzierstreifen ? für mich heute noch eines der schönsten Motorräder überhaupt. Ich glaube, die ganze Klasse hat nacheinander auf diesem tollen Hobel gesessen.
?Ooh schau mal, Tacho bis 220!?
?Diese gewaltig rausstehenden Dinger, Mannomann ...!
?... und mit Rennverkleidung!?
In der nächsten Zeit verlegte ich meinen Schulweg. Der führte nun an der Hildesheimer BMW-Vertretung vorbei. Der Händler musste bald häufiger seine Fensterscheiben putzen, denn an denen drückte ich nun regelmäßig meine Nase platt. Da standen sie, meine neuen Träume. Was waren das für Maschinen! Für mich hieß es aber weiterhin Mofa zu fahren, vor allem aus Geldmangel. Nur ein anderes Mofa erstand ich noch, eine Rixe mit Zweigang-Sachsmotor. Da die Karre mal gerade die erlaubten 25 Sachen lief, half ich ihr mit einem dickeren Krümmer und einer anderen Vergasereinstellung auf die Sprünge. Spitze knapp 40 km/h, das war schon besser, sonst überholte mich doch jeder Radfahrer. Interessanter Nebeneffekt: Der Verbrauch sank um etwa einen halben Liter und der Motor lief leiser! Selten habe ich ein so phantasielos gedrosseltes Gefährt gesehen. Armer Schüler, immer noch kein Geld. Aber eine Riesentour machte ich mit der Rixe. Bayern, Alpen, ein Stück durch Österreich und die Schweiz, am Rhein entlang und durch das Elsass und im großen Bogen zurück. 3.500 Kilometer legte ich in drei Wochen zurück, erlebte viel, auch einen Sturz bei einer Geländeeinlage und zwei Plattfüße, spürte meinen Achtersteven nicht mehr und verfuhr insgesamt 60 Liter Sprit. Alles in allem war es eine tolle Sache, über die man problemlos eine eigene Geschichte schreiben könnte. Nie mehr habe ich von der Landschaft so viel gesehen, denn Blumenpflücken während der Fahrt war möglich.

Als Lehrling träumte ich weiterhin von der BMW und kaufte mir als erstes Motorrad eine 125er MZ. Aber das ist eine andere Geschichte, die man auch in dem Stress-Press-Buch ,Rad ab? nachlesen kann.

Falls Interesse besteht, kann ich sie in diesem Forum auch einmal zum besten geben.

Gruß, Jürgen
Ex-User J.F.S.

 

Beitragvon ETZChris » 1. Februar 2007 19:52

tolll....ganz feine geschichte...vielen dank jürgen...
Gruß
Christian

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Re: Und hier die angedrohte Geschichte!

Beitragvon Ex User Hermann » 1. Februar 2007 19:57

J.F.S. hat geschrieben:Falls Interesse besteht, kann ich sie in diesem Forum auch einmal zum besten geben.

Bitte ALLE Geschichten, wenn es Dir nichts ausmacht! Bittebitte! :flehan:
Ex User Hermann

 

Beitragvon ETZChris » 1. Februar 2007 19:59

am besten jede für sich...in einen extra-thread...
Gruß
Christian

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Re: Und hier die angedrohte Geschichte!

Beitragvon Günni » 2. Februar 2007 10:36

Hermann hat geschrieben:
J.F.S. hat geschrieben:Falls Interesse besteht, kann ich sie in diesem Forum auch einmal zum besten geben.

Bitte ALLE Geschichten, wenn es Dir nichts ausmacht! Bittebitte! :flehan:


Auja, die mit den Dachrinnen am Motorrad darf nicht fehlen, die gehört hier rein.

mfg


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Beitragvon Ex User Hermann » 2. Februar 2007 15:00

Oder die "gespachtelte Bremse", harharhar :-)
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Dachrinnen und gespachtelte Bremse

Beitragvon Ex-User J.F.S. » 2. Februar 2007 18:57

Die Geschichte von meiner 125er MZ, dem Motorrad mit den Dachrinnen (original Marley) kommt als nächstes.

Die Sache mit der gespachtelten Bremse betraf eine andere MZ, die Hermanns Bruder gehörte. In meiner Geschichte von der Fahrt zu Wildschreis erstem MZ-Treffen spielt sie eine Rolle - die ganze verrückte TÜV-Nummer ist auch enthalten, nur das Ding mit der Bremse fehlt. Das muß ich noch ergänzen, kann aber einige Zeit dauern, da der Text recht lang ist.

Gruß, Jürgen
Ex-User J.F.S.

