Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

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Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon stanny » 25. April 2011 20:26

Hallo,

vielleicht kann mich jemand bei der Vergaserabstimmung mit theoretischen Überlegungen unterstützen.

für meine RT/3 habe ich folgende Kombination in Arbeit:
- Rumpf RT 125/3 (gerade von D. Singer instand gesetzt)
- Zylinder+Kolben IWL SR 59 (wegen dem RT-kompatiblen Krümmergewinde)
- Kopf ES 150/0, da der IWL-Kopf quergerippt ist.
Leistungsmäßig müsste diese Kombination eher an der ES liegen, da deren Kopf verbaut ist.


Als Vergaser nutze ich den sowohl in der ES und im IWL verbauten 24 KN 1 (seitliches Schwimmergehäuse), ich habe aber den den Luftschieber aus dem Hohlschieber entfernt und das zugehörige Bowdenzugloch in der Abdeckkappe verschlossen.
Als Luftfilter ist ein Knecht-Filter vorhanden, der in Optik und Funktion dem der RT/1-2 entspricht. Der originale RT-Filter passt nicht auf Grund des Flansch-Durchmessers. Sowohl ES als auch IWL atmen sonst über einen Ansauggeräuschdämpfer mit Filterpatrone, so dass bei mir andere Druckverhältnisse herrschen.

Bei der Vergaserbedüsung habe ich bisher folgendes probiert: Nadeldüse 67 (Standdard IWL), Hauptdüse 115 (Standdard ES 150/0), Leerlaufdüse 45 (ES 150/0), neue Dichtungen.
Ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichte ich nicht annähernd. Sie springt gut an, nimmt im Stand relativ gut bis träge Gas an, lief gefühlt zu fett, schlägt nach.
Fahren ist jedoch nur schwer möglich, sie läuft fast nur mit voll geöffnetem Gas, im Teilllastbetrieb will sie ausgehen. Umhängen der Nadel brachte keine spürbare Besserung.
Betätige ich während der Fahrt kurz den Tipper zum Fluten der Schwimmerkammer, wird's im Teillastbereich kurzzeitig besser, was mir aber nicht zu dem "gefühlten" fetten Lauf passt.
Die Durchflussmenge an Kraftstoff aus dem Benzinhahn ist ok, der Schwimmerstand kann bei diesem Vergaser nicht verändert werden (ich weiß jedenfalls nicht wie).
Die Zündkerze war nach relativ kurzen Ausfahrten von 2 km rehbraun, deshalb traue ich mich nicht, eine kleinere Bedüsung vorzunehmen.

Ich weiß, dass Vergasereinstellung aus der Ferne nicht möglich ist, vielleicht hat jedoch jemand eine Idee oder einen Ansatz, wie ich zumindest systematisch an die Lösung gehen kann.

Gruß
Stefan

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Re: Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon bluelagune » 29. April 2011 11:53

Hallo Stefan,

welchen Auspuff fährst du für den 150er Zylinder? Der von der RT dürfte zu klein sein. Hast du die Zündung schon gecheckt?

Grüße
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Re: Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon lothar » 29. April 2011 12:41

stanny hat geschrieben:Bei der Vergaserbedüsung habe ich bisher folgendes probiert: Nadeldüse 67 (Standdard IWL), Hauptdüse 115 (Standdard ES 150/0), Leerlaufdüse 45 (ES 150/0), neue Dichtungen.

Für die 150er ist aber eine Nadeldüse 70 und eine Nadel Nr. 3 vorgeschrieben.
Wenn du den inneren Choke-Schieber entfernt hast, hast du auch den Rundschieber oben zugemacht?

Gruß
Lothar
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Re: Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon stanny » 29. April 2011 16:36

Danke für die Hinweise.

@bluelagune:
Ich fahre einen RT-Nachbau, der müsste mit dem IWL Berlin identisch sein (35 mm Krümmer, 80 cm Topf ist für beide gleich).
Die Zündung der VAPE ist zurzeit auf der JAWA-Stellung, damit bin ich hier im Forum auch nicht der einzige. Auf der MZ-Stellung springt sie nicht an.
Jedoch habe ich nächste Woche eine Blitzlampe zur Verfügung, werde notfalls den Halbmond auf der Kurbelwelle weglassen.

@lothar:
Ich habe mittlerweile eine 70er Nadeldüse mit zugehöriger Nadel der ES 150/0 verbaut (k.A. welche Nummer). Zusammen mit einer 122er Düse für Dellorto-Vergaser läuft sie im Vollast-Bereich recht gut (Kerze dunkelbraun), mit einer 115er klingelte sie noch bei Vollgas.
Im Teillastbereich nimmt sie noch relativ schlecht Gas an, was ich aber durch probieren der Nadelstellung noch zu optimieren glaube. Ist aber auf jeden Fall besser als mit der 67er Nadeldüse. Logik ergibt sich hier für mich aber nicht, da sie vorher schon zu fett im TL-Betrieb erschien, vielleicht habe ich aber auch das gefühlte "zu fett" mit tatsächlich vorhandenem Spritmangel verwechselt.

