Erste Gespannfahrt -Zweifel

Alles rund um die 3 Räder.

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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon dösbaddel » 14. Oktober 2010 11:33

Nordtax hat geschrieben:Anscheinend sind hier lauter Anfänger unterwegs, alle schreiben nur, dass sie die Angst vor den gefährlichen Rechtskurven jetzt überwunden haben.
Macht doch linksrum mal das Gas zu und schlagt die Lenkung noch mehr ein, dann wisst ihr, dass mit einem MZ-Gespann die Linkskurven weit gefährlicher sind.


Nicht so voreilig, das kriegen wir in der nächsten Stunde... :mrgreen:
Aber wo Du es schon schreibst, nicht umsonst sieht mein Seitenwagen vorn rechts so aus wie er aussieht. Unschön wirds wenn sich der Seitenwagen dann in den Grund gräbt, dann wird dat ne Luftnummer.
Gespannneulinge sollten nachdem sie mit dem hochkommenden Seitenwagen in Rechtskurven klarkommen die Linkskurven üben.

Für Regentage empfehle ich aus Lego oder Stabilbaukasten ein Gespann zu bauen und trocken auf dem Tisch oder Füßboden das Wirken der Kräfte zu üben. Tut weniger weh und Blechschaden gibts meist auch nicht. 8)
Gruß Martin

Schneeliebhaber, Kleiderordnung: :snowman: :flower:

Ein Marienenkäfer sieht auch nicht wieviele Punkte er hat, es sei denn er fliegt falschrum übern Teich und klappt die Flügel ein.


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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Nordtax » 14. Oktober 2010 16:03

trabimotorrad hat geschrieben:Lieber "Perfektionist" ich glaube, wenn hier alle Poster gepostet hätten, das sie quasi mit einem angewachsenen Gespann gebohren wurden und Gespann fahren die einfachste Sache der Welt ist, hätte es dem Gerd wenig genutzt, er hätte vielleicht dann geglaubt, das er einfach ungeeignet ist, ein Gespann zu fahren und hätte aufgegeben.

Darum geht es nicht, alle erzählen nur, dass sie endlich die Angst vor Rechtskurven überwunden haben und glauben, dass jetzt alles gut wird.
Über die wirkliche Gefahr eines leichten Gespanns mit langen Federwegen redet keiner.
Und ich habe das auch schmerzhaft per Überschlag lernen dürfen.
Viele Teile für die Rotaxemmen zu verkaufen, fast alles für den Motor, div. Rahmen und Anbauteile.
Bei Bedarf schickt mir einfach eine PN.

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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Arni25 » 14. Oktober 2010 17:29

Nordtax hat geschrieben:alle erzählen nur, dass sie endlich die Angst vor Rechtskurven überwunden haben und glauben, dass jetzt alles gut wird.


:?: ich glaube, da hast Du Dich im Fred vertan, so ein Schnassel steht hier nicht.
Gruß Arni

####>>>>>>>>>>>>>Banned!!! Banned!!! Banned!!!<<<<<<<<<<<<< ####

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Bei Unklarheiten bitte ich um sofortige PN, spätere Reklamationen können leider keine Berücksichtigung finden.
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Ex-User unterbrecher » 14. Oktober 2010 19:47

Habe aufgrund der vielen Antworten auch nur quergelesen. Ich bin auch noch Anfänger und habe seit Mai ca. 4000 Kilometer mit meinem ETZ-Gespann runter. Auf der Überführungsfahrt bin ich auf den ersten Metern auch nach Links von der Straße abgefahren, danach ist mir das nie wieder passiert. Die ein oder andere Aha-Situation gab und gibt es aber noch immer.

Wenn Du schon ein paar Kilometer gefahren bist kann ich mir nicht vorstellen, dass Du auf einmal von der Straße abkommst. Möglicherweise stimmt da doch irgendwas mit dem Gespann nicht. Falls an der Maschine wirklich alles OK ist, würde ich mir die Gespannfahrerei in der Tat nochmal genau überlegen.

Ich würde auf jeden Fall raten, vorsichtiger zu sein. Ich habe das Seitenwagenrad erst nach den ersten paar 100 Kilometern willentlich abheben lassen. Vorher habe ich mich einfach nicht getraut. Es kommt nicht darauf an, sofort Kunststückechen zu machen oder Abhänge hoch und runter zu fahren. Ich denke auch, dass ein erfahrener Gespannfahrer u.U. gleich mit Sachen anfängt, für die man noch nicht bereit ist.
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Micky » 14. Oktober 2010 21:48

Richy hat geschrieben:Gerade mit den überdämpften Lenkungen kann man nicht mehr feinfühlig fahren. Ich fuhr meine erste Strecke mit dem ES-Gespann anfangs auch total unruhig, bis ich bemerkte, dass der Lenkungsdämpfer zu stramm war. Komplett gelockert und schon ging es!
MfG,
Richard

Das war auch nur für Anfänger gedacht. Ich selber habe überhaupt keinen mehr eingebaut.