 

Beitragvon Günni » 2. Februar 2007 19:08

Hallo Jürgen,

da du gerade von Wildschreis ersten MZ-Treffen schreibst....

Dein Bericht über das erste deutsch-deutsche Wildschreitreffen ist auch lesenswert.

mfg


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Beitragvon Ex User Hermann » 3. Februar 2007 02:12

Jawoll, Günni, altes Gramüsel ........... ein paare Geschichten gibts auch über uns sonst so unscheinbare Dauerbiker

Zitat: "Sind das ihre Hühner? Nee So platte hamwernich!"

:mrgreen:
Ex User Hermann

 

Beitragvon Ex-User wena » 6. Februar 2007 20:16

Schön!

Jetzt gibt es bestimmt Schimpfe, weil die "MZ Geschichten" von Helga und Hansgeorg Meyerschon jeder kennt? Ein wirklich tolles Büchlein, finde ich! Irgendwier war es früher doch noch schöner - so!

Wenn ich an so manch' durchgeschraubte Nacht denke...
Ex-User wena

 

Beitragvon Berni » 7. Februar 2007 07:53

Die Meyer-Geschichten kenn ich nicht!!! Wo gibts die denn?
Diese Botschaft enthält einen elektronischen Gruss von OT Partisanen-Reporter Berni
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Beitragvon motorang » 7. Februar 2007 12:26

Ich glaub im Beitrag oberhalb, wenn man auf "Download" klickt ... ?

Gryße!
Andreas, der motorang

Fuhrpark: MZ ES250/1 Bj 1958 (gewesene 175er) als Gespann und wahlweise solo.
motorang

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Beitragvon Berni » 7. Februar 2007 13:06

Leider nur das Vorwort :(
Diese Botschaft enthält einen elektronischen Gruss von OT Partisanen-Reporter Berni
Bild

Fuhrpark: Nur noch Roller, Verbrenner und elektrisch.
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Beitragvon Ex-User wena » 8. Februar 2007 02:37

gr-omit hat geschrieben:Die Meyer-Geschichten kenn ich nicht!!! Wo gibts die denn?


ebay... besser aber wohl: http://www.booklooker.de/pages/home.php

habe nur titel und vorwort gescannt-rechte des Buches liegen wohl bei Peter E. Heinze, Heuchelheim.
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Re: Eure schönste MZ Geschichte bitte...

Beitragvon Ex-User wena » 11. Februar 2007 19:44

Emmenschinder hat geschrieben:Ich fang mal an:
Es gibt so Geschichten, die man immer wieder gerne erzählt. Hier meine ... Geschichte:


ich freue mich schon auf das gemeinsame (?) buch 8)
(in der mailinglist wurde immer einmal wieder darüber nachgedacht,
gesammelte mz geschichten als buch herauszugegeben.
bisher aber ungefähr so konkret wie die "superrally", oder der "kalender".)

hier noch ein auszug aus den MZ Geschichten von Helga und Hansgeorg Meyer

"...Mäthengruber, der lange Schlosser mit
dem schwarzen Wuschelkopf, der behauptet,
Rasmussen haut die Fahrradfabrikanten
mit Absicht übers Ohr!"
Da endlich hob er den Kopf von seiner
Knobelei. Ich sah, daß seine Augen weit
wurden, als ob er erwachte.
Plötzlich ertönte hinter meinem Rücken
eine ärgerliche Stimme. ?Kümmern Sie
sich um Ihre Arbeit, Seidel, nicht um mein
Geschäft!"
Herr Rasmussen. Neben ihm hechelte sein
Schäferhund.
Hugo Ruppe stemmte sich hoch. ?Ist das
wahr, was Seidel mir berichtet? Wenn ja,
Herr Rasmussen, warum haben Sie den
Fahrradfabriken noch nicht mein Leichtkraftrad
angeboten?"
Lächelnd wiegte Herr Rasmussen den
Kopf.
?Reden Sie doch!" rief Hugo Ruppe.
?Wenn es wahr ist..."
Herr Rasmussen hörte auf zu lächeln. ?Der
Mäthengruber, der das behauptet, ist ein
Meckerer und Stänkerer, den tu ich nächstens
hinaus." Er wendete sich zu mir. ?Sie
sind noch sehr jung, Seidel. Siesollten sich
freuen, nicht in der Haut eines Fabrikanten
zu stecken. Sie kriegen Ihren guten Lohn
und zerbrechen sich nicht den Kopf darüber,
wie ich meine Geschäfte abwickle."
Er klappte seine lederne Zigarrentasche
auf und bot uns daraus an. Es waren sehr
gute Havanna mit bunten Bauchbinden.
?Unter Fabrikanten", so fuhr er fort, ?geht
es nicht fein zu. Die Großen schlucken die
Kleinen, die Starken besiegen die Schwachen.
Man muß ein Hai sein, um da
bestehen zu können. Ja, wirklich", sagte
er, ?die Fahrräder brechen mitsamt den
Motoren zusammen. Bleiben Sie sitzen,
Ruppe! Nicht aufregen! Die Fahrradfabriken
mußten schließen. Heute vormittag
habe ich sie alle gekauft.
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Beitragvon Ex-User wena » 13. Februar 2007 00:33

Meine eigene kleine MZ-Geschichte ist aus dem Jahre 1977.
Uroma hatte mich nach Bad Doberan eingeladen.

