Wolle69 hat geschrieben:8% pro Monat von der Nennkapazität oder 8% von dem,was noch drin ist?
Aus den Diagrammen verschiedener Hersteller entnehme ich, dass über der Zeit eine lineare Entladung stattfindet, also immer
gleich viel Ah pro Zeiteinheit verloren gehen. D.h. die 8% (oder die 3% bei der AGM) beziehen sich auf die Nennkapazität
und nicht auf das, was aktuell noch drauf ist.
Noch was zu den Starterbatterien, die im Winter gerne schwächeln. Wenn sie das tun, wird sehr schnell über deren Nennkapazitäten
gefachsimpelt. So in dem Stil, "was, du hast nur eine 36Ah drin, mit ´ner 50Ah wäre dir das nicht passiert".
Die knappe Kapazität der Batterie ist meist nicht dafür verantwortlich, sondern deren bei tiefen TEmperaturen größer
gewordener
Innenwiderstand!
Kleines Rechenbeispiel dazu: Lassen wir den Anlasser beim Starten mal mal 60A ziehen (weiß jemand einen konkreten Wert
für einen 1.4 ... 1.8er Benziner?). Wir orgeln mal eine lange Minute, die wirklich sehr lang sein kann, wenn man darauf wartet,
dass das Mistvieh anspringt. Dann werden gerade mal 60A * 1min = 60A * 1/60 h = 1Ah an Kapazität gebraucht!!!
Wir könnten das Auto also durchaus auch mit einer 3Ah-Batterie starten, wenn sie uns für kurze Zeit die 60A bei stabilen 12V hergäbe.
Wenn der Anlasser also schon bei der ersten Umdrehung wooooouup macht, dann ist es nicht deren mangelnde Kapazität,
sondern ihr bei der Kälte zu groß gewordener Innenwiderstand.
Hat die Batterie z.B. 50 mOhm, dann knickt die Spannung an deren Klemmen bei 60A schon um 3V ein, es stehen also nur
noch 9V oder weniger zur Verfügung.
Ohne die Batterie nachzuladen reicht es meist, sie früh bei Büro-Zimmertemperatur zu lagern, um den Motor zu Feierabend
knackig durchdrehen zu können. Grund: Der Innenwiderstand ist durch die Aufwärmung deutlich kleiner geworden, die 12V stehen
zum Anlassen nahezu unvermindert zur Verfügung - und ohne dass nachgeladen wurde.
Gruß
Lothar
MZ500R/92, ETZ150/88, ES175-2/72, ES150-1/70, ES150/65, ES150/63, RT125-0/52