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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Bratoletti » 15. Oktober 2010 13:22

Hallo,

habe wie Unterbrecher auch nicht alles gelesen. Dennoch wie folgt mein Senf zur Gespannsoße:

Ich bin auf dem Garagenhof nach dem Kauf der ES/2 in Oberhausen auch erst mal beim
Wegfahren gegen den Zaun gefahren.

Mit hat folgendes sehr geholfen:
1. Höchster Luftdruck, vorne 2,5 Bar, hinten und Seite 3,0 Bar (Seite 2,5 Bar unbeladen)
2. Dämpfer angeknallt.
3. Großer Parkplatz: Bremsen, Beschleunigen, Kurven links, Kurven rechts alles ohne Beiwagen
hoch. Das Ganze Programm wiederholt mit und ohne Gewicht.
4. Mit Gewicht fahren ist immer sicherer.

Meine Grundregel:
1. Immer vor der Kurve so langsam werden, dass nie was passieren kann, dann mit Gas hinein
in die Biegung.
2. Größte Vorsicht beim Autobahn Kleeblatt: die Kurve mit mximal 40 angehen, dass ist
zunächst schwierig, da man mit dem Auto 60 bis 80km/h in der Rechtskurve gewöhnt ist...
3. Größte Vorsicht bei Seitenwind. Dass man ständig Richtung Wind lenken muss, und dann
unter einer Brücke durch (oder beim Überholen eines LKW, falls man das schafft !!) auf einmal
einen Schlenker macht, ist das Ungewohnte.
4. Dann lesen über Einstellungen (Spur Maschine: Hinterrad zu Vorderrad, Sturz Maschine vom
BW nach links!!!, Spur BW zur Maschine gerichtet) und Fahren.
Mein Gespann war arg verstellt, ich hatte Sehnen-Endzündung (Tennisarm).

MZ Eigenschaften, meine Erfahrungen:
Die MZ als Gespann ist sehr kippelig (geringe Vorspur des BW gegenüber anderen Gespannen).
Es ist sehr weich gefedert und hat (original) sehr weiche Reifen bei Seitenbelastung.
Allein deshalb gibt es viel Eigenleben in den Bewegungen des MZ-Dreirades, die man bei einem
großen Gespann u. a. mit Autoreifen (habe eine Troika) nicht kennt.
Bei scharfen Bremsen und leichtem Verziehen nach links und grundsätzlich bei scharfem
Bremsen in Linkskurven riskiert man ein Kippen bis zum Überschlag auf die radlose Ecke vorne
rechts. (Tipp: beim Kauf vorne rechts unter BW schaun, oft Schaden am Boot dort).

Der Beiwagen liegt mit seinem Gewicht bei ca. 50% des Maschinengewichtes. (85 kg zu 160 kg)
Also ist der Schwerpunkt weit weg von der Maschinenachse (Radspur in längs Richtung). Dadurch
gibt es ein großes Drehmoment beim Bremsen (Linksdrall) und Beschleunigen (Rechtsdrall).

Bei meiner SR100 (Troika) wiegt die Maschine 230 kg und der Beiwagen 90 kg. Die Drehmomente
in der Ebene gibt es kaum, kippen auch kaum, Seitenwind wird bei V>120 ein großes Thema.

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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Martin H. » 15. Oktober 2010 19:20

Bratoletti hat geschrieben:Der Beiwagen liegt mit seinem Gewicht bei ca. 50% des Maschinengewichtes. (85 kg zu 160 kg)
Also ist der Schwerpunkt weit weg von der Maschinenachse (Radspur in längs Richtung). Dadurch
gibt es ein großes Drehmoment beim Bremsen (Linksdrall) und Beschleunigen (Rechtsdrall).

:?: Der Schwerpunkt liegt, insbesondere bei leerem BW, sehr nah an der Maschine. Dadurch ist beim bremsen ein Rechtsdrall gegeben (sprich, Gespann will plötzlich ´nen Rechtsschlenker machen).
Bratoletti hat geschrieben:Bei meiner SR100 (Troika) wiegt die Maschine 230 kg und der Beiwagen 90 kg. Die Drehmomente
in der Ebene gibt es kaum.

Das wundert mich jetzt aber, denn die Gewichtsverteilung ist bei Deiner Troika ja dann noch extremer als beim MZ-Gespann!
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Bratoletti » 15. Oktober 2010 20:59

Martin H. hat geschrieben:
Bratoletti hat geschrieben:Der Beiwagen liegt mit seinem Gewicht bei ca. 50% des Maschinengewichtes. (85 kg zu 160 kg)
Also ist der Schwerpunkt weit weg von der Maschinenachse (Radspur in längs Richtung). Dadurch
gibt es ein großes Drehmoment beim Bremsen (Linksdrall) und Beschleunigen (Rechtsdrall).