Ich 16, ein wenig beängstigt. Irgend etwas in mir schrie - fahr‘ nicht, hinter der Grenze beginnt die Ostzone, bewacht von den Russen...
Ich fuhr (mit dem Zug). Gleich an der Grenze Aufenthalt - Geldbörse vorzeigen! Schaffnerinnen kannte ich bis dahin auch nicht. Schon gar nicht diese, so kam es mir damals vor, Strenge.

Angekommen in der Ostzone/ Rostock holte mich meine Verwandtschaft mit dem Trabbi ab. Rostock war ein einziger Benzingestank.
Bad Doberan aber die Idylle. Dort lernte ich auch mein erstes Motorrad bewußt kennen, eine ES250/2 - Meine „erste Liebe!“

In Althof und Umgebung habe ich eine der schönsten und auch spannendsten Tage meines Lebens verbracht.
So habe ich, u.a. auf anraten meiner, um die Ecken-Verwandschaft-Cousins‘, in der Stadt die Straßenseite gewechselt, weil Wrangler - Jeans Objekte der Begierlichkeit im damaligen Osten waren. Und im Intershop HB besorgt – für die Treffen im Wald. Von Politik verstand ich damals ungefähr so viel wie heute - nichts.

Das allergrößte Erlebnis war die Fahrt auf der ES meines Großonkels nach Heiligendamm und durch die Wälder Mecklenburgs.
Ich werde diese Tage nie vergessen, wie auch unsere Uroma nicht.
Hulda Martin, die ich immer noch bei einem ihrer seltenen Besuche bei uns in Lübeck vor Augen habe: Teller ableckend..: “Es darf nichts verkommen“.

Uroma wurde über 90 Jahre alt. Diesen Sommer haben wir, meine Frau und unsere Kleinste, das Grab in Althof besucht - es ist nicht mehr da.
Vergessen werde ich Uroma, die Zeit in Bad Doberan, sowie meine ersten Fahrten auf dem Motorrad mit der komischen Lampe nie.

Wena, 2006
Zuletzt geändert von Ex-User wena am 24. März 2008 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eure schönste MZ Geschichte bitte...

Beitragvon Gespannfahrer » 13. Februar 2007 00:45

wena hat geschrieben:hier noch ein auszug aus den MZ Geschichten von Helga und Hansgeorg Meyer



Ich glaub das Buch habe ich aus der Reihe "Kleiner Trompeter"
Muß mal nachschaun.
Gruß Thomas

"Irgendwie steckt man immer bis zum Hals in der Scheiße, man darf halt nur den Kopf nicht hängen lassen!"

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Beitragvon Biker100 » 13. Februar 2007 09:12

ebay... besser aber wohl: http://www.booklooker.de/pages/home.php



...gerade bestellt. Habe vor kurzem auch "Jupiters Fahrt" bei ebay gekauft. Das ist auch sehr lesenswert.
nordbadischess Südforumsmitglied



Die einzig wirkliche Beziehungskiste von Dauer ist der Sarg.

Kanuni ETZ 301 Bj. 1995, am 11.02. 2012 verkauft, mal sehen wann es mir leid tut. Sie kam aber in gute Hände. Irgendwann kommt auch wieder ne Emme her, momentan muss aber der endurische Reiskocher reichen.
Kawasaki KLR 600 Bj. 1988, EZ 1989, Scheiße, muss sie doch zur AU

bei Facebook Jensonaut Kanuni
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Beitragvon Ex-User wena » 13. Februar 2007 20:24

Biker100 hat geschrieben:ebay... besser aber wohl: http://www.booklooker.de/pages/home.php
...gerade bestellt. Habe vor kurzem auch "Jupiters Fahrt" bei ebay gekauft. Das ist auch sehr lesenswert.


jupiters fahrt - super! dann gibt es noch:
-fahrt des lebens
-zen und die kunst ein motorrad zu warten (vorher anlesen..)!
-droge motorrad
-das motorrad (extrem geil...mit einer schwarzen pan...)
-Reiseziel Che Guevara. Mit dem Motorrad durch Lateinamerika ...
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Beitragvon Ex-User J.F.S. » 13. Februar 2007 22:35

Meine eigene kleine MZ-Geschichte ist aus dem Jahre 1977. Uroma hatte mich nach Bad Doberan eingeladen.