Mit der 45 LL-Düse springt sie recht gut an, schlägt aber beim Abtouren und im Schiebebetrieb recht heftig nach, was ich noch über die LL-Luftschraube regeln könnte (?).
Beim Start versäuft sie mir ab und an, was ich aber derzeit auf einen "klemmenden" Schwimmer schiebe, denn manchmal muss ich ihn bei gerade angesprungenem Motor niedertippen, damit genug Kraftstoff nachläuft. Läuft sie dann 1 Minute, ist die Kraftstoffzufuhr unproblematisch. Eventuell ist der obere Schwimmernadelsitz verschlissen.

Wie kann ich den Rundschieber oben verschliessen ? Dort ist ja nun tatsächlich die Öffnung des fehlenden Luftschiebers. Die Bowdenzugeinführung im Deckel habe ich mit einer Schraube verschlossen. Der Schieber ist ja auch sonst nicht nach oben gasdicht, da er Öffnungen für Nadel und Bowdenzug hat.

MfG
Stefan

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Re: Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon bluelagune » 1. Mai 2011 15:52

Hallo Stefan,

na dann lass mal hören wenn sie richtig läuft :D Ich fahre eine ähnliche Kombination, allerdings mit dem 22er Vergaser.

Grüße
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Re: Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon stanny » 1. Mai 2011 15:55

Hallo bluelagune,

Wie hast Du den 22er Vergaser bedüst?
Habe zwar auch noch 3 Stück rumliegen, allerdings sind die Schieber schon arg verschlissen, so dass sie derbe klappern.

Ich habe mittlerweile die Zündung abgeblitzt, habe in der JAWA-Stellung der VAPE ca. 4 mm vor OT (leider nur mit Lineal im Kerzenloch gemessen).
Vmax ist unverändert bei ca. 80 km/h auf der Geraden (Fahrer ca. 90 kg), Anzug ist gerade am Berg und auch im 4. Gang deutlich besser als mit dem 125er RT-Zylinder.
Als Abtriebsritzel ist das originale 15er verbaut, ich denke, mit einem 16er würde dem Motor aber im 4. Gang die Puste ausgehen. Höhere Vmax war jedoch auch nicht Ziel des Umbaus, da die RT dann wohl auch fahrwerksmäßig an ihre Grenzen stößt.

Stefan

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Re: Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon Schwarzfahrer » 1. Mai 2011 16:20

Ich würde mit der Einstellung des Berlin anfangen. HD 115 hört sich ziemlich groß an. In den Berlin dürfte eine 90 gehören, vielleicht brauchst du auch 95, aber viel mehr glaube ich nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias

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Re: Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon bluelagune » 2. Mai 2011 10:11

Hallo,

kann dir die Bedüsung gar nicht genau sagen, ich meine es ist ein Standart 22er Vergaser mit der Bedüsung. Ich habe einfach einen eingebaut und das hat auf anhieb funktioniert. Kerze ist in der Mitte Rehbraun und aussen leicht schwarz, also so wie ich das haben möchte.
Meine läuft knapp 100 mit 70 kg Belastung, Zylinderdeckel ist ein gerade gerippter aus der 150er ES erste Serie.

Grüße
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Re: Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon lothar » 2. Mai 2011 10:28

stanny hat geschrieben:Wie kann ich den Rundschieber oben verschliessen ? Dort ist ja nun tatsächlich die Öffnung des fehlenden Luftschiebers. Die Bowdenzugeinführung im Deckel habe ich mit einer Schraube verschlossen. Der Schieber ist ja auch sonst nicht nach oben gasdicht, da er Öffnungen für Nadel und Bowdenzug hat.

Vielleicht ist es das allereinfachste, den Luftschieber wieder einzusetzen und ihn mit Hilfe eines
abgeschnittenen Bowdenzugendes direkt an der Einstellschraube in oberer Stellung zu fixieren.

Zur Vergasereinstellung hatte ich mal paar Gedanken hier aufgeschrieben, vielleicht hilft es:
http://pic.mz-forum.com/lothar/SONSTIGE ... ungBVF.htm

Im übrigen:
Ein fettereres Leerlaufgemisch zur Vermeidung von Schieberuckeln wird in der Regel durch schlechteres
Warmstartverhalten erkauft.

Gruß
Lothar
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Re: Vergasereinstellung für RT/ES/IWL-Mix

Beitragvon KarlHeinz2000 » 20. September 2013 21:47

Ich grab' das alte Thema noch mal aus, da ich mich aktuell mit dem gleichen Problem rumärgere.

Das Setup ist identisch: RT/3-Motor mit Berliner Zylinder, ES-Deckel und Knecht LuFi.
Bislang hatte ich den 22er Vergaser der RT dran und die Fuhre lief soweit gut. Da aber der Berliner und die ES mit einem 24er Vergaser fahren, wollte ich das an der RT auch probieren...
Leider ist das Verhalten genau wie oben beschrieben und nicht wirklich fahrbar.

Mit Hauptdüsen und Nadelstellung habe ich experimentiert - erfolglos.
Mir scheint es auch an Spritmangel zu liegen, da es nach dem Tupfen einigermaßen geht. Schwimmerstand und Druchfluss sind ok.

Gibt es mittlerweile eine Einstellung, mit der es läuft?

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