:?: Der Schwerpunkt liegt, insbesondere bei leerem BW, sehr nah an der Maschine. Dadurch ist beim bremsen ein Rechtsdrall gegeben (sprich, Gespann will plötzlich ´nen Rechtsschlenker machen).
Bratoletti hat geschrieben:Bei meiner SR100 (Troika) wiegt die Maschine 230 kg und der Beiwagen 90 kg. Die Drehmomente
in der Ebene gibt es kaum.

Das wundert mich jetzt aber, denn die Gewichtsverteilung ist bei Deiner Troika ja dann noch extremer als beim MZ-Gespann!


Hallo,

was meinst Du mit extrem? Wenn der Beiwagen nichts wiegen würde, also keine oder eine
recht kleine Masse hätte, dann verhielte sich ein Dreirad (Fahrtwind und Rollwiderstand
weggedacht) wie eine Solo oder annähernd so. Oder?

Ich meine, bei der MZ ist das Gewichtsverhältnis 2 zu 1, also liegt der Schwerpunkt ca.
bei 1/3 der Schwerpunktabstände, also ziemlich mittig zwischen beiden Fahrzeugteilen. Das
ergibt einen großen Hebelarm für die Beschleunigungskraft (die greift in der Spur der
Maschine, also in Maschinenmitte an) und der Bremskraft (die greift ohne Beiwagenbremse
auch dort an).

Bei einem schweren Gespann ist das anders. Abgesehen davon, dass der Schwerpunkt bei
einer BMW grundsätzlich tief liegt (das führt zu anderen Eigenschaften und Vorteilen im
Fahrbetrieb), denke ich folgendes:
Das Verhältnis Maschine zu Beiwagen ist ca. 3 zu 1 oer sogar eher 4 zu eins je nach
Massenanteilen. Das heisst, der Schwerpunkt des Gespanns ist sehr viel näher an der
Maschine, der Hebelarm kleiner, also sind auch die Drehmomente kleiner bei der
Beschleunigung und beim Bremsen.

Bratoletti

-- Hinzugefügt: 15.10.2010, 22:02 --

Zitat: Der Schwerpunkt liegt, insbesondere bei leerem BW, sehr nah an der Maschine. Dadurch ist beim bremsen ein Rechtsdrall gegeben (sprich, Gespann will plötzlich ´nen Rechtsschlenker machen).

Nochmal: wenn der Schwerpukt nahe an der Maschine liegt, kann das Drehmoment beim
Bremsen nicht hoch sein, da der Hebelarm klein ist. Der BW hat in dem Fall eine kleine
(gegenüber der Maschine) Masse.
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Martin H. » 17. Oktober 2010 17:48

Nein, wenn Du von annähernd gleich starken Bremsen am Hinterrad und am BW-Rad ausgehst, dann ist das Drehmoment nach rechts stärker, da der rechte Hebelarm länger ist (Drehmoment= Kraft mal Weg). Und der ist länger, weil der Schwerpunkt beim Gespann näher an der Maschine als am BW ist (und je leerer bzw. leichter der BW ist, desto näher rückt der Schwerunkt an die Maschine ran).
Ich wollte hier mal ein Bild aus dem Peikert "Leitfaden für Gespannfahrer" (S. 19 glaub ich) reinstellen, klappt aber nicht... da sieht man es sehr schön dargestellt.
In Deinem Fall, wo der BW nichts bzw. fast nichts wiegt, würde sich daher beim bremsen das Gespann keineswegs wie eine Solo verhalten, sondern praktisch auf der Stelle eine scharfe Rechtsdrehung machen... hab ich übrigens schon ganz praktisch so erlebt. 8)
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon g-spann » 18. Oktober 2010 16:32