Sehr treffend und bildhaft geschrieben - kurz gesagt eine wunderbare Geschichte.

Gruß, Jürgen
Ex-User J.F.S.

 

Beitragvon Ex-User wena » 8. März 2007 01:12

J.F.S. hat geschrieben:
Meine eigene kleine MZ-Geschichte ist aus dem Jahre 1977. Uroma hatte mich nach Bad Doberan eingeladen.

Sehr treffend und bildhaft geschrieben - kurz gesagt eine wunderbare Geschichte. Gruß, Jürgen


danke
Ex-User wena

 

Beitragvon deguello » 13. April 2007 13:55

meine schönste mz geschichte:

...die ersten sonnenstrahlen scheinen auf mein haupt, und ich beschließe die ts nach 3 monaten abstinenz wieder in betrieb zu nehmen, mittlwerweile hat man mir den dritten kickstarter geklaut, also bin ich mittlerweile meister im galanten schieben und aufschwingen.... nach den drei monaten rechne ich ich mit startproblemen, und um mich nicht unnötig zu quälen schieb ich das mopped den berg hoch um mich dann der schwerkraft zu bedienen....
auf halber höher geb ich mir nen ruck und denk mir "nee, lieber ganz rauf, sonst stehst du gleich wieder verschwitzt unten und darfst dir die belustigten blicke der personen im cafe gegenüber gefallen lassen...also kraft und willen gesammelt und weiter hoch..

-oben angekommen, wisch ich mir mit einem lächeln den schweiss aus dem gesicht, und denk mir, so bis du unten bist läuft sie, du bist schlauer als die kleine diva-jetzt gehts nur noch bergab, und wenn du 50 mal rollen, starten-rollen,starten musst.... und es wird dich keine kraft mehr kosten...
und wenn es 100 mal werden egal... die kleine wird sich sträuben, aber du stehst oben.....

oben :)


-zündung, benzinhahn,choke-durchatmen und rollenlassen....nach 10 metern gang rein, kupplung-schnalz- und?

rändängdängdängdängRRRRRRRÄÄÄangdääääähn....dääääng.....

:shock:
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Beitragvon Eddie » 13. Februar 2008 22:21

n' Abend
meine schönste MZ-Geschichte (und eine der ganz wenigen) :

Vor so ungefähr zwei Wochen war ich endlich im Besitz eines eigenen ES 250/2 Gespanns. Also erst mal alles was an Kumpels Verwandten oder sonstigen Motorradbegeisterten Menschen aufzutreiben war eingeladen und n paar Runden um den Block gefahren.Nach zwo Runden konnt ich sogar halbwegs damit umgehen ;).
Ein, zwei Tage später dann etwas mit Freunden gefahren dummerweise wars sonnig und ich hab die LKL nicht gesehn. Dann am Abend ruft ein Kumpel an ob ich Lust hab ihn abzuholen?
Also los und sogar ganze 2km gekommen bis plötzlich Licht weg war.
Ok irgendwie weiter ohne Licht ging ja super noch ca. 1km durch beleuchtete Kleinstadt und dann plötzlich allein ohne Licht auf der Landstraße...
An der Seite 100,m zu einem Feldweg geschoben und da drauf dann die restlichen 5 km zurückgelegt (der Freund wohnt auf dem Land kommt man also auch zur Not ohne große Straßen zu benutzen hin)
Dort angekommen erst mal gefragt ob er sowas wie ein Fahrradlich hat?
Viertel Stunde und zwei Kippen später hatte er dann auch zwei leutende Fahrradvorderlampen mit Batterien gefunden...
Also überlegt was dann dazu führte dass am Beiwagen die Lampenabdeckung entfernt wurde, und mit viiiiieeel Klebeband und einer der Lampen darin am gepäckträger befestigt wurde.
Dann haben wir noch schnell das Vorderlicht ausgebaut und mit meinem Pulli die andere Lampe gut drin festgestopft.
festgestellt dass das Licht besser als davor ist angekickt und mit dem Kumpel zurückgefahren.
Auf dem Heimweg zufällig noch nen zweiten kumpel aufgegabelt und weiter.
50m vorm Ziel wollte sie dann gar nicht mehr und blieb stehen was aber kein problem war, da ja zwei Leute zum schieben da waren ;) (ja da hatte ich noch nicht soviel Ahnung von starten ohne Batterie)
Am Abend dann noch Batterie zm laden angeschlossen und in der früh gings wieder los.
Aber wenigstens ne neues Gespann auf der Straße und zwei Kumpels restlos als Beiwagenbesatung begeistert.

