Wenn es um das Thema MZ geht, hört man ganz oft, dass das Tolle an den alten MZetten sei, dass sie im Gegensatz zu "kapitalistischen" Motorrädern dafür konstruiert seien, mit einfachsten Mitteln betrieben werden zu können und an jedem Straßenrand bzw. von jedem Dorfschmied repariert werden zu können. Außerdem haben sie angeblich keine absichtlich eingebauten Schwachstellen, die den Besitzer nach kurzer Zeit zum Kauf eines neuen Motorrades zwingen. Quasi ein rundum demokratisches und nachhaltiges Motorrad, während heute bloß noch Wegwerfmopeds für die Mülltonne produziert werden.
Allerdings finde ich, dass der Vergleich hinkt. Klar kann heute kein Dorfschmied ein modernes Motorrad reparieren, weil die moderne Technik ein extremes Wissen und entsprechendes Spezialwerkzeug (Diagnosegeräte, etc.) voraussetzt. Und am Straßenrand reparieren ist auch nicht, weil die Motorräder so viel Technik auf wenig Raum beherbergen, dass man da erst alles zerlegen muss, um an das entsprechende Bauteil zu kommen. Und aus diesen Gründen ist es tatsächlich nach wenigen Jahren nicht wirtschaftlich, größere Reparaturen durchzuführen - ein neues Motorrad ist einfach billiger. Aber all das kommt daher, dass die Motorräder immer leistungsfähiger und komplexer geworden sind. Das muss einem nicht gefallen, die große Mehrheit der Motorradfahrer will aber genau das. Sonst würde die Motorräder ja keiner kaufen.
Also wenn man die Meinung vertritt, die MZ sei intelligenter und nachhaltiger konstruiert, dann muss man mit zeitgenössischen Motorrädern vergleichen. Und da interessiert mich Eure Meinung: Was genau ist es, was an einer MZ besser gelöst ist, als an anderen Motorrädern dieser Zeit. Was macht die MZ so anwenderfreundlich? Beispiele wären toll!