Hallo Namensvetter,
Gespann fahren zu lernen, ist ein langer Weg, aber es lohnt sich...wie auch viele der anderen hier habe auch ich meine erste Gespannfahrt mit einem Unfall gekrönt... :oops: mittlerweile fahre ich seit 18 Jahren (ca. 150.000 km), bis auf einen angetickten Aussenspiegel eines optimistisch die Kurve schneidenden AUDI-Fahrers unfallfrei...
Ein ETZ 250 Gespann ist schon ein Abenteuer für sich, wenn es in originalem Zustand ist...es gibt ein paar Dinge, die es einem leichter machen: Die 18" Räder, besonders, wenn vorne nur 2.75 Breite gefahren wird sind was für erfahrene Leute; der Schwerpunkt liegt zu hoch, der Nachlauf ist zu lang (erhöht die erforderlichen Lenkkräfte), ein Gabelstabi ist eigentlich Pflicht...
Wenn ich das richtig gesehen habe, hast du auch die Spurbreite durch den seitenverkehrten Einbau des SW-Rades verringert.
Des weiteren war es offensichtlich ein Solo-Motorrad, was mit Klemmschelle "SW-tauglich" gemacht wurde...ich weiß nicht, was du sonst noch geändert hast...(Gespannfedern, -Gabelbrücke usw.).
Ich kann mir schon vorstellen, dass sich da im Fahrbetrieb einiges verwindet, was die Sache für einen Anfänger nicht gerade leichter macht...es gibt schon preiswerte Möglichkeiten, ein ETZ-Gespann überraschend leicht fahrbar zu machen, man sollte vielleicht nicht ganz so hoch einsteigen und alle möglichen Schwierigkeiten mitnehmen...wenn du Interesse hast, schick mir ne PN...
Gruß aus dem Niederbergischen,

Gerd

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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon kutt » 18. Oktober 2010 17:56

Gerdius:

kuk mal in meine signatur -> "NEW! Ne Runde mit dem Falken!"

habe selbst erst ca 800km auf dem gespann "erlebt"

bin also selbst noch "blutiger anfänger", wie es Nordtax so schön sagen würde

ich hoffe mal das baut ich auf ;)
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Bratoletti » 18. Oktober 2010 20:13

Martin H. hat geschrieben:Nein, wenn Du von annähernd gleich starken Bremsen am Hinterrad und am BW-Rad ausgehst, dann ist das Drehmoment nach rechts stärker, da der rechte Hebelarm länger ist (Drehmoment= Kraft mal Weg). Und der ist länger, weil der Schwerpunkt beim Gespann näher an der Maschine als am BW ist (und je leerer bzw. leichter der BW ist, desto näher rückt der Schwerunkt an die Maschine ran).
Ich wollte hier mal ein Bild aus dem Peikert "Leitfaden für Gespannfahrer" (S. 19 glaub ich) reinstellen, klappt aber nicht... da sieht man es sehr schön dargestellt.
In Deinem Fall, wo der BW nichts bzw. fast nichts wiegt, würde sich daher beim bremsen das Gespann keineswegs wie eine Solo verhalten, sondern praktisch auf der Stelle eine scharfe Rechtsdrehung machen... hab ich übrigens schon ganz praktisch so erlebt. 8)


Hallo Marin,
siehe zunächst pn.

Zu Deiner Sicht der Dinge:
ich ging, um zu argmentieren, idealtypisch davon aus, dass der BW nicht oder weniger bremst, und habe
daraus Schlüsse gezogen. (s.o.) Mit der Annahme, dass der BW nichts wiegt (masselos) ist, meinte ich
theoretisch physikalisch: wenn keine Masse, dann kein Drehmoment, weil weder Hebelarm da ist noch
Trägheitskraft. Das ist Physik.
Annähernd lässt sich sagen wenn der Beiwagen eine hohe Masse hat, dann Schwerpunkt weg von Maschine,
dann hohe Trägheit, dann großer Hebelarm, dann große Ablenkkraft nach links beim Bremsen (und
umgekehrt nach rechts beim Gasen). Das ist so, weil das Gespann (alle Gespanne) asymetrische Masseverteilung
haben. Im Gegensatz zum Auto.

Ich habe bei meiner ES die Bremse so eingestellt gehabt, dass solo bei normalem Bremsen nur die Maschine bremst.
Weil: dieses spontane Ziehen der meist mt Flugrost versehenen aggressiven SW Bremse nervte stark.

Aber auch mit BW Bremse hatte ich immer die Erfahrung gemacht (und mache sie auch heute mit dem BMW Gespann,
welches mit dem Handhebel 3 Scheibenbremsen aktiviert, eine Scheibe am BW), wenn man die BW-Bremse bei der MZ
dauernd benutzt und dieser Flugrosteffekt nicht da ist, dass der BW beim Bremsen der Maschine einen Drall nach links gibt.
Dies war so bei Solo Fahrt, zu dritt weniger und stark bei Fahrt zu zweit.

Aber selbst, wenn der Beiwagen gut bremst, wird er physikalisch nie die Bremskraft aufbauen (stärker als die Maschine),
da die Masse immer geringer sein wird als die der Maschine.

Wie Du mit Bremsen auf der Stelle ein scharfe Rechtsdrehung hinbekommst, ist mir ein zugegebener Maßen Interesse weckendes Rätsel.
Wo ist der Parkplatz, wo wir mal üben??