schönen Abend noch, Axel

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Beitragvon Ex-User wena » 13. Februar 2008 22:39

hallo eddie.
schöne geschichte...es werden bestimmt weitere folgen
8)
Ex-User wena

 

Beitragvon RT-Tilo » 14. Februar 2008 08:39

dann will ich mal... warscheinlich mein lustigstes MZ - Erlebnis überhaupt:
Ich glaube, ich war 15 Jahre alt und mein Freund Rainer war 16,
muß so 1977 gewesen sein, 8 Wochen Sommerferien, also den ganzen Tag Zeit.
beide hatten wir den Mopedschein erst gemacht,
Rainer fuhr damals einen nagelneuen S 50 B, ich einen 73er Simson Star
Beide träumten wir aber schon von größeren Maschinen.
Der Vater von Rainer war LPG - Vorsitzender und hatte zwei MZ ES 150 zu seiner Verfügung,
die er abwechselnd nutzte.
Eine davon stand also immer zu Hause in der Garage, die ein alter ausgebauter Stall war.
Eines Tages sind wir wieder mal heimlich in den Stall, um uns auf der ES auszutoben.
Auf dem Ständer stehend, testeten wir fachmännisch Sitzposition, Kupplungs- und Bremsspiel,
sowie das Sitzen zu zweit, im Hinblick darauf, mal eine Sozia mit zu nehmen.
Ohne Motorgeräusch ist das natürlich langweilig, also Schlüssel rum und angetreten.
Sie kam sofort und dengelte vor sich hin, nachdem ich eine Weile mit laufendem Motor "gefahren" bin,
stieg Rainer auf.
Er drehte am Gas und die MZ heulte auf, dann plötzlich trat er den Ganghebel
(ohne die Kupplung zu ziehen) mit Schwung nach unten !
Die ES bäumte sich auf und schoß dann mit Reiner durch den Stall,
er hatte sich krampfhaft festgekrallt und seine Beine schliffen auf dem Boden hinterher.
Nun war der Stall aber irgendwann zu Ende und er hatte die Wahl,
entweder gegen die Mauer zu krachen, oder in den Haufen mit Futterrüben daneben.
Irgendwie schaffte er es den Rübenhaufen zu treffen, er durchpflügte ihn
und kam mit hochdrehendem Motor zum liegen.
Ich sprang hin und schaltete die Zündung aus, Nachdem ich Rainer aus den Rüben gegraben hatte,
zogen wir die 150er raus und begutachteten die Folgen von Reiners Schußfahrt.
Einige kleinere Kratzer, der Blinker rechts war abgebrochen und eine kleine Beule im Tank,
mehr war nicht passiert.
Sofort machten wir uns an die Reparatur der Bagatellschäden und nach einer Stunde war alles,
fast, wieder im Urzustand.
Erst dann kamen wir dazu, uns vor lachen, fast auszuschütten, immer wieder beschrieben wir das Bild,
wie Rainer, als Rodeoreiter die MZ durch den alten Kuhstall steuerte.
Diese Story erzählen wir uns noch heute gern.
...waren absolut geile Zeiten damals !
man liest sich - Gruß Tilo Bild

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Beitragvon eichy » 14. Februar 2008 17:00

Meine schönste Geschichte dauert immernoch an. Mein erstes richtiges Motorrad war ein MZ-Gespann.
allerdings noch "Bausatz" beim Kauf, und wurde zerlegt auf der Ladefläche eines VW-Golf-Caddy nachhause transportiert. Die nächsten Tage bestanden darin, alles, was ohne sich zu wehren einigermaßen abging, abzuschrauben, zu reinigen, und mit neuer Farbe versehen wieder zu montieren. Schon bald (eine Woche später, ich nahm Urlaub und arbeitete durch :-) ) war dann TÜV-Termin. Da ich mit der Elektrik des Beiwagens noch nicht ganz fertig war, war der Beiwagen der Einfachheit halber nicht dran. Also, weg, ab, nicht dabei. Wo steht denn auch, dass bei einem "wahlweisem Eintrag" der Beiwagen zum TÜV'en dran sein muss? Da hätten die Graukittel dann womöglich noch mehr zum rumschnüffeln gehabt. Und wer in den Krümmeln sucht, wird womöglich auch noch fündig. Zum Glück, und (...ganz bestimmt :-) ) dank meiner frischen Farbe, stand "ohne Mängel" auf dem §29-Gutachten. Gleich darauf wurde die Emme angemeldet, und die ersten offiziellen (d.h. ohne geliehene Nummernschilder ;-) ) Probefahrten wurden unternommen. Das machte Spaß und flößte mir etwas Respekt ein, schließlich war ich ja immer noch Vespafixiert, auch beim Fahren und die letze Fahrstunde auf der Fazer war schon ein paar Wochen her. Dann kam der große Tag: Beiwagen dran, die Elektrik kontrolliert (Kabelbaum teilweise neu, Steckverbinder ausgetauscht etc.) und die erste richtige "Fahrt" mit einem Gespann. Mit >meinem< Gespann und voller Stolz. Eine "große Ausfahrt" durch die nächsten paar Straßenzüge. Schwer zu beschreiben, die Eindrücke. Jedenfalls war es weniger Begeisterung, sondern mehr der Unglaube und selbstzweifel, so was könne Spaß ("Oh mein Gott, was habe ich mir da nur gekauft") machen. Dieser eher negative Eindruck verschwand aber nach und nach. Ich erinnere mich, eines Sonntag morgens (im Sommer) um 5:00 Uhr aufgestanden zu sein, um alleine durch den Taunus zu fahren. Um 9:00 war ich wieder da, mit Brötchentüte für die verschlafene Family unterm Arm und ziemlich breiten Grinsen. Allmählich fing die Sache an Spaß zu machen. Einige Übungsrunden auf dem leeren Parkplatz eines Freibades nahm den restlichen Respekt vor Rechtskurven. Das Eis war gebrochen, und Spaß macht es heute, nach fast 10 Jahren, immer noch.

Das ziemlich breite Grinsen dauert immernoch an.
Gruss EICHY, der sich gerade ein TS-Gespann restauriert.
Four wheels move the body. Two wheels move the soul. ~Author Unknown
MZ's die auf Trailern zu Treffen angekarrt werden zählen nicht. Oder, weil besser, mathematisch als -1.

Fuhrpark: MZ-ETZ250(300), MZ ETS250, MZ TS250/1-PSW, Stahmer GL1100Gespann, BMW R1100RT, Vespa GT, Royal Enfield 500Bullet, NSU Quickly, Kawasaki Z 200, Motobecane Mini-Moby, ČZ453, E-Scooter. Under Construction: MZ TS250/0. In Pflege: Vespa Ape50, Suzuki GS500e, Freeliner Bikeboard. Dosen: VW Touran 2,0TDI DSG, Ford Fiesta 1,5TDCi. Fast alles Vapefrei.
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Beitragvon MoPeter » 18. März 2008 10:18

Damit diese Rubrik nicht einschläft, will ich auch noch eine Geschichte erzählen.
Meine Frau und ich haben, als wir noch keine Kinder hatten, mindestens ein mal im Jahr einen längeren Motorradurlaub gemacht - sie mit der Skorpion Sport und ich mit der Le Mans. Im Spätsommer 2003 sollte es für vier Wochen eine Rundreise durch Spanien werden, aber der Arzt meiner Frau riet hiervon ab, weil sie Schwanger war. Die Vibrationen auf der langen Fahrt wären nicht so toll. Aber wir wollten natürlich nicht auf einen Urlaub verzichten und nahmen uns daher vor einmal mit dem ES 250/2 Gespann zu fahren, was ich damals schon ein paar Jahre hatte und im Alltag bewegte, aber noch nie für eine längere Urlaubsreise einsetzte. Wir beschränkten uns auf den Thüringer Wald, weil wir von früher schöne Erinnerungen daran hatten. Das Gespann war mit dem ganzen Campingkram ganz schön beladen und hatte an der ein oder anderen Steigung Probleme. Wir hatten genügend Zeit und wollten die Langsamkeit nutzen, um uns die Landschaft auch einmal im Detail anzusehen und nutzten daher kleinste Sträßchen. Unsere Basis war ein Campingplatz an der Lütschetalsperre, von wo wir Tagesfahrten und viele Wanderungen unternahmen. Bei einer Ausfahrt bemerkten wir einige Speichenbrüche am Hinterrad und steuerten eine Werkstatt in Ilmenau an, die uns den Reifen runterziehen konnte - damals hatte ich noch keine Montierhebel dabei. Der Renault-Händler war sofort sehr hilfsbereit - selbst MZ Fahrer - und nannte uns einen Bekannten, der auch noch wohl Speichen hätte. Er telefonierte, diktierte ihm, dass er uns Speichen überlassen sollte und überließ uns seinen Transporter, um die Dinger abzuholen. Dort angekommen, trafen wir einen älteren Herren, der zu DDR Zeiten wohl ein "Privater" war und eine Fahrradreparatur betrieb. Er überließ und die Speichen, die wir benötigten und bauten diese beim Händler ein. Der nette Renaultmensch verlangte nach getaner Arbeit lediglich einen kleine Obulus für die Kaffeekasse und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Wer diese Leute kennt oder trifft, nochmals vielen Dank.
Ein paar Tage später - ich glaube wir wollten uns Weimar ansehen - lief auf einer Kreuzung in einem kleinen Dorf der Vergaser über. Diagnose bei demontierter Schwimmerkammer: Loch im Schwimmer. In unmittelbarer Nähe sprachen wir einen, aus seinem Fenster lugenden Mann an, ob er uns weiter helfen könnte. Jau sprachs und wir durften in seine Werkstatt. Er hatte sich mal eine Lötlampe im Baumarkt gekauft, aber nie benutzt. Das jungfräuliche Teil tat gute Dienste und ich achtete auch darauf, dass der Schwimmer mit dem Lot nicht zu schwer wurde. Wir bedankten uns für diese freundliche Hilfe und erkundigten, was wir ihm wohl Gutes tun könnten. Er lehnte dankend ab und gab uns viel mehr noch ein paar Stämme Schwedenfeuer für die abendliche Gemütlichkeit am Zelt mit. Auch diesem netten Menschen hier noch ein dickes Dankeschön. Übrigens war es dieser heiße trockene Sommer, indem sämtliche Talsperren austrockneten. Im Diemelsee war fast kein Wasser mehr und im Edersee war eine Steinbrücke zu sehen, die erstmals nach Flutung des Tals wieder frei gelegt wurde. Wir behalten diesen Urlaub als einen der schönsten in Erinnerung, da es viele nette Begegnungen für uns gab.