Oder biste weit wech vom Osten? (DD)

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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Dorni » 18. Oktober 2010 20:28

Bratoletti hat geschrieben:Wie Du mit Bremsen auf der Stelle ein scharfe Rechtsdrehung hinbekommst, ist mir ein zugegebener Maßen Interesse weckendes Rätsel...
...


im Stand neben das Pedal auf die Rolle treten und dann anfahren....

Fuhrpark: eins, aber meins :)
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Martin H. » 19. Oktober 2010 11:47

Bratoletti hat geschrieben:Zu Deiner Sicht der Dinge:
ich ging, um zu argmentieren, idealtypisch davon aus, dass der BW nicht oder weniger bremst

:idea: Ah so! Das ist aber in den seltensten Fällen so... z. B. bei MZ und eigentlich fast allen Gespannen heutzutage ist eine BW-Bremse verbaut.
Klar, wenn rechts keine Bremskraft erfolgt, gibt es auch kein rechts drehendes Bremsmoment, da hast Du recht.
Bratoletti hat geschrieben:Annähernd lässt sich sagen wenn der Beiwagen eine hohe Masse hat, dann Schwerpunkt weg von Maschine,
dann hohe Trägheit, dann großer Hebelarm

Stimmt absolut! :wink:
Bratoletti hat geschrieben:..., dann große Ablenkkraft nach links beim Bremsen

Nach rechts! Denn der längere Hebelarm befindet sich ja rechts des Schwerpunkts (geht vom Schwerpunkt zum BW-Rad).
Bratoletti hat geschrieben:Wie Du mit Bremsen auf der Stelle ein scharfe Rechtsdrehung hinbekommst, ist mir ein zugegebener Maßen Interesse weckendes Rätsel.

Nun, Du mußt nur (so wie ich) den Fehler begehen, bei annähernd gleich stark eingestellten Bremsen hinten und am BW-Rad und leerem BW scharf zu bremsen - und zwar nur über die Fußbremse! :wink: Aus dem Grund soll man ja beim Gespann auch immer mit Hand- und Fußbremse bremsen - denn die größere Bremskraft links (da 2 Bremsen) gleicht den längeren Hebelarm rechts aus.
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Bratoletti » 19. Oktober 2010 13:04

Martin H. hat geschrieben:
Bratoletti hat geschrieben:..., dann große Ablenkkraft nach links beim Bremsen

Nach rechts! Denn der längere Hebelarm befindet sich ja rechts des Schwerpunkts (geht vom Schwerpunkt zum BW-Rad).
Bratoletti hat geschrieben:Wie Du mit Bremsen auf der Stelle ein scharfe Rechtsdrehung hinbekommst, ist mir ein zugegebener Maßen Interesse weckendes Rätsel.

Nun, Du mußt nur (so wie ich) den Fehler begehen, bei annähernd gleich stark eingestellten Bremsen hinten und am BW-Rad und leerem BW scharf zu bremsen - und zwar nur über die Fußbremse! :wink: Aus dem Grund soll man ja beim Gespann auch immer mit Hand- und Fußbremse bremsen - denn die größere Bremskraft links (da 2 Bremsen) gleicht den längeren Hebelarm rechts aus.
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Halle Martin,

bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass man bei einem Gespann nur hinten bremst.
Du hast Recht. Das Fatale ist nur bei der MZ, wenn Du allein Gespann fährst, dann lenkt
bei noch nicht Ansprechen der SW Bremse das Gespann (wie jedes Gespann ohne
Bremse oder Bremse über Handhebel betätigt auch) erst nach links und dann bei
stärkerem Treten des Fusshebels plötzlich zieht das MZ Gespann nach rechts. Mit
Belastung im BW fällt das nicht auf, da man meist mit Wirkung der BW Bremse bremst.

Was mich irritiert sind Deine Hinweise mit dem größeren Hebelarm usw.
Fährt Dein Gespann beim Bremsen mit drei Bremsen wirklich nach rechts?
Alle Gespanne, die ich gefahren bin und auch meine Theorie oben sagen mir: ein
auf zwei Rädern und/oder auf drei Rädern gleichzeitig gebremstes Gespann zieht
immer beim Bremsen nach links. (verstehe ich da Peikert, Seite 65 dritter Absatz,
richtig?). Und beim Gasgeben ist es genauso immer umgekehrt, das heißt die Fuhre
will nach rechts.

Wieviel nach rechts oder nach links hängt stark von der Belastung ab. Extrem hatte ich
es mal wie ich in Essen eine TS/1 komplett auf den BW gepackt hab und bin damit nach
Aachen über die Autobahn gefahren. Dann gibt es mehr Drehwirkung. Extrem ist auch,
wenn man nur auf der Maschine Last hat, also zwei schwere Personen (je 110 kg), dann
gibt es weniger Drehwirkung. Das meinte ich oben mit der ideellen Annahme einmal
BW ohne Masse eimal mit viel Massen i. V. zur Maschine jeweils. Eine MZ ist allein aus
dem für den BW günstigeren Masseunterschied sehr speziell.