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Beitragvon Seppeltreiber » 24. März 2008 16:59

Hallöchen,
in den 90er Jahren hatt ich ein ETZ 250 Gespann. Das dient mir neben der Fahrt zur FH auch immer zu diversen Tourchen. Besonders schön waren die Touren durch die Eifel jedes Jahr zu Sylvester um die Zeit bis zu diversen Partys totzuschlagen.
Meinen Kumpel Markus hatte ich immer im Seitenwagen, mein Kumpel Kalle war mit seiner Suzi DR 650 dabei.
Einmal war es besonders heftig: Es war schweinekalt und hat geschneit ohne Ende. Für einen Abschnitt von ca. 30 Eifel-km haben wir ca. 8 Stunden gebraucht, soviel hatte es geschneit. Wir steckten ständig fest und rutschten mehr, als wir fuhren. Unter ein Tanne stehend zog ich als Fahrer einmal Spaßeshalber an den Zweigen - und eine riesen Schneelawine ging von der Tanne in den Seitenwagen. Ich habe mich halb totgelacht aber der Markus fand das nicht so witzig (hat es aber auch nicht richtig krumgenommen).
Ihm wurde wieder warm, wenn er schieben mußte. Zwischendurch mußte er immer wieder auf den Seitendeckel schlagen um die Sicherungen zu "wecken" (die aufgrund geringer Federvorspannung Kontaktschwächen hatten).
Ich behalte diese Touren und die Zeit mit der "räng täng täng" immer in guter Erinnerung. Leider habe ich die gute Emme irgentwann nach ca. 60.000 km verkauft (was ich nicht hätte tun sollen).
Beste Grüsse
Olaf

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Beitragvon Roland » 24. März 2008 17:06

Seppeltreiber hat geschrieben:Ich behalte diese Touren und die Zeit mit der "räng täng täng" immer in guter Erinnerung. Leider habe ich die gute Emme irgentwann nach ca. 60.000 km verkauft (was ich nicht hätte tun sollen).

Vielleicht kommt ja noch mal eine Emme ins Haus.
In Solingen wäre sie in guter Gesellschaft.
Gruß
Roland

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Beitragvon Ex-User wena » 24. März 2008 19:41

MZ Geschichten
MZ Club Deutschland

Das Sommertreffen 2007 am Edersee wird mir ebenfalls in bester Erinnerung bleiben.
Erstens habe ich es doch tatsächlich (aber nicht nur ich...) geschafft, den Platz einfach nicht auf Anhieb zu finden. Bei einer Anfahrt von ca. 30 Kilometern sind es bei mir (mit Spritmangel liegen geblieben..) so an die 250 Kilometer geworden. Ein Vorteil. ich kenne nun wohl _jeden_ Zelt- und Campingplatz am Edersee...:-) (Klaus 1), (Klaus 2)

Zweitens habe ich einen seit Jahren nicht mehr gesehenen Freund dort treffen können.
Da zeitlich und später “biertechnisch“ so einiges daneben ging, haben wir uns dann die Nacht in meinem 1-Mann-Zelt quetschen dürfen.