Gruss

Bratoletti
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Martin H. » 20. Oktober 2010 11:47

Bratoletti hat geschrieben:bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass man bei einem Gespann nur hinten bremst.

Das hab ich am Anfang in meiner unbekümmerten Art meistens so gemacht. War halt recht bequem, man tappt einfach so auf den Fußbremshebel, und so lange es keine Notbremsung ist, funktioniert das auch. Dazu kommt noch, daß bei meinem ES-Gespann die Vorderbremse recht lasch ist, das hat mich wohl damals auch dazu verführt, sie einfach wegzulassen. Bei Pro Sidecar wurde uns aber eingeschärft, beim Gespann immer mit Hand und Fuß zu bremsen.
Bratoletti hat geschrieben: Das Fatale ist nur bei der MZ, wenn Du allein Gespann fährst, dann lenkt
bei noch nicht Ansprechen der SW Bremse das Gespann (wie jedes Gespann ohne
Bremse oder Bremse über Handhebel betätigt auch) erst nach links und dann bei
stärkerem Treten des Fusshebels plötzlich zieht das MZ Gespann nach rechts.

Stimmt! Mir hat mal ein Autofahrer mit dem Gespann die Vorfahrt genommen, und ich trat in alter Gewohnheit (nur) in die Fußbremse... hat ´nen ganz schönen Rechtsschlenker bei mir gegeben - und für ordentlich Adrenalin bei mir gesorgt. :shock:
Bratoletti hat geschrieben:Was mich irritiert sind Deine Hinweise mit dem größeren Hebelarm usw.
Fährt Dein Gespann beim Bremsen mit drei Bremsen wirklich nach rechts?

Nein - mit allen drei Bremsen bleibt es in der Spur. Muß auch so sein, sonst macht u. U. der TÜV-Prüfer Ärger.
Bratoletti hat geschrieben:Alle Gespanne, die ich gefahren bin und auch meine Theorie oben sagen mir: ein
auf zwei Rädern und/oder auf drei Rädern gleichzeitig gebremstes Gespann zieht
immer beim Bremsen nach links. (verstehe ich da Peikert, Seite 65 dritter Absatz,
richtig?).

So wie ich den Absatz verstanden habe, bezieht der Peikert sich da auf ein Gespann mit ungebremstem BW.
Das ist ganz klar, ein Gespann mit ungebremstem BW, drückt beim Bremsen immer nach links wegen der Massenträgheit des BW. Aber sobald der BW gebremst ist, kann das u. U. schon ganz anders ausschauen.
Bratoletti hat geschrieben:Wieviel nach rechts oder nach links hängt stark von der Belastung ab.

Das stimmt ganz genau. Streng genommen müßte man Hinter- und BW-Bremse jedes Mal genau auf die Beladung abstimmen; nur, welcher Gespannfahrer macht das schon so genau?
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon zinnenberg » 22. Oktober 2010 22:20

Streng genommen müßte man Hinter- und BW-Bremse jedes Mal genau auf die Beladung abstimmen; nur, welcher Gespannfahrer macht das schon so genau?

Das ist übrigens die Preisfrage, wenn ich bei einer HU die Bremswirkung einer Seitenwagenbremse beurteilen soll: Ja, wie nun? Leerzustand? Oder sitzt da üblicherweise die holde Ehefrau von 150 kg :biggrin: drin? Ich stehe auf dem Standpunkt, wenn mechanisch soweit alles ok ist, ist die Einstellung allein Sache des Fahrers, denn er muß damit klar kommen.

---

So, mit meinem eigenen Gespann habe ich jetzt gerade die ersten 1000 km voll. (Und nochmal Dank an Martin für den Gespannleitfaden.) Ich habe mich mit dem Peikert auf dem Sitz und leerem Seitenwagen auf den sonntäglichen Parkplatz unseres Friedhofes begeben und dort meine Kreise gezogen, also die Grundfahrübungen gemacht. Rechtskurven sind mir dennoch noch immer suspekt (geht mir Solo auch so, meine Reifen sind links immer viel weiter runter), aber ich weiß jetzt, wann der leere Wagen hochkommt und wann er hochkommt, wenn ich turne. Ich turne jetzt eigentlich immer. Ich hab ja ein brauchbares Kampfgewicht und es beruhigt mich ungemein, wenn ich in Rechtskurven halb im Beiwagen liege. (Die überholenden Autofahrer werfen mir sonderbare Blicke zu, weil sie nicht verstehen, warum der Kerl da nicht schneller fährt und sich derartig verrenkt.)

Ich habe ganz am Anfang zwei Böcke geschossen: Einmal in der Rechtskurve über den hochkommenden Seitenwagen erschreckt und in Soloreflexe verfallen (zum Glück war gerade niemand auf der Gegenspur). Das andere Mal mit blockierendem Vorderrad geradeaus gehüpft, weil im Beiwagen jemand nicht still gesessen und die Fuhre aufgeschaukelt hat :roll: . Man sollte nicht glauben, wieviel Einfluß auf das Fahrverhalten 15 kg Gezappel haben.
Im ersten Fall: Predigt für mich selbst und Solo- Suzi seitdem nicht mehr angefasst (sie sieht mich seither vorwurfsvoll an, wenn ich in die Garage komme). Im zweiten Fall: Predigt für den Kurzen. Hat wohl beides gewirkt. :oops:

Aus alter Suzi- Gewohnheit bremse ich fast immer nur vorne, weil hinten bei der eh keine spürbare Verzögerung einsetzt, hinten immer mitbremsen habe ich mir fürs Gespann auch reinprügeln müssen. Seitenwagenbremse habe ich nicht und die hintere Bremse halte ich auch bei meiner MZ für eher mau, aber für das in der Spurhalten bei einer Vollbremsung ist sie wichtig. Vorne muß ich echt sagen, ich möchte mit niemandem tauschen, der die Serientrommel fährt. Ich habe Scheibe, Stahlflex und Magura- Zylinder, da kann man den Vorderreifen jammern hören. Für das Kampfgewicht echt der Hammer. Solo wahrscheinlich viel zu giftig.

Jedenfalls ist die beste Idee, erst auf eine leeren Platz zu üben und erst danach die Straßen unsicher zu machen und grundsätzlich sehr verhalten zu fahren. Aber das sagen ja hier alle. ;D

Grüße: zinnenberg
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon jens-mz » 23. Oktober 2010 00:40

Servus Gerd

Schade dass Du Dein Gespann doch schon verkaufst.
Ich hoffe es kommt in gute Hände, und Du findest was was Dir mehr taugt :wink: .
Grüße Jens


...und man macht aus deutschen Eichen keine Galgen für die Reichen.
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon MZETZ150 » 23. Oktober 2010 09:27

jens-mz hat geschrieben:Servus Gerd

Schade dass Du Dein Gespann doch schon verkaufst.
Ich hoffe es kommt in gute Hände, und Du findest was was Dir mehr taugt :wink: .



Da hat wohl die Vernunft über das Herz gesiegt. 8)
An der MZ erkennt man, wie man selbst älter wird. Die MZ bleibt immer jung!

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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Gerdius » 23. Oktober 2010 14:53

MZETZ150 hat geschrieben:Da hat wohl die Vernunft über das Herz gesiegt. 8)


Da hast Du recht...aber ich werde jedesmal, wenn ich ein Gespann sehe, den Fahrer beneiden :wink:

An dieser Stelle meinen Dank an Alle, die sich hier beteiligt haben, von ihren Erfahrungen berichtet und diesen Thread zu einer schönen Hilfe für alle Gespann-Neulinge gemacht haben :biggthumpup:
Gruß Gerd

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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Munin » 28. Oktober 2010 15:59

Moin, Servus, Tach :) ,

dann berichte ich einmal meine ersten Schritte mit dem Gespannfahren (dieses Jahr, nach 15 Jahren Solopraxis).

Die ersten Runden versuchte ich auf MZ BK 350 mit Stoye 1 oder SM. Das bedeutet keine Stossdämpfung, nur Federn und ungebremst auch noch :shock: .

Darüber habe ich mir als ich los fuhr null Gedanken gemacht. Also Kist an und los ging es. Dazu sei erwähnt, daß ich ohne Aluboot fuhr, sondern nur mit dem Rahmen. Ich wohne an einem Berg mit einer schwierigen Ein-/Ausfahrt. Also los, wollte eine Rechtskurve den Berg hoch fahren und wäre um ein Haar im Garten des Nachbars gelandet. Erst hob der SW ab und dann beim Bremsen zog die Karre voll nach links ab Richtung fiesem 40cm hohem Bordstein. Gerade noch gut gegangen. Watt solls, mehr Gas und den Berg hoch. Am Anfang war der Lenkungsdämpfer locker und ich kämpfte an der Lenkstange ... gerade im Gelände dachte ich, alle Gespannfahrer müssen Unterarme haben wie Popp-Eye. Trotzdem so langsam gefiel mir die Sache, ich ließ meinen Bruder auf die den Rahmen hocken und schon ging es leichter. Den Lenkungsdämpfer ein wenig angeknackt ... auch besser. Tja, die nächste Tour ging dann auf Asphalt, raus & weg von den Feldwegen. Mein Bruder saß auf dem Sozius und die Fahrt ging ins Gewerbegebiet. Was man sich permanent vor Augen halten muß ist das Verhalten beim Bremsen (zumindest bei ungebremsten SW's) und die Kurven. Aber mal ehrlich es macht mordsmäßig Laune, als ich so peux-a-peux herausfand wann der SW abhob und wie ich mich in die Kurven legen mußte. Das Gewerbegbiet mit seinen großen Flächen und mit wenig Verkehr ist perfekt für solche Übungsstunden. Abwechselnd fuhr ich das Krad als auch im SW mit. Ich denke es ist sehr wichtig nicht nur selber zulenken, sondern auch im SW zu sitzen und sein Gewicht zuverlagern, außerdem spürt man die Richtungen und wirkenden Kräfte besser. Das macht richtig Laune.