Aber auch das, so wie der gesamte Abend mit den anderen Teilnehmern war wieder einmal wunderschön: alte Bekannte getroffen (Klaus 3), die wirklich laue Sommernacht (hat es nachts etwa doch wieder getröpfelt??) genossen, die Gespräche in der Grillhütte, sowie das Frühstück am nächsten Tag bei der Wirtin....

Fazit:
Ein „Navi“ werde ich mir -jetzt extra- NICHT zulegen... :-) -
der Edersee und drumherum ist wunderschön
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Beitragvon Ex-User MZ-Freund Klaus » 24. März 2008 20:35

wena hat geschrieben:MZ Geschichten
MZ Club Deutschland

Das Sommertreffen 2007 am Edersee wird mir ebenfalls in bester Erinnerung bleiben.
Erstens habe ich es doch tatsächlich (aber nicht nur ich...) geschafft, den Platz einfach nicht auf Anhieb zu finden. Bei einer Anfahrt von ca. 30 Kilometern sind es bei mir (mit Spritmangel liegen geblieben..) so an die 250 Kilometer geworden. Ein Vorteil. ich kenne nun wohl _jeden_ Zelt- und Campingplatz am Edersee...:-) (Klaus 1), (Klaus 2)

Zweitens habe ich einen seit Jahren nicht mehr gesehenen Freund dort treffen können.
Da zeitlich und später “biertechnisch“ so einiges daneben ging, haben wir uns dann die Nacht in meinem 1-Mann-Zelt quetschen dürfen.

Aber auch das, so wie der gesamte Abend mit den anderen Teilnehmern war wieder einmal wunderschön: alte Bekannte getroffen (Klaus 3), die wirklich laue Sommernacht (hat es nachts etwa doch wieder getröpfelt??) genossen, die Gespräche in der Grillhütte, sowie das Frühstück am nächsten Tag bei der Wirtin....

Fazit:
Ein „Navi“ werde ich mir -jetzt extra- NICHT zulegen... :-) -
der Edersee und drumherum ist wunderschön
-------------------------------------------------------------------------------------------- hi,hi. Du kennst aber jetzt viele " Kläuse" :) --------------------------------------------------
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Beitragvon tippi » 15. Juli 2008 07:22

:D

Fuhrpark: MZ ...
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Beitragvon Prä Jonas-Treiber » 15. Juli 2008 08:53

Mein geschildertes Erlebnis hat sich nicht nur einmal so und ähnlich abgespielt.

Anfang der 80er Jahre hatte ich das ES 250/2 Gepann mit einer Heinrich Lenker Verkleidung, dem 22l Tank der ETS und der Drehstromlima der BMW ausgestattet.

Auf langen Strecken haben wir schon mal die Autobahn benutzt und im Schneckentempe die Laster überholt. Unterwegs nach Süddeutschland wurden wir auf einer Entfernung von ca. 300 km rund dreimal von der gleichen 500er Honda deutlich schneller überholt. Als wir dann mal endlich tanken mussten, kam auch diese 500 er Honda zum Tanken. Der Fahrer kam dann zum Gespann und fragte, wie schnell die MZ denn so laufen würde. Als ich was von 80-90km/h sagte, war er sichtlich frustriert und fing an über seine häufigen Pausen nachzudenken......

Eine andere Geschichte, auf einem Campinurlaub hatten wir alles dabei, Zelt, Kocher, Gepäck, Klappstühle, also alles was so ein Gespann mit 2 Personen und einem Hund (Terrier) so klaglos schleppt. Auf dem gleichen Campingplatz waren Amerikaner mit einem Wohnmobil, wir bemerkten die häufigen Blicke. Als wir dann gepackt haben, kamen die und haben laufend Fotos von uns gemacht und waren sichtlich beeindruckt, dass wir nichts zurücklassen brauchten.

Fuhrpark: Moto-Guzzi SP2 mit Pera Beiwagen, Erstzulassung 1987 (genannt Rubinchen)

Dose: Kia Soul

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früher 1972 MZ ETS 250 ("Goliath"), ES 250/2 Gespann ("Jonas") und
Moto Guzzi V 35 Imola 1 ("Hermine")
150 er ETZ (Kermit) durch LKW (Unfall) nicht mehr existent
MZ Saxon Fun 251, Erstzulassung 1994 (genannt Rotkäppchen) bis Sept 2020 gerne gefahren
Prä Jonas-Treiber

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