Fazit: Noch habe ich recht wenig Fahrpraxis mit dem SW, dennoch finde ich es eine super Angelegenheit. Allerdings kann man Solofahrten mit Gespannfahrten nicht vergleichen. Dazwischen liegen Welten und ich möchte weder das Eine noch das Andere missen wollen. Geht doch nichts über eine rasante Solofahrt durch engere Kurven bis die Füßrastengummis oder die Auspuffspitzen kommen (gerade bei DKW oder BK passiert das schnell) :D .

Viel Erfolg & Spaß auf 3 Rädern,
Emanuel
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22.000 km in 4 Monaten auf 2 Rundlampen durch Russland & Zentralasien, http://mz-forum.com/viewtopic.php?f=12&t=45335

Fuhrpark: RT 125/1 (Bj.54), RT 125/1 (Bj.55), BK 350 (Bj.56)+Stoye SM (Bj.56), IWL Berlin (Bj.59),
ES 250 (Bj.60, BRD Export), ES 300 (Bj.62)+Stoye EL-ES (Bj.62), ES 250/1 (Bj.65, zerlegt), 4x ES 150 (Bj.63, 63, 67, 68), ES 250/2 (Bj.67), ETS 250 (Bj.69), ETS 150 (Bj.71, BRD Export),
TS 150 (Bj.74), TS 250 (Bj.75), ETZ 250 (Bj.82, BRD Export)
Ansonsten: diverse Vorkriegs DKWs, AWO 425 S (Bj.56) & die komplette Vogelserie v. Simson +S50/S51
Munin

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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon Datt Huhn » 29. Oktober 2010 07:59

Hallo,

ich bin neu hier im Forum.

Ich fahre seit ca 1,5 Jahren Gespann. Ich hatte (zum Glück) nicht diese großen Schwierigkeiten, da ich meinen Führerschein auch noch nicht so lange habe.

Mein Lebensgefährte und ich haben da so gemacht, das er mit der Ural voraus ist und ich mit der Emme hinterher. Vorher ein paar runden auf dem leeren Firmenhof, und dann sind wir auch schon los gestartet zu den ersten Treffen. Klar, hatte ich am Anfang auch immer Ballast im Boot. Doch nach kurzer Zeit hatte ich durch Zufall mal nichts an Ballast im Boot und es ging. Ich taste mich jedesmal mehr an die kurven ran, mit Boot hoch und so.

Gib nicht auf :wink: , wie schon gesagt, erinnere dich ans Fahrrad fahren lernen. Laß dir Zeit. Und du musst das Solo fahren völlig wegschalten, sonst passieren erst recht Fehler. Ich weiß das es einfach gesagt ist 8) .

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

Bei dir hat MZ eine richtige euphorie ausgelöst, sowohl Solo als auch Gespann.

Ich bin mal gespannt wie sich die Emme mit der Schwingengabel fahren läßt :roll: , denn da hatte ich bei der Ural schon meine Schwierigkeiten mit.

Liebe Grüße

Euer Huhn
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her

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Datt Huhn

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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon sammycolonia » 29. Oktober 2010 16:11

Datt Huhn hat geschrieben:
Ich bin mal gespannt wie sich die Emme mit der Schwingengabel fahren läßt :roll: , denn da hatte ich bei der Ural schon meine Schwierigkeiten mit.


mit schwinge fahren ist wie servolenkung beim auto....(wenn das teil richtig eingestellt ist)... ich fahre mein gespann ohne lenkungsdämpfer locker mit einer hand... :wink:
Bleibt gesund!
Gruß Thomas
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Re: Erste Gespannfahrt -Zweifel

Beitragvon eichy » 29. Oktober 2010 17:09

Wenn ich so Vergleiche, meine dicke und das Wintergespann, das kann man garnicht vergleichen. Die Emme fährt sich wie ein Laster, und die dicke wie ein Mofa.
Dabei könnte man meinen es solle ungekehrt sein.

Das Wintergespann natürlich nur im Hof, is ja n.n. zugelassen. ;-